Montag, 18. Juli 2011

Ferienvorsätze für jeden Tag




Es ist Ferienzeit, viele Menschen sind unterwegs mit den Rollkoffern, mit
Sack und Pack. Sie fahren in den Süden oder Norden, in den Osten oder
Westen. Züge sind überfüllt, Strassen verstopft und einige von uns, die im
Arbeitsalltag sind, schauen den Ferienreisenden zu, mit gemischten Gefühlen.
Wir freuen uns für die Menschen, die Ferien geniessen dürfen. Wir ärgern uns
über die mit Gepäck überfüllten Züge und die mit Wohnmobilen verstopften
Strassen. Wir wünschten, auch wir könnten die Seele baumeln lassen.
Und was hindert uns daran dies zu tun? Auch mitten im Alltag ist es möglich
kleine Ferienfenster zu öffnen. So wie Erhard Domay schreibt:
Nicht immerzu auf die Uhr schauen,
sich treiben lassen, aber nicht getrieben werden,
um Himmelswillen nicht an jedem Ziel bereits das nächste im Auge haben,
Entdeckungen machen, aber nicht solche,
zu denen die Fremdenführer verführen,
trotzdem, sich verführen lassen,
aber von Lebenslust und Daseinsfreude,
zur Ruhe kommen, alles Erlebte lang in sich nachklingen lassen,
dieses und jenes bewahren, um es niemals wieder zu vergessen,
die Steine, die Blüten, die Brunnen,
die Schmetterlinge fragen: "Was wollt ihr mir sagen?"
Im Unbelebten das Belebte suchen,
im entfalteten Leben die Ahnung des Todes spüren
und im verwitterten Gestein den Atemzug des Lebens entziffern.
Einen jeden Tag vom Zeitenbaum pflücken
wie eine Frucht vom Baum des Lebens,
sich erinnern, was das ist: dankbar sein.

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