Dienstag, 31. Mai 2011

„Maria machte sich auf den Weg“




Hl.Mechthild von Diessen

Lesungen des Tages

Apg. 16,22-34.

Da erhob sich das Volk gegen sie, und die obersten Beamten ließen ihnen die Kleider vom Leib reißen und befahlen, sie mit Ruten zu schlagen.
Sie ließen ihnen viele Schläge geben und sie ins Gefängnis bringen; dem Gefängniswärter befahlen sie, sie in sicherem Gewahrsam zu halten.
Auf diesen Befehl hin warf er sie in das innere Gefängnis und schloß zur Sicherheit ihre Füße in den Block.
Um Mitternacht beteten Paulus und Silas und sangen Loblieder; und die Gefangenen hörten ihnen zu.
Plötzlich begann ein gewaltiges Erdbeben, so daß die Grundmauern des Gefängnisses wankten. Mit einem Schlag sprangen die Türen auf, und allen fielen die Fesseln ab.
Als der Gefängniswärter aufwachte und alle Türen des Gefängnisses offen sah, zog er sein Schwert, um sich zu töten; denn er meinte, die Gefangenen seien entflohen.
Da rief Paulus laut: Tu dir nichts an! Wir sind alle noch da.
Jener rief nach Licht, stürzte hinein und fiel Paulus und Silas zitternd zu Füßen.
Er führte sie hinaus und sagte: Ihr Herren, was muß ich tun, um gerettet zu werden?
Sie antworteten: Glaube an Jesus, den Herrn, und du wirst gerettet werden, du und dein Haus.
Und sie verkündeten ihm und allen in seinem Haus das Wort Gottes.
Er nahm sie in jener Nachtstunde bei sich auf, wusch ihre Striemen und ließ sich sogleich mit allen seinen Angehörigen taufen.
Dann führte er sie in seine Wohnung hinauf, ließ ihnen den Tisch decken und war mit seinem ganzen Haus voll Freude, weil er zum Glauben an Gott gekommen war.


Ps. 138(137),1-2.3.7-8.

[Von David.] Ich will dir danken aus ganzem Herzen, dir vor den Engeln singen und spielen;
ich will mich niederwerfen zu deinem heiligen Tempel hin und deinem Namen danken für deine Huld und Treue. Denn du hast die Worte meines Mundes gehört, deinen Namen und dein Wort über alles verherrlicht.
Du hast mich erhört an dem Tag, als ich rief; du gabst meiner Seele große Kraft.
Gehe ich auch mitten durch große Not: du erhältst mich am Leben. Du streckst die Hand aus gegen meine wütenden Feinde, und deine Rechte hilft mir.

Der Herr nimmt sich meiner an. Herr, deine Huld währt ewig. Laß nicht ab vom Werk deiner Hände!


Joh. 16,5-11.

Jetzt aber gehe ich zu dem, der mich gesandt hat, und keiner von euch fragt mich: Wohin gehst du?
Vielmehr ist euer Herz von Trauer erfüllt, weil ich euch das gesagt habe.
Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, daß ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden.
Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen (und aufdecken), was Sünde, Gerechtigkeit und Gericht ist;
Sünde: daß sie nicht an mich glauben;
Gerechtigkeit: daß ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht;
Gericht: daß der Herrscher dieser Welt gerichtet ist.


„Maria machte sich auf den Weg“

Mir scheint, als wäre die Haltung der Jungfrau in den Monaten zwischen der
Verkündigung des Herrn und seiner Geburt ein Modell für tief innerliche
Seelen, für Menschen, die Gott ausersehen hat, im Inneren, in
unergründlicher Tiefe zu leben. In welchem Frieden, mit welcher Sammlung
ging Maria bereitwillig alle Dinge an! Mochten sie noch so banal sein –
durch Maria erhielten sie einen göttlichen Glanz. Denn was immer die
Jungfrau auch tat, sie verblieb in der Anbetung der Gabe Gottes. Das
hinderte sie aber nicht, sich zu verausgaben, wenn es darum ging,
Nächstenliebe zu üben.

