Montag, 25. Juli 2011

Ich vertraue auf Gott – jetzt erst recht!




Dieses furchtbare Geschehen in Norwegen lässt mich nicht los. Wenn ich im Bett liege und die Augen schliesse, drängen sich sofort die Bilder vom Täter und den erschossenen Jugendlichen, die Bilder von hilflos trauernden Eltern in meinen Kopf.

Diese Schreckenstat ist ungeheuerlich. Unsere Warum-Fragen lassen sich nicht beantworten. Sie bleiben gestellt und rumoren weiter in unseren Köpfen und Herzen. Und natürlich spüre auch ich Wut. Durchaus auch Wut auf den lieben Gott, der es so weit kommen liess, dass eine solche Tat geplant und durchgeführt werden konnte. Das ist aber nur ein Teil in mir.

Ein anderer Teil in mir sagt etwas Anderes. Er zeigt den lieben Gott an der Seite der Erschossenen, an der Seite der Überlebenden, an der Seite der Eltern und Angehörigen, an meiner Seite. Ein lieber Gott, der geschockt ist über diese Tat - wie wir - und nun all denen zur Seite steht, die dringend seine Tröstungen, seinen Beistand brauchen.

Trotzdem, die Frage nach dem Warum bleibt! Warum? Wie konnte es zu dieser Tat kommen? Einfache und schnelle Antworten sind unangebracht. Diese Fragen werden uns bleiben. Sie stecken schon lange in unseren Lebensrucksäcken. Sie sind schon bei anderen Gelegenheiten gestellt worden. Niemand kann uns Antwort geben. Trotzdem dürfen wir diese Fragen nicht loslassen. Und sie lassen uns nicht los. Wir nehmen sie darum mit auf den Weg zu Gott. Mit ihm zusammen in der Ewigkeit werden Antworten kommen. In dieser Zuversicht liegt unsere Kraft und Stärke.

Jetzt ist es wichtiger, dass wir einander beistehen, einander trösten, miteinander die Zukunft anpacken und sie so gestalten, dass solches Geschehen kaum oder nicht mehr möglich wird. Gott führt uns nicht wie Marionetten. Er will vielmehr, dass wir aufeinander achtgeben, einander mahnen und schützen, manchmal auch voreinander schützen.
Guter Gott, wir vertrauen auf dich! Trotz allem. Amen.

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