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Mittwoch, 20. Juli 2011
Konkrete Hilfe
Gott sind Wunder möglich, uns Menschen gelingen sie kaum. Wir haben dafür viele andere Mittel, um Hilfe in die Wege zu leiten. Und manches Mal brauchen wir auch Geld dazu!
Die Sozialhilfe (unsere gesellschaftliche Solidarität mit den Menschen auf der Schattenseite des Lebens) steht unter Beschuss. Interessant ist, dass die Schützinnen und Schützen die Sonne im Rücken haben. Es geht ihnen gut! Sie haben Arbeit. Sie haben Lohn. Sie haben Aussichten. Sie können sparen oder gar investieren. Und sie haben häufig keine Ahnung vom Leben auf der Schattenseite, von den Anderen, die sie da attackieren.
Vielleicht wäre es gut, wenn alle, die Sozialhilfe abbauen wollen, zuerst einmal Situationen, die in die Abhängigkeit von Sozialhilfe und Fürsorge führen, und vor allem die Menschen, die das erleben müssen, kennen lernten. Vielleicht setzten sie ihre politischen Forderungen dann an anderen Orten an und - oh Wunder - treffen sich wieder mehr mit Menschen aus anderen politischen Lagern. Und die Einsicht würde wachsen, dass Solidarität sich manchmal auch in Franken und Rappen zeigen muss. Wunder dürfen wir Gott überlassen
Dazu noch diese alte Geschichte:
Der Rabbi erzählt: "Eines Tages fand ein armer Holzhacker einen Säugling mitten im Walde. Wie sollte er ihn ernähren? Er betete zu Gott, und da geschah das Wunder: dem Holzhacker wuchsen Brüste, und er konnte das Kind säugen."
"Rabbi", wendet ein Jünger ein, "diese Geschichte gefällt mir nicht. Warum so eine ausgefallene Sache mit Brüsten bei einem Mann? Gott ist allmächtig; er könnte einen Beutel Gold neben den Säugling legen, dann hätte der Holzhacker eine Amme gedingt."
Der Rabbi klärt lange und entscheidet: "Falsch! Warum soll Gott ausgeben bares Geld, wenn er auskommen kann mit einem Wunder?"
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