Das Evangelium berichtet uns: „Maria eilte in eine Stadt im Bergland von
Judäa... und begrüßte Elisabeth“. Dazu sagt ein gottesfürchtiger Autor
(Ruusbroeck), dass das unauslöschliche Bild, das sie in sich betrachtete,
nie ihre Nächstenliebe abnehmen ließ. Denn wenn die Kontemplation „zum
Lobpreis wird und sich hinwendet zur Ewigkeit des Herrn, gelangt sie in den
Besitz der Einheit, die sie nicht mehr verliert. Auf die Anweisung des
Himmels hin wendet sie sich den Menschen zu, leidet mit in all ihren Nöten
und beugt sich nieder über ihr ganzes Elend. Sie muss weinen und
befruchten. Sie leuchtet wie Feuer. Wie Feuer brennt sie, sie zieht an sich
und verschlingt: was sie verschlingt, hebt sie zum Himmel empor. Und wenn
sie ihr Werk hienieden getan hat, erhebt sie sich und nimmt, leuchtend im
eigenen Feuer, ihren Weg nach oben“.



Die heiligen des Heutigen Tages sind die Heilige Mechthild von Diessen und die Heilige Helmtrud von der wir leider kein Bild Zeigen können.


Im übrigen ist Heute Weltnichtrauchertag.

Jedes Jahr am 31. Mai wird der Weltnichtrauchertag begangen. Der Tag wurde am 31. Mai 1987 von der Weltgesundheitsorganisation WHO erstmals ausgerufen und steht seitdem jedes Jahr unter einem anderen Motto. Rund um den Weltnichtrauchertag finden jeweils zahlreiche Aktivitäten zur Förderung des Nichtrauchens statt.Also dann Viel Freude beim Nichtraucher sein oder Nichtraucher werden.

Freundschaft




„Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgendetwas kennen zu lernen. Sie
kaufen sich alles fertig in den Geschäften. Aber da es keine Kaufläden für
Freunde gibt, haben die Leute keine Freunde mehr“.
Wie recht er doch hat, der Kleine Prinz von Saint Exupéry. Freundschaft ist
nichts Selbstverständliches. Gerade Buben und wir Männer haben zwar Kollegen
und Kumpels, aber selten wirkliche Freunde. Mädchen und Frauen haben viel
häufiger eine gute Freundin.

Dabei ist Freundschaft etwas ganz Wichtiges in unserem Leben. Jeder und jede
von uns braucht Menschen, die uns mögen, die uns gern haben, so wie wir
sind. Menschen, denen wir vertrauen können. In der Freundschaft sind Achtung
und Liebe verbunden. Vor einem Freund brauche ich mich nicht zu bücken und
zu verstellen. Einer Freundin können wir in die Augen sehen. In der
Freundschaft werde ich so, wie ich bin, akzeptiert, geachtet und geliebt.

Ein Freund bewährt sich in der Not. Aber nicht nur und nicht erst in der
Not. Mit einer Freundin möchte ich doch auch meine Freuden teilen und meine
schönen Erfahrungen austauschen können.

Freunde werden verraten und Freundschaften gehen nicht selten in die Brüche.
Eine tragfähige Freundschaft können wir notfalls wieder reparieren: Denn
„man kommt in der Freundschaft nicht weit, wenn man nicht bereit ist, kleine
Fehler zu verzeihen“ (Jean de la Bruyère).

Eine gute Freundschaft müssen wir bewusst pflegen. Das verstehe ich umso
besser, je älter ich werde und je öfter ich vereinsamte alte Menschen
antreffe.

Eine echte Freundschaft ist ein Geschenk. Freunde müssen wir erst finden und
gewinnen. Freundschaften fangen mit Begegnungen an, irgendwo und irgendwann,
und wir a hnen nicht, dass der- oder diejenige einer der wichtigsten
Menschen in unserem Leben werden kann. Vielleicht begegnet er oder sie mir
gerade heute.

Montag, 30. Mai 2011

„Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, den Heiligen Geist, der für immer bei euch bleiben soll“



Hl.Ferdinand III

Lesungen des Tages

Apg. 16,11-15.

So brachen wir von Troas auf und fuhren auf dem kürzesten Weg nach Samothrake und am folgenden Tag nach Neapolis.
Von dort gingen wir nach Philippi, in eine Stadt im ersten Bezirk von Mazedonien, eine Kolonie. In dieser Stadt hielten wir uns einige Tage auf.
Am Sabbat gingen wir durch das Stadttor hinaus an den Fluß, wo wir eine Gebetsstätte vermuteten. Wir setzten uns und sprachen zu den Frauen, die sich eingefunden hatten.
Eine Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; sie war eine Gottesfürchtige, und der Herr öffnete ihr das Herz, so daß sie den Worten des Paulus aufmerksam lauschte.
Als sie und alle, die zu ihrem Haus gehörten, getauft waren, bat sie: Wenn ihr überzeugt seid, daß ich fest an den Herrn glaube, kommt in mein Haus, und bleibt da. Und sie drängte uns.


