Donnerstag, 18. August 2011

Am Ausgestrecktem Arm Verhungert!





Heute möchten wir euch eine Geschichte erzählen die sich soeben zugetragen hat.

Eine Familie die Unverschuldet in Hartz 4 gerutscht ist wurde vom Energieriesen RWE diesen Monat Quasi Liquidiert.

Die 4 Köpfige Familie war nicht in der Lage die Jahresabrechnung in Höhe von Knapp 300 Euro auf einmal zu Bezahlen.Und sie Boten dem Konzern eine Ratenzahlung an.Nur dieser war überhaupt nicht Bereit der Familie zuzuhören.Dem Konzern wurde erklärt das die Familie von 700,-Euro im Monat lebt und einen so großen Betrag nicht auf einmal Bezahlen kann.Die Antwort von dem Konzern lautete:Wir können Ihre momentane finanzielle Situation gut verstehen. Gerne haben wir daher unsere Unterlagen geprüft.Wir haben die Unterbrechung Ihrer Energieversorgung bereits in die Wege geleitet. Haben Sie deshalb bitte dafür Verständnis, dass wir eine Zahlungsvereinbarung ablehnen. Bitte begleichen Sie den Gesamtbetrag umgehend. Nur so können Sie die Unterbrechung Ihrer Stromzufuhr verhindern.
Wir bedauern, dass wir Ihnen keinen positiven Bescheid geben können.Also was blieb dieser Familie jetzt noch übrig?Es wurde alles Zusammengekratzt was an Geld noch Vorhanden war Sämtliche Spardosen der Kinder wurden Geleert so das man nun doch noch die Verlangten 300,-Euro Bezahlen konnte.
Was soll man dazu noch Sagen? Dem Konzern scheinen nur seine Bilanzen und Gewinne zu Interessieren.
Was sind da schon Menschen oder gar eine Familie die nun für den Rest des Monats wohl nun von einem Brot und Wasser aus dem Wasserhahn leben muss.Muss es so etwas in dieser Gesellschaft geben?
Wir die Bewahrer haben uns Entschlossen dieser Familie unter die Arme zu Greifen.
Sollten auch Sie sich Entschließen der Familie Helfen zu wollen so können Sie Gern eine Spende auf folgendes Konto Überweisen.Wir Bedanken uns für ihre Hilfsbereitschaft im Namen der Familie.Möge der Herr Sie Segnen.
Sparkasse Paderborn
Kennwort Familienhilfe
Bankleitzahl 47250101
Konto 360600720
Swift WELADED1PBN
Iban DE58 4752 0101 0000 6450 69

Wie wir so eben erfahren haben steht wohl der Blackout kurz bevor.

Wollen wir hoffen das Unsere Intervention und Hilfe noch rechtzeitig ankommen.

Dienstag, 16. August 2011

Das ist aber nicht nötig gewesen!




Bei jedem Besuch, der kommt und etwas Kleineres oder Grösseres mitbringt,
entwischt uns dieser Satz ohne darüber nachzudenken. Natürlich ist ein
Mitbringsel nicht nötig, dh notwendend, aber es ist willkommen, vor allem,
wenn es brauchbar und nützlich ist und Freude macht.
Manchmal wächst der schnelle Satz über die Floskel hinaus, wenn er zur
bitteren Wahrheit wird. Man sagt ja schon auch "Einem geschenkten Gaul
schaut man nicht ins Maul." Aber wenn das Dankeschön zu einem süsssauren
Mundverziehen verkommt, weil man höflich und artig ist und Danke sagt. Wir
haben das ja von Kindesbeinen an gelernt: "Säg schön Danke!" - sonst ….?

Kinder und Narren sagen die Wahrheit: Also, warum muss ich danke sagen für
ein Geschenk, das mir a) nicht gefällt, das ich b) nicht brauchen kann und
das ich c) weder fortwerfen, noch weiterschenken, noch auf den Flohmarkt
bringen kann, weil die schenkende Person beim nächsten Mal sicher nachfragt,
ob es mir auch sicher gefallen habe.
Geschenke können einen in arge Nöte versetzen. Aber wohl nur dann, wenn ich
mir selber mit dem Schenken eine Freude machen will, oder mich entlasten,
weil ich nichts schuldig bleiben will. Wer schenkt, soll sich doch
überlegen, wem und wem was? Wem will ich eine Freude bereiten, dem
Beschenkten oder mir selber.
Wenn ich nur mir etwas zulieb tun will, ja und dem Beschenkten auch ein
wenig Freude bereiten will, dann kann ich, wohin ich gehe, immer eine
Schachtel "Zürcherli" mitbringen, das ist das Gebäck mit Schokolade
überzogen, das fast immer gleich gross ist und fast immer gleich schmeckt,
nur jeweils den Namen wechselt.

