Gestern, zehn Tage vor dem Pfingstfest haben wir das Auffahrtsfest gefeiert. Wir haben uns daran erinnert, wie Jesus vor den Augen seiner Freundinnen und Freunde in den Himmel gefahren ist.
Vierzig Tage lang weilte der Auferstandene auf der Erde. Dann wurde er emporgehoben in den Himmel. Das heisst also: Die Ostererscheinungen von Jesus beschränken sich auf einen bestimmten Zeitraum. Und nur der Evangelist Lukas spricht von der letzten Erscheinung von Jesus als der Aufnahme zu Gott in den Himmel. In seinem Evangelium (Lk 24) hat man den Eindruck dass die Auferstehung und die Aufnahme von Jesus zu Gott am gleichen Tag geschehen seien. In seiner Apostelgeschichte aber beginnt er den Bericht über die junge Kirche mit vierzig besonderen Tagen.
Bei der Himmelfahrt nimmt Lukas ein altes, der Bibel bekanntes Motiv auf: Mose und Elija erleben eine Himmelfahrt, später wird das auch von Henoch, Baruch und den Kindern Hiobs berichtet. Grundlegend wichtig ist dabei, wie wir "Himmel" verstehen: Die englische Sprache tut sich hier leichter, wenn sie unterscheidet zwischen dem Himmel über uns (engl.: sky) und dem Himmel als Ausdruck für den Bereich Gottes (engl.: heaven). "Himmelfahrt" ist also Ausdruck dafür, dass Jesus in die unmittelbare Nähe Gottes aufgenommen wurde. Martin Luther hat es so formuliert: "Da er auf Erden war, war er uns zu fern, jetzt ist er uns nah."
Und dazu noch diese Geschichte:
Der Lehrer fragt: "Wo wohnt Gott?" Seraina antwortet: "Im Badezimmer!" "Wie kommst Du denn darauf?" "Na ja, jeden Morgen, wenn mein Vater aufsteht, hämmert er gegen die Badezimmertür und ruft: 'Mein Gott, bist Du denn noch nicht fertig?'"
So nah ist uns Gott!
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