Ps. 149(148),1-2.3-4.5-6a.9b.

Halleluja! Sing't dem Herrn ein neues Lied! Sein Lob erschalle in der Gemeinde der Frommen.
Israel soll sich über seinen Schöpfer freuen, die Kinder Zions über ihren König jauchzen.
Seinen Namen sollen sie loben beim Reigentanz, ihm spielen auf Pauken und Harfen.
Der Herr hat an seinem Volk Gefallen, die Gebeugten krönt er mit Sieg.

In festlichem Glanz sollen die Frommen frohlocken, auf ihren Lagern jauchzen:
Loblieder auf Gott in ihrem Mund, ein zweischneidiges Schwert in der Hand,
um Gericht über sie zu halten, so wie geschrieben steht. Herrlich ist das für all seine Frommen. Halleluja!


Johanna von Orleans


Joh. 15,26-27.16,1-4.

Wenn aber der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen.
Und auch ihr sollt Zeugnis ablegen, weil ihr von Anfang an bei mir seid.
Das habe ich euch gesagt, damit ihr keinen Anstoß nehmt.
Sie werden euch aus der Synagoge ausstoßen, ja es kommt die Stunde, in der jeder, der euch tötet, meint, Gott einen heiligen Dienst zu leisten.
Das werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben.


„Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, den Heiligen Geist, der für immer bei euch bleiben soll“ (Joh 14, 16)

Der von den Propheten verheißene Geist ist auf den Gottessohn
herabgekommen, der Menschensohn geworden war (Mt 3, 16); seitdem wohnt er
mit ihm zusammen im Menschengeschlecht, er ruht auf den Menschen, hat
seinen Wohnsitz in dem von Gott geformten Werk. Und er vollbrachte in
ihnen den Willen des Vaters und erneuerte sie, indem er sie den alten
Menschen ablegen ließ, um neu zu werden in Christus.

Diesen Geist hatte sich David für das Menschengeschlecht gewünscht, als er
sagte: „Mit einem willigen Geist rüste mich aus“ (Ps 51, 14). Auch Lukas
berichtet von diesem Geist, der nach der Himmelfahrt des Herrn am
Pfingsttag auf die Jünger herabgekommen ist und ihnen die Macht gegeben
hat, alle Nationen ins Leben zu führen und ihnen das Neue Testament zu
erschließen. Vom gleichen Bewusstsein beseelt, feierten die Jünger Gott und
lobten ihn in allen Sprachen; der Heilige Geist aber führte die zertrennten
Völker zur Einheit und brachte dem Vater die Erstlingsfrüchte aller
Nationen dar (Apg 2).

Deshalb hatte auch der Herr versprochen, uns einen Paraklet zu senden, der
uns mit Gott versöhnen würde. Denn so, wie man aus trockenem Mehl ohne
Zugabe von Wasser weder Teig noch Brot fertigen kann, so konnten wir, die
wir sehr viele waren, ohne das Wasser, das vom Himmel gekommen ist, in
Jesus Christus nicht ein Leib werden (1 Kor 10, 17). Und wie die dürre
Erde, wenn sie kein Wasser bekommt, nicht fruchtbar werden kann, so hätten
wir, die wir zuerst nur dürres Holz waren, ohne den ergiebigen Regen von
oben niemals die Frucht des Lebens getragen. Denn unser Leib hat die
Unvergänglichkeit erhalten durch das Bad der Taufe, unsere Seele aber durch
den Geist. Deshalb sind beide notwendig, weil beide ihren Beitrag leisten,
dass uns das Leben in Gott geschenkt wird.


Auf den Bildern sehen Sie die Heiligen des Heutigen Tages.

Mit Lust und Freude an die Arbeit





Mit Lust und Freude an die Arbeit

Wie sind Sie aufgestanden heute Morgen? Mit Mühe und lustlos? Oder mit Freude und Lust auf diese neue Woche?

Mein Motto ist: Das Leben ist zu kurz, um nur am freien Wochenende so richtig aufzuleben. Auch die Arbeitszeit soll lustvoll gefüllte und kreative Zeit sein, auf die ich mich freuen kann.