Darum: Schenken ist manchmal wirklich nicht nötig, aber wenn, dann soll der
Beschenkte auch echte Freude daran haben - also zum Beispiel keine Zürcherli
für einen Diabetiker. Toi, toi, toi beim Menschen neu Kennenlernen.
Diese Kleine Geschichte haben wir von der:
Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich

Montag, 15. August 2011

Maria Aufnahme in den Himmel




"Manchmal ist es so, als würden die alten Bibeltexte einen Spalt in
staubigen Vorhängen freigeben…", das habe ich bei Ylva Eggehorn gelesen.
Nach diesem Spalt suche ich am Fest von Maria Aufnahme in den Himmel. Die
Suche ist vergebens, denn es gibt keinen Bibeltext zu Maria Himmelfahrt,
daher auch keinen solchen "Spalt".
In der katholischen Kirche wird heute das Magnifikat, der Lobgesang der
Maria, als Evangeliums-Text gelesen. Ein kraftvoller, lesenswerter Text!
Es werden Kräuter gesegnet. Die Kräutersegnung ist so wenig biblisch wie
Marias Aufnahme in den Himmel. Laut einer Legende wurde Maria nach ihrem Tod
ausserhalb Jerusalems beerdigt. Die Apostel gingen zum Grab von Maria. Als
sie zum Grab kamen fanden sie keinen Leichnam, dafür aber duftende Blumen
und Kräuter.
Die Heilkraft der Kräuter war damals vor allem den Frauen bekannt. Sie gaben
ihr Wissen von Generation zu Generation weiter. Kenntnisse von geheimen
Kräften von Blüten, Blättern, Wurzeln und Düften sind so bis heute erhalten
geblieben. Kräuter bereichern unser Essen. Wir geniessen sie in Form von
Tee. Sie sind in Salben, Duschgels, Shampoos, Zahnpasta und vielem mehr zu
finden. Sie sind Bestandteil vieler Medikamente und sind ein Grundstoff in
der Homöopathie. Den Duft der Kräuter geniessen wir verschiedentlich, er
hält uns auch die Motten in den Kleiderschränken fern. Und schliesslich:
Kräuter segnen heisst ja auch den Segen der Kräuter entdecken und schätzen.

Guter Gott, durch die Heilkräuter und Blumen schenkst du uns Gesundheit und
Freude. Segne Kräuter und Blumen, damit auch wir den Segen der Kräuter und
der Natur erkennen. Damit wir die Schöpfung und den Reichtum der Natur
segensreich nützen. AMEN

Sonntag, 7. August 2011

«O du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?»




Lesungen des Tages

1 Kön. 19,9a.11-13a.


Dort ging er in eine Höhle, um darin zu übernachten. Doch das Wort des Herrn erging an ihn: Was willst du hier, Elija?
Der Herr antwortete: Komm heraus und stell dich auf den Berg vor den Herrn! Da zog der Herr vorüber: Ein starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging dem Herrn voraus. Doch der Herr war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben. Doch der Herr war nicht im Erdbeben.
Nach dem Beben kam ein Feuer. Doch der Herr war nicht im Feuer. Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln.
Als Elija es hörte, hüllte er sein Gesicht in den Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle.


Ps. 85(84),9ab-10.11-12.13-14.


Ich will hören, was Gott redet: Frieden verkündet der Herr seinem Volk und seinen Frommen, den Menschen mit redlichem Herzen. [Sela]
Sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten. Seine Herrlichkeit wohne in unserm Land.
Es begegnen einander Huld und Treue; Gerechtigkeit und Friede küssen sich.
Treue sproßt aus der Erde hervor; Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder.

Auch spendet der Herr dann Segen, und unser Land gibt seinen Ertrag.
Gerechtigkeit geht vor ihm her, und Heil folgt der Spur seiner Schritte.


