Donnerstag, 28. Juli 2011

Brot




Gibt es etwas Feineres als frisch gebackenes, duftendes, knuspriges Brot?
Manche lieben zwar Weggli und Gipfeli. Brot ist und bleibt bei uns aber das
alltägliche, gesunde Grundnahrungsmittel, das uns nie verleidet. Wir gehen
in den Laden und kaufen es ganz einfach, es ist immer da, jeden Tag, ohne
dass wir uns darüber Gedanken machen.

Vielleicht könnten wir heute einmal über das Brot nachdenken. Brot wird aus
Mehl gemacht, Mehl aus Körnern. Wind, Sonne und Regen haben die Körner zu
Halmen und Ähren reifen lassen. Brot ist die Frucht der Erde und der
menschlichen Arbeit. Brot stillt Hunger und Not. Brot kann man teilen und
zusammen essen.

Brot bedeutet aber noch viel mehr. Brot meint alles, was wir zum Leben
brauchen: Liebe, Verständnis, Geborgenheit, Frieden. Einen Menschen haben,
der mich gern hat, dem ich alles anvertrauen kann, der bei mir bleibt, wenn
ich einsam bin, wenn ich Angst und Sorgen habe. Das alles ist das Brot, das
wir täglich brauchen.

Unendlich viele Menschen hungern heute noch nach Nahrung. Wir können uns
nicht satt essen und im Gebet der Herrn um das tägliche Brot bitten, ohne an
die Hungernden in der Welt zu denken.
Brot erinnert uns an den, der gesagt hat: „Ich bin das Brot, das Leben
schenkt" (Joh 6,48), der selber Brot war und ist für den Hunger nach Leben.
Wenn immer ein Mensch bedrückt ist, wenn er Sorgen und Kummer hat, kann er
sich bei ihm Trost und Kraft holen.

Auch wir können zu Brot werden, von dem andere leben. Indem wir unseren
Mitmenschen geben, was sie brauchen: unsere Zuwendung, unsere Anerkennung,
unsere Geduld.

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