Natürlich kenne ich - wie Sie - auch den Druck und die unangenehmen Seiten, die eine Arbeit mit sich bringen kann. Es liegt aber an mir, wie ich damit umgehe, wie ich die Erfüllung meiner Obliegenheiten gestalte. Es liegt an mir, wie ich aus Pausen und Mittagszeit mit Kolleginnen und Kollegen Inseln des Auftankens und Erholens gestalte. Es liegt an mir, wie ich mich in die Arbeitsprozesse einbringe und mich dafür einsetze, dass sie sinnvoller gestaltet werden können.

Ich will einfach nicht, dass ich die fünf Tage Arbeit nur abarbeite und durchhalte. Ich setze mich dafür ein, dass Freude und Lust, Kreativität und sinnvolle Leistung darin Platz haben. Dass ich mich eben am Montag auf den Start in eine neue Arbeitswoche freuen kann. Dass ich mit Zuversicht aufstehen und zur Arbeit gehen kann.

Und ich zähle darauf, dass meine Arbeitskolleginnen und –kollegen da mitmachen. Wir freuen uns dann nämlich darauf, einander wieder zu sehen und miteinander wieder eine gute Leistung zu vollbringen.

Und wenn das nicht mehr möglich ist? Dann ist vielleicht der Zeitpunkt gekommen, dass ich still und leise beginne, einen neuen Arbeitsplatz zu suchen. Und mein Augenmerk wird auch auf dem Klima sein, das an einem neuen Arbeitsort herrscht.

Sonntag, 29. Mai 2011

„Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll“




Lesungen des Tages

Apg. 8,5-8.14-17.

Philippus aber kam in die Hauptstadt Samariens hinab und verkündigte dort Christus.
Und die Menge achtete einmütig auf die Worte des Philippus; sie hörten zu und sahen die Wunder, die er tat.
Denn aus vielen Besessenen fuhren unter lautem Geschrei die unreinen Geister aus; auch viele Lahme und Krüppel wurden geheilt.
So herrschte große Freude in jener Stadt.
Als die Apostel in Jerusalem hörten, daß Samarien das Wort Gottes angenommen hatte, schickten sie Petrus und Johannes dorthin.
Diese zogen hinab und beteten für sie, sie möchten den Heiligen Geist empfangen.
Denn er war noch auf keinen von ihnen herabgekommen; sie waren nur auf den Namen Jesu, des Herrn, getauft.
Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist.


Ps. 66(65),1-3a.4-5.6-7a.16.20.

[Für den Chormeister. Ein Lied. Ein Psalm.] Jauchzt vor Gott, alle Länder der Erde!
Spielt zum Ruhm seines Namens! Verherrlicht ihn mit Lobpreis!
Sagt zu Gott: «Wie ehrfurchtgebietend sind deine Taten; vor deiner gewaltigen Macht müssen die Feinde sich beugen.»
Alle Welt bete dich an und singe dein Lob, sie lobsinge deinem Namen! [Sela]

Kommt und seht die Taten Gottes! Staunenswert ist sein Tun an den Menschen:
Er verwandelte das Meer in trockenes Land, sie schritten zu Fuß durch den Strom; dort waren wir über ihn voll Freude.
In seiner Kraft ist er Herrscher auf ewig; seine Augen prüfen die Völker. Die Trotzigen können sich gegen ihn nicht erheben. [Sela]
Ihr alle, die ihr Gott fürchtet, kommt und hört; ich will euch erzählen, was er mir Gutes getan hat.

Gepriesen sei Gott; denn er hat mein Gebet nicht verworfen und mir seine Huld nicht entzogen.


1 Petr. 3,15-18.

sondern haltet in eurem Herzen Christus, den Herrn, heilig! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt;
aber antwortet bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen. Dann werden die, die euch beschimpfen, weil ihr in (der Gemeinschaft mit) Christus ein rechtschaffenes Leben führt, sich wegen ihrer Verleumdungen schämen müssen.
Es ist besser, für gute Taten zu leiden, wenn es Gottes Wille ist, als für böse.
Denn auch Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, er, der Gerechte, für die Ungerechten, um euch zu Gott hinzuführen; dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist nach lebendig gemacht.


Joh. 14,15-21.

Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.
Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll.
Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird.
Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch.
Nur noch kurze Zeit, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und weil auch ihr leben werdet.
An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch.
Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.


„Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll“

Wie Christus verkündigt hat, so verkündigt jetzt der Heilige Geist; wie
Christus gelehrt hat, lehrt der Heilige Geist; wie Christus getröstet hat,
tröstet und erfreut der Heilige Geist. Was erwartest du, was suchst du, was
willst du mehr? Du hast in dir einen Ratgeber, Lehrer, Beschützer,
jemanden, der dich leitet, dich berät, ermutigt, auf den Weg bringt, dich
in allem und zu allem hin begleitet. Und wenn du nicht die Gnade verlierst,
wird er am Ende so an deiner Seite stehen, dass du nichts tun, nichts
sagen, nichts denken kannst, was nicht sozusagen durch seine Hand geht und
seinem heiligen Willen entspricht. Er wird dir ein treuer, wahrer Freund
sein und dich nie verlassen, wenn du ihn nicht verlässt.

Wie Christus während seines Erdenlebens große Heilungen vollbracht und
seine Barmherzigkeit in den Leib derer verströmt hat, die ihn brauchten und
nach ihm riefen, so wirkt dieser Herr und Tröster geistige Werke in den
Seelen, in denen er wohnt... Er heilt die Lahmen, macht, dass die Tauben
hören, schenkt den Blinden das Augenlicht, holt die Verirrten heim, lehrt
die Unwissenden, tröstet die Betrübten, ermutigt die Schwachen (vgl. Mt 15,
31). Christus hat diese heiligen Werke unter den Menschen vollbracht, und
hätte sie nicht tun können, wenn er nicht Gott gewesen wäre. Er hat sie
vollbracht mit der menschlichen Natur, die er angenommen hatte, so dass wir
sagen, sie sind von einem Gott-Menschen vollbracht. In gleicher Weise
bezeichnen wir die anderen Werke, die der Heilige Geist auf Erden in den
Herzen derer wirkt, in denen er wohnt, als Werke des Heiligen Geistes, die
er zusammen mit dem Menschen vollbringt, der eine sekundäre Rolle dabei
spielt. Muss man einen Menschen, der diese Verbindung nicht hat, der einen
solchen Gast in seinem Hause nicht beherbergt, nicht als unglücklich und
beklagenswert betrachten? Habt ihr ihn dazu gedrängt zu kommen?... Gott sei
mit uns! Ich weiß nicht, wie ihr ohne ein so hohes Gut leben könnt. Seht
doch alle Wohltaten, Gnaden und Erbarmungen, die Christus den Menschen
erwiesen hat: sie alle gießt der Tröster in unsere Seelen ein.

Hieronymus von Prag




Ge­denk­tag evan­ge­lisch: 29. Mai Name be­deu­tet: hei­li­ger Name (griech.)Theo­lo­ge, Mär­ty­rer
* nach 1370 in Prag in Tsche­chi­en
† 30. Mai 1416 in Kon­stanz in Ba­den-Würt­tem­berg

Jeroným Pražský studierte in Prag und 1399 bis 1400 in Oxford, wo er sich die Lehren des englischen Theologen John Wyclif aneignete. Bei seiner Rückkehr nach Prag brachte er Abschriften von dessen Werken mit, die große Aufmerksamkeit fanden. Nach einer Reise nach Jerusalem wirkte er an den Universitäten inParis, Heidelberg und Köln, musste aber jedesmal wegen seiner Gesinnung im Sinne Wycilffs weichen. 1407 wurde er Mitstreiter des böhmischen religiösen Reformers Jan Hus und predigte mit ihm gegen die Kirchenhierarchie und die Lasterhaftigkeit des Klerus. Er hatte enge Beziehungen zum Hof von König Wenzel, den er im Konflikt mit dem Erzbischof von Prag um die Vorbereitung des Konzils von Pisa und die Beseitigung des Papstschismas unterstützte. Nach Versuchen, die verbotene Lehre Wyclifs auch in Buda und Wienöffentlich zu verteidigen, wurde er mit dem Bann belegt. 1412 gehörte er mit zu den Initiatoren der Prager Unruhen gegen den Ablasshandel, die zur offenen Konfrontation mit der katholischen Kirche führten. Danach hielt er sich in Litauen am Hof von Herzog Witowt auf und suchte engere Kontakte zur orthodoxen Kirche.


kolorierte Federzeichnung: Die Verbrennung des Hieronymus von Prag, um 1470, in: Ulrich von Richental: Konzil von Konstanz, in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien

Als Jan Hus vom Konzil von Konstanz verurteilt und inhaftiert wurde, kam Jeroným 1415 zu dessen Verteidigung nach Konstanz. Als er erfuhr, dass man auch ihn verurteilen werde, versuchte er nach Prag zurückzukehren, wurde in Bayern festgenommen, nach Konstanz zurückgebracht und gefoltert, bis er seinem Glauben abschwor. Nach einem Jahr widerrief er in einem erneuten öffentlichen Verhör, bekannte sich zu wieder zu Wycliff und Hus, wurde zum Feuertod verurteilt und starb qualvoll.