Röm. 9,1-5.


Ich sage in Christus die Wahrheit und lüge nicht, und mein Gewissen bezeugt es mir im Heiligen Geist:
Ich bin voll Trauer, unablässig leidet mein Herz.
Ja, ich möchte selber verflucht und von Christus getrennt sein um meiner Brüder willen, die der Abstammung nach mit mir verbunden sind.
Sie sind Israeliten; damit haben sie die Sohnschaft, die Herrlichkeit, die Bundesordnungen, ihnen ist das Gesetz gegeben, der Gottesdienst und die Verheißungen,
sie haben die Väter, und dem Fleisch nach entstammt ihnen der Christus, der über allem als Gott steht, er ist gepriesen in Ewigkeit. Amen.


Mt. 14,22-33.


Gleich darauf forderte er die Jünger auf, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren. Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken.
Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um in der Einsamkeit zu beten. Spät am Abend war er immer noch allein auf dem Berg.
Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind.
In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen; er ging auf dem See.
Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst.
Doch Jesus begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!
Darauf erwiderte ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so befiehl, daß ich auf dem Wasser zu dir komme.
Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu.
Als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Er schrie: Herr, rette mich!
Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?
Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind.
Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn.

«O du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?»

Die Jünger sind wieder Spielzeug der Wellen und ein weiterer Sturm, dem
ersten gleich (Mt 8,24), bricht los. Damals hatten sie jedoch Jesus bei
sich im Boot, während sie diesmal allein und sich selber überlassen sind...
Ich glaube, dass der Retter auf diese Weise ihre Herzen wieder beleben
wollte, die schläfrig geworden waren. Er versetzte sie in Todesangst,
verstärkte in ihnen das Verlangen nach seiner Anwesenheit und bewirkte,
dass sie ständig an ihn dachten. Deshalb kam er ihnen auch nicht sofort zu
Hilfe, sondern „kam in der vierten Nachtwache zu ihnen; er ging auf dem
See“... Petrus, der immer temperamentvoll und den anderen Jüngern immer
einen Schritt voraus war, sagte zu ihm: „Herr, wenn du es bist, so befiehl,
dass ich auf dem Wasser zu dir komme“... Er sagte nicht zu ihm: „Befiel,
dass ich auf dem Wasser gehen soll“, sondern: „dass ich zu dir kommen
soll“; denn keiner liebte Jesus so wie er. Nach der Auferstehung Jesu tat
er dasselbe: er konnte es nicht ertragen, nicht schneller als die anderen
zu sein: So sprang er in das Wasser, um ihnen zuvor zu kommen und seiner
Liebe zu Christus zu genügen... Petrus stieg also aus dem Kahn und ging auf
Jesus zu, glücklicher darüber, ihm näher zu kommen als darüber, auf dem
Wasser gehen zu können. Als er aber mit der größten Gefahr, nämlich der,
die von dem Wasser ausging, fertig geworden war, fiel er einer weniger
großen Gefahr, nämlich der, die ihm vom Sturm drohte, beinahe zum Opfer. So
ist die menschliche Natur: wir überstehen ernste Gefahren und erliegen dann
kleineren Gefahren... Petrus war noch nicht frei von jeglicher Angst,
obwohl Christus in seiner Nähe war. Es nützt also nichts, Christus neben
sich zu haben, wenn man ihm nicht durch den Glauben nahe ist. Das machte
deutlich, welche Distanz zwischen dem Meister und dem Jünger bestand... „O
du Kleingläubiger, warum zweifelst du? Wenn sein Glaube nicht schwächer
geworden wäre, hätte Petrus den Wind leicht aushalten können. Und der
Beweis dafür: Jesus greift nach Petrus und lässt den Wind weiter wehen...
Christus verfährt mit Petrus wir eine Vogelmutter mit ihrem Jungen, das
sich vorzeitig daran gemacht hat, das Nest zu verlassen und nun
herauszufallen droht: sie hält es mit ihren Flügeln fest und bringt es ins
Nest zurück.

