Mittwoch, 13. Juli 2011

Kunigunde und die Bescheidenheit




Heute feiert die Kirche das Fest des heiligen Heinrich II. und der heiligen
Kunigunde. Beim Lesen der Kurzbiografie kam mir spontan in den Sinn: "Hinter
jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau!"
Natürlich ist umgekehrt auch gefahren "Hinter jeder erfolgreichen Frau steht
ein starker Mann". Eine geschlechterneutrale, der heutigen Zeit angepasste
Form dieses Satzes, könnte in etwa lauten: "Gute Beziehungen können uns
Kraft geben und den Rücken stärken."
In Fall dieses Königspaar wurden beide, der Mann und die Frau
heiliggesprochen – erfreulich!
Fasziniert hat mich die heilige Kunigunde dank ihrer Bescheidenheit. Nach
dem Tode ihres Gatten führte sie bis zur Wahl des neuen Königs die
Reichsgeschäfte weiter. Sie übergab dann die Geschäfte und zog sich zurück.
Sie lebte, so heisst es, ein bescheidenes Leben im Kloster ohne alle
Privilegien.
Wie schwer fällt es uns doch oft, abzugeben, etwas in andere, fremde Hände
zu übergeben, sei es im Job oder in der Familie. Kinder loslassen und ihren
eigenen Weg machen lassen, auch wenn man persönlich andere Vorstellungen
hat, wie dieser Weg aussehen könnte, ist nicht einfach. Im Job etwas
abgeben, delegieren oder gar bei der Pension loslassen und geschehen lassen;
wie tut das oft weh.
Kunigunde kann uns hier Vorbild sein. Loslassen öffnet auch neue Türen,
eröffnet neue Möglichkeiten. Kunigunde ist ins Kloster eingetreten. Für uns
kann es heissen, neue Familienbande zu knüpfen, neue Lebensabschnitte in
Angriff nehmen, ein Kapitel abzuschliessen und neues zu ermöglichen.
Hilfe können wir auch bei Gott finden. Denn bei allem Loslassen dürfen wir
darauf vertrauen, dass nichts verloren geht. Bei Gott ist aufgehoben, was
wir loslassen. So dürfen wir das Nötige tun und vieles loslassen, vieles in
die Hände Gottes legen.

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