Samstag, 28. Mai 2011

An Gott und in Gott fließen alle Gefühle im Gebet ein



Heute befassen wir uns mit der innigsten Glaubensverbindungen zu Gott: Mit dem Beten.



Wir feiern an den Sonntagen seit Ostern die größte Botschaft: Jesus ist auferstanden; er lebt und macht allen deutlich: Es gibt keine Kraft auf dieser Welt, die Gottes Macht aufhalten, verhindern, gar zerstören kann. Mit Jesus vernichtet Gott das Übel dieser Welt und errichtet sein ewiges Reich, indem Jesus Christus als König herrscht; und der von ihm erwählte Mensch mit allen Geschöpfen Gottes versöhnt im Frieden und in Glücklichkeit lebt.



Der christliche Glaube verbindet mit Gott und weist den Lebensweg ins Paradies.



Doch wir leben im Diesseits. Unsere Bestimmung ist als Christen zu handeln, andere Menschen für diesen lebensrettenden Glauben zu gewinnen.



Nun gibt es Schwestern und Brüder, die meinen, sie können mit Worten nicht überzeugen, nicht gut reden. Aber jeder Mensch, ob er es will oder nicht, strahlt Haltungen aus; Haltungen durch sein Beispiel. Um mit dem eigenen Beispiel dem Evangelium Jesu zu dienen, sollten Christen Fragen stellen: Wie lerne und oder arbeite ich? Bin ich hilfsbereit und aufrichtig? Lehne ich mich nicht nur gegen Ungerechtigkeit auf, sondern verhalte ich mich gerecht? Wie führe ich meine Familie und erziehe meine Kinder? Wie gestalte ich den Umgang mit Andersgläubigen- und Denkenden usw.? Ja, mit unserem Beispiel können wir am treffendsten überzeugen! Der christliche Glaube ist Auftrag – Befehl, Menschen aller Nationen das Evangelium zu predigen, damit sie glauben und Rettung finden. Mit dem eigenen Beispiel keimt das Evangelium in den Familien, unter Nachbarn; überall wo wir auf Menschen treffen, mit denen gelernt und gearbeitet wird. Unser Lebensauftrag als Christen ist die Mission im Namen des HERRN.

Das hört sich so klar und einfach an. Doch wir alle sind Menschen mit verführbaren Gemütern; und wir sind geistig schwache Wesen, obwohl der Mensch im Vergleich zu allen Mitgeschöpfen hochintelligent ist.



Wir bedürfen der Führung, des Rates und vor allem des Zuhörens. Wir bedürfen Gott, unseren Vater, damit wir die Kraft zum Arbeiten und Durchhalten haben; Trost, um in unserer Schwachheit, Krankheit, Not und dann auch Einsamkeit nicht zu verzweifeln. Wir bedürfen des Redens, das Reden mit Gott!

Wen kann der Mensch sich schon auf dieser Welt uneingeschränkt anvertrauen, außer Gott und Jesus Christus?

Gott ist Geist, beten wir im Geist, verbinden wir uns mit Gott.

Alle Sorgen, Ängste, Sündenbekenntnisse, die Gewissen quälen, auch Klagen und Beschwerden erhört Gott.

Viele Menschen lernen erst oder wieder zu beten, wenn es ihnen schlecht geht oder sie in großer Gefahr sind. Oft führen kleine Laster, Sünden, Leichtfertigkeiten, Hoch- und Übermut zu furchtbaren Abstürzen. Hilfe, Vergebung, Gnade in dieser Welt ist kaum zu erwarten; zumal die Welt erfüllt voll Sünde, Laster und Verderbtheit ist. Ich kenne diese Not- und Absturzsituationen; habe damit Erfahrungen.

Befandest du dich oder befanden Sie sich mal in ausweglosen Notlagen, wo keine Hilfen mehr zu erwarten waren? Ich, ja! Ich habe es erlebt, aus ausweglosen Lagen befreit zu werden. Andere Menschen erlebten ähnliche Erfahrungen. Man fällt auf die Knie und dankt Gott. Da wird erfahren Hilfe, Vergebung, Gnade und Barmherzigkeit.



Ein jeder hat Grund zu danken für jeden Tag; für erfahrene Liebe, Hilfe, Beistand, Trost… Von Dank soll unser Gebet erfüllt sein! Denn Gott ist unerschütterlich treu; er will die Harmonie seiner Schöpfung und den Menschen zurück ins Paradies holen.