Mittwoch, 3. August 2011

Ein Versuch, mich im Unrat der Zeit zu finden




Wie alle, die die Nachrichten vom Morden in Oslo haben zur Kenntnis nehmen
müssen, war auch ich entsetzt und wie gelähmt. Entmenschlichtes Handeln. Und
doch gehört es irgendwie in die tiefsten Abgründe menschlichen Wesens. Es
ist schockierend genug, dass Menschen immer noch bereit sind, unschuldiges
Blut zu vergiessen, um vermeintlich zu retten. Noch schockierender
ist, dass ich davon ausgehen muss: Die Begründungen sind christlich
eingefärbt und das Banner des Kreuzes wird dazu hochgehalten. Da ist
Christus am Kreuz gestorben. Von ihm sind bis auf die Vertreibung von
Geschäftemachern aus dem Vorhof des Tempelareals keinerlei Gewalttaten
bekannt, geschweige denn, dass er gefoltert oder getötet hätte. Und der
Glaube an diesen Erlöser soll nun als Begründung für Mord herhalten.
Das ist pervers.
Wie kann ich dem begegnen, ausser, dass ich mich lähmen lasse? Christlicher
Alltag sieht anders aus, menschlicher Alltag ebenso.
So grosses Unrecht treibt auf die Strasse, sichtbar vor aller Welt stehen
die Menschen zusammen. Das tut gut. Gemeinsam erfahren wir so eine Kraft,
die aus dem Miteinander entsteht: Ein Aufruf zur Liebe! Ein Aufruf zu
gegenseitigem Respekt, der über die Grenzen von Kultur, Religion, Glaube und
Sprache hinweg, uns zusammenführt.
Christlich gesprochen: Wir weigern uns, den Brudermord als Zeugnis
christlichen Glaubens anzuerkennen und bekennen uns zu einem Glauben, der
Respekt gegenüber dem Mitmenschen hochhält. Nehme ich meinen Glauben an Gott
ernst, der für mich wie ein Vater, wie eine Mutter ist, nehme ich meinen
Glauben an Gott, den Sohn ernst, der mir als Bruder begegnet, nehme ich
meinen Glauben an Gott, die heilige Lebenskraft ernst, dann sind meine
Mitmenschen nichts anderes als meine Brüder und Schwestern, die mit mir das
Leben geschenkt bekommen haben, es zu umsorgen und zu erhalten. Und das
schliesst alles aus, was dem widerspricht.

Dienstag, 2. August 2011

«Es sind blinde Blindenführer»




Lesungen des Tages

Num. 12,1-13.


Als sie in Hazerot waren, redeten Mirjam und Aaron über Mose wegen der kuschitischen Frau, die er sich genommen hatte. Er hatte sich nämlich eine Kuschiterin zur Frau genommen.
Sie sagten: Hat etwa der Herr nur mit Mose gesprochen? Hat er nicht auch mit uns gesprochen? Das hörte der Herr.
Mose aber war ein sehr demütiger Mann, demütiger als alle Menschen auf der Erde.
Kurz darauf sprach der Herr zu Mose, Aaron und Mirjam: Geht ihr drei hinaus zum Offenbarungszelt! Da gingen die drei hinaus.
Der Herr kam in der Wolkensäule herab, blieb am Zelteingang stehen und rief Aaron und Mirjam. Beide traten vor,
und der Herr sprach: Hört meine Worte! Wenn es bei euch einen Propheten gibt, so gebe ich mich ihm in Visionen zu erkennen und rede mit ihm im Traum.
Anders bei meinem Knecht Mose. Mein ganzes Haus ist ihm anvertraut.
Mit ihm rede ich von Mund zu Mund, von Angesicht zu Angesicht, nicht in Rätseln. Er darf die Gestalt des Herrn sehen. Warum habt ihr es gewagt, über meinen Knecht Mose zu reden?
Der Herr wurde zornig auf sie und ging weg.
Kaum hatte die Wolke das Zelt verlassen, da war Mirjam weiß wie Schnee vor Aussatz. Aaron wandte sich Mirjam zu und sah: Sie war aussätzig.
Da sagte Aaron zu Mose: Mein Herr, ich bitte dich, laß uns nicht die Folgen der Sünde tragen, die wir leichtfertig begangen haben.
Mirjam soll nicht wie eine Totgeburt sein, die schon halb verwest ist, wenn sie den Schoß der Mutter verläßt.
Da schrie Mose zum Herrn: Ach, heile sie doch!


Ps. 51(50),3-4.5-6a.6bc-7.12-13.


Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!
Wasch meine Schuld von mir ab, und mach mich rein von meiner Sünde!
Denn ich erkenne meine bösen Taten, meine Sünde steht mir immer vor Augen.
Gegen dich allein habe ich gesündigt, ich habe getan, was dir mißfällt. So behältst du recht mit deinem Urteil, rein stehst du da als Richter.

Denn ich bin in Schuld geboren; in Sünde hat mich meine Mutter empfangen.
Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist!
Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir!


Mt. 15,1-2.10-14.


Da kamen von Jerusalem Pharisäer und Schriftgelehrte zu Jesus und sagten:
Warum mißachten deine Jünger die Überlieferung der Alten? Denn sie waschen sich nicht die Hände vor dem Essen.
Und er rief die Leute zu sich und sagte: Hört und begreift:
Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.
Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Weißt du, daß die Pharisäer über deine Worte empört sind?
Er antwortete ihnen: Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird ausgerissen werden.
Laßt sie, es sind blinde Blindenführer. Und wenn ein Blinder einen Blinden führt, werden beide in eine Grube fallen.


«Es sind blinde Blindenführer»

Der Herr hat gesagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird
nicht in der Finsternis umhergehen“. Ja, er macht die Blinden sehend. Wir
sind schon in diesem Leben sehend gemacht durch die Augensalbe des
Glaubens. Der Herr machte mit seinem Speichel einen Teig und strich ihn dem
Blinden auf die Augen (Joh 9,6). Wir Kinder Adams sind ebenfalls
Blindgeborene und brauchen den Retter, der uns sehend macht. Er macht mit
seinem Speichel einen Teig aus Erde: „Und das Wort ist Fleisch geworden und
hat unter uns gewohnt“ (Joh 1,14)... Er hat auch gesagt: „Ich bin der Weg,
die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6)... Er ist die Wahrheit und das
Leben, insofern er am Herzen des Vaters ruht. Er hat sich zu unserem Weg
gemacht, indem er unser Fleisch angenommen hat. Man sagt nicht zu dir: „Gib
dir Mühe und such den Weg, damit du zur Wahrheit und zum Leben kommst“.
Nein, das sagt man nicht. Steh auf, du Faulpelz! Der Weg selber kommt zu
dir und weckt dich aus dem Schlaf, wenn du dich überhaupt wecken lässt:
„Steh auf und geh!“ (Mt 9,6). Vielleicht versuchst du zu gehen, aber kannst
es nicht, weil deine Füße krank sind... Aber das Wort Gottes hat auch Lahme
geheilt. „Ja“, sagst du, „meine Füße sind in Ordnung, aber ich sehe den Weg
nicht.“ Er hat auch Blinde sehend gemacht... „Ich bin das Licht der Welt.
Wer mit nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird
das Licht des Lebens haben.“

Montag, 1. August 2011

«Herr, Rette mich!»




Lesungen des Tages

Num. 11,4b-15.


Die Leute, die sich ihnen angeschlossen hatten, wurden von der Gier gepackt, und auch die Israeliten begannen wieder zu weinen und sagten: Wenn uns doch jemand Fleisch zu essen gäbe!
Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst zu essen bekamen, an die Gurken und Melonen, an den Lauch, an die Zwiebeln und an den Knoblauch.
Doch jetzt vertrocknet uns die Kehle, nichts bekommen wir zu sehen als immer nur Manna.
Das Manna war wie Koriandersamen, und es sah wie Bdelliumharz aus.
Die Leute pflegten umherzugehen und es zu sammeln; sie mahlten es mit der Handmühle oder zerstampften es im Mörser, kochten es in einem Topf und bereiteten daraus Brotfladen. Es schmeckte wie Ölkuchen.
Wenn bei Nacht der Tau auf das Lager fiel, fiel auch das Manna.]
Mose hörte die Leute weinen, eine Sippe wie die andere; jeder weinte am Eingang seines Zeltes. Da entbrannte der Zorn des Herrn; Mose aber war verstimmt
und sagte zum Herrn: Warum hast du deinen Knecht so schlecht behandelt, und warum habe ich nicht deine Gnade gefunden, daß du mir die Last mit diesem ganzen Volk auferlegst?
Habe denn ich dieses ganze Volk in meinem Schoß getragen, oder habe ich es geboren, daß du zu mir sagen kannst: Nimm es an deine Brust, wie der Wärter den Säugling, und trag es in das Land, das ich seinen Vätern mit einem Eid zugesichert habe?
Woher soll ich für dieses ganze Volk Fleisch nehmen? Sie weinen vor mir und sagen zu mir: Gib uns Fleisch zu essen!
Ich kann dieses ganze Volk nicht allein tragen, es ist mir zu schwer.
Wenn du mich so behandelst, dann bring mich lieber gleich um, wenn ich überhaupt deine Gnade gefunden habe. Ich will mein Elend nicht mehr ansehen.