Doch so, wie es einem selber schlecht ging oder geht, geht es vielen anderen. Leid, Krankheit, Siechtum, Verzweiflung, Sterben erfassen Gottes Geschöpfe und den Menschen. Unter Unrecht, Gewalt und Terror leiden Menschen, besonders Kinder. Wir Einzelnen stehen dem ohnmächtig gegenüber, auch weil die Willkür im Kleinen wie im Großen zu stark ist, hier im nahen Umfeld, im Land und der Welt. Aber das Gebet der Fürbitte für unsere Mitmenschen in der Nähe und Ferne, einzeln oder in Gemeinschaft verbindet durch den Geist Gottes. Das Gebet stärkt die Gemeinschaft und den Einzelnen. Mit dem Gebet versinken wir in die Arme Gottes. Dadurch erfährt die eigene Seele Stärke im Glauben und Aussendung.



An Gott und in Gott fließen alle Gefühle im Gebet ein.



Doch unser Himmlischer Vater führt die Auseinandersetzung und kennt all unsere Bedürfnisse, unsere Anfälligkeit für Laster und Sünden, unsere Reue, Sorgen, Ängste, Leiden und Hoffnungen, die jeder Einzelne und in Gemeinschaft in fest gefügten Worten, gültig für die ganze Welt beten kann.

Jesus lehrte dieses im Vaterunser.



Darum lasst uns beten:



Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

AMEN.



Einen gesegneten Sonntag und gute Woche im Zeichen unseres HERR


„Der Diener ist nicht größer als sein Herr“






Lesungen des Tages

Apg. 16,1-10.

Er kam auch nach Derbe und nach Lystra. Dort war ein Jünger namens Timotheus, der Sohn einer gläubig gewordenen Jüdin und eines Griechen.
Er war Paulus von den Brüdern in Lystra und Ikonion empfohlen worden.
Paulus wollte ihn als Begleiter mitnehmen und ließ ihn mit Rücksicht auf die Juden, die in jenen Gegenden wohnten, beschneiden; denn alle wußten, daß sein Vater ein Grieche war.
Als sie nun durch die Städte zogen, überbrachten sie ihnen die von den Aposteln und den Ältesten in Jerusalem gefaßten Beschlüsse und trugen ihnen auf, sich daran zu halten.
So wurden die Gemeinden im Glauben gestärkt und wuchsen von Tag zu Tag.
Weil ihnen aber vom Heiligen Geist verwehrt wurde, das Wort in der Provinz Asien zu verkünden, reisten sie durch Phrygien und das galatische Land.
Sie zogen an Mysien entlang und versuchten, Bithynien zu erreichen; doch auch das erlaubte ihnen der Geist Jesu nicht.
So durchwanderten sie Mysien und kamen nach Troas hinab.
Dort hatte Paulus in der Nacht eine Vision. Ein Mazedonier stand da und bat ihn: Komm herüber nach Mazedonien, und hilf uns!
Auf diese Vision hin wollten wir sofort nach Mazedonien abfahren; denn wir waren überzeugt, daß uns Gott dazu berufen hatte, dort das Evangelium zu verkünden.


Ps. 100(99),2.3.5.

Dient dem Herrn mit Freude! Kommt vor sein Antlitz mit Jubel!
Erkennt: Der Herr allein ist Gott. Er hat uns geschaffen, wir sind sein Eigentum, sein Volk und die Herde seiner Weide.
Denn der Herr ist gütig, ewig währt seine Huld, von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue.


Joh. 15,18-21.

Wenn die Welt euch haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat.
Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum haßt euch die Welt.
Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten.
Das alles werden sie euch um meines Namens willen antun; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat.


„Der Diener ist nicht größer als sein Herr“

Der Wille Gottes ist das, was Christus getan und gelehrt hat: Demut im
Verhalten, Festigkeit im Glauben, Zurückhaltung im Reden, Barmherzigkeit im
Tun, richtiges Verhalten im Umgang; unfähig sein zum Bösen, aber es
ertragen können, wenn man Opfer ist; mit den Brüdern Frieden halten; den
Herrn aus ganzem Herzen lieben; in ihm den Vater lieben und Gott fürchten;
Christus absolut nichts vorziehen, denn er selbst hat uns nichts
vorgezogen; unerschütterlich an seiner Liebe festhalten; mit Kraft und
Vertrauen bei seinem Kreuz aushalten; wenn es nötig ist, für seinen Namen
und seine Ehre kämpfen; treu sein im Bekenntnis des Glaubens; unter der
Folter das Vertrauen aufbringen, das durchhält, und im Tod die Festigkeit,
die uns die Krone erwirkt. Das bedeutet es, mit Christus Erbe sein zu
wollen. Das bedeutet es, Gottes Gebot zu gehorchen. Das bedeutet es, den
Willen des Vaters zu tun.