Ps. 81(80),12-13.14-15.16-17.


Doch mein Volk hat nicht auf meine Stimme gehört; Israel hat mich nicht gewollt.
Da überließ ich sie ihrem verstockten Herzen, und sie handelten nach ihren eigenen Plänen.
Ach daß doch mein Volk auf mich hörte, daß Israel gehen wollte auf meinen Wegen!
Wie bald würde ich seine Feinde beugen, meine Hand gegen seine Bedränger wenden.

Alle, die den Herrn hassen, müßten Israel schmeicheln, und das sollte für immer so bleiben.
Ich würde es nähren mit bestem Weizen und mit Honig aus dem Felsen sättigen.


Mt. 14,22-36.


Gleich darauf forderte er die Jünger auf, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren. Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken.
Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um in der Einsamkeit zu beten. Spät am Abend war er immer noch allein auf dem Berg.
Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind.
In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen; er ging auf dem See.
Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst.
Doch Jesus begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!
Darauf erwiderte ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so befiehl, daß ich auf dem Wasser zu dir komme.
Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu.
Als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Er schrie: Herr, rette mich!
Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?
Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind.
Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn.
Sie fuhren auf das Ufer zu und kamen nach Gennesaret.
Als die Leute dort ihn erkannten, schickten sie Boten in die ganze Umgebung. Und man brachte alle Kranken zu ihm
und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.


«Herr, Rette mich!»

Petrus wagt als einziger im Kahn, Jesus zu antworten und bittet den Herrn,
er solle ihm befehlen, auf dem Wasser zu ihm zu kommen. Dass Petrus so
handelt, ist ein Hinweis auf seine innere Einstellung während der Passion:
trotz der aufgewühlten Stimmung im Volk – vergleichbar mit dem hohen
Wellengang auf dem See – folgte er den Spuren des Herrn und ging in der
gleichen mutigen Todesverachtung mit ihm. Aus seiner Verunsicherung lässt
sich aber auf seine Schwachheit in der Versuchung schließen, die auf ihn
wartete: er wagte zwar den Gang auf dem Wasser, begann aber unterzugehen.
Sein schwaches Fleisch und die Angst vor dem Tod trieben ihn in die
verhängnisvolle Verleugnung. Und doch stößt er einen Schrei aus und
verlangt vom Herrn Rettung. Dieser Schrei ist der klagende Ruf seiner
Reue. Noch etwas gilt es bei Petrus zu beachten: sein Glaube übertraf den
Glauben aller anderen; denn während diese noch in Unwissenheit verharrten,
antwortete Petrus als erster: „Du bist der Sohn des lebendigen Gottes“ (Mt
16,16). Er war der erste, der von der Passion nichts wissen wollte und sie
für ein Unglück hielt (Mt 16,22); er war der erste, der versprach, lieber
zu sterben als ihn (Jesus) zu verleugnen (Mt 26,35); er war der erste, der
sich weigerte, sich die Füße waschen zu lassen (Joh 13,8); er zog auch sein
Schwert, um die Gefangennahme des Herrn zu verhindern (Joh 18,10). Dass
bei der Fahrt zum Ufer der Wind sich legte und die Wogen sich glätteten,
symbolisiert den ungestörten ewigen Frieden der Kirche nach der glorreichen
Wiederkunft des Herrn. Dass er sich dann offenbart als der, der er ist,
versetzt sie alle zu Recht in Erstaunen und lässt sie sagen: „Wahrhaftig,
du bist der Sohn Gottes“. Alle Menschen werden dann klar und öffentlich
dafür Zeugnis ablegen, dass der Sohn Gottes der Kirche den Frieden
geschenkt hat, und das werden sie tun nicht mehr in der Niedrigkeit des
Fleisches, sondern in der Herrlichkeit des Himmels.