Die Heiligen des Heutigen Tages sind der Hl. Germanus und der Hl. Wilhelm.

Wir wünschen Ihnen ein Gesegnetes Wochenende.

Freitag, 27. Mai 2011

„Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe“




Bruno von Würzburg


Lesungen des Tages

Apg. 15,22-31.

Da beschlossen die Apostel und die Ältesten zusammen mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und sie zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas, genannt Barsabbas, und Silas, führende Männer unter den Brüdern.
Sie gaben ihnen folgendes Schreiben mit: Die Apostel und die Ältesten, eure Brüder, grüßen die Brüder aus dem Heidentum in Antiochia, in Syrien und Zilizien.
Wir haben gehört, daß einige von uns, denen wir keinen Auftrag erteilt haben, euch mit ihren Reden beunruhigt und eure Gemüter erregt haben.
Deshalb haben wir uns geeinigt und beschlossen, Männer auszuwählen und zusammen mit unseren lieben Brüdern Barnabas und Paulus zu euch zu schicken,
die beide für den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, ihr Leben eingesetzt haben.
Wir haben Judas und Silas abgesandt, die euch das Gleiche auch mündlich mitteilen sollen.
Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge:
Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktes und Unzucht zu meiden. Wenn ihr euch davor hütet, handelt ihr richtig. Lebt wohl!
Man verabschiedete die Abgesandten, und sie zogen hinab nach Antiochia, riefen die Gemeinde zusammen und übergaben ihr den Brief.
Die Brüder lasen ihn und freuten sich über die Ermunterung.


Ps. 57(56),8-9.10-12.

Mein Herz ist bereit, o Gott, mein Herz ist bereit, ich will dir singen und spielen.
Wach auf, meine Seele! Wacht auf, Harfe und Saitenspiel! Ich will das Morgenrot wecken.
Ich will dich vor den Völkern preisen, Herr, dir vor den Nationen lobsingen.
Denn deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, deine Treue, so weit die Wolken ziehn.

Erheb dich über die Himmel, o Gott; deine Herrlichkeit erscheine über der ganzen Erde.


Joh. 15,12-17.

Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.
Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.
Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.
Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.
Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, daß ihr euch aufmacht und Frucht bringt und daß eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.
Dies trage ich euch auf: Liebt einander!


Augustinus von Cante

„Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe“

In allen heiligen Texten des Evangeliums finden sich in großer Zahl Gebote
des Herrn. Warum sagt dann der Herr, dass die Liebe sein Gebot ist? „Dies
ist mein Gebot: Liebt einander.“ Nun leitet sich ja jegliches Gebot von der
Liebe ab; alle Vorschriften bestehen nur aus einer Vorschrift und gründen
allein in der Liebe. Wie die Äste eines Baums aus derselben Wurzel wachsen,
so entstehen alle Tugenden allein aus der Liebe. Der Zweig eines guten
Werks bleibt nicht grün, wenn er sich von der Wurzel der Liebe trennt. Die
Gebote des Herrn sind also zahlreich und sind zugleich nur ein Gebot –
zahlreich in ihren verschiedenen Werken, nur eines in der Wurzel der Liebe.
Wie kann man diese Liebe bewahren? Der Herr selber lässt uns darauf
kommen: in den meisten Geboten seines Evangeliums bestimmt er, dass seine
Freunde einander in ihm, ihre Feinde aber um seinetwillen lieben sollen.
Wer seinen Freund in Gott und seinen Feind wegen Gott liebt, der hat die
wahre Liebe. Es gibt Menschen, die ihre Angehörigen lieben, aber dies nur
aufgrund des Gefühls der Anhänglichkeit, das seine Ursache im
Verwandtschaftsverhältnis hat. Das heilige Evangelium macht diesen Menschen
daraus keinen Vorwurf. Aber was man einfach der Natur zugesteht, ist eine
Sache; was man aus Liebe dem Gehorsam schuldet, ist eine andere Sache.
Gewiss lieben die besagten Menschen ihren Nächsten... aber nach dem Fleisch
und nicht nach dem Geist... Wenn der Herr sagte: „Dies ist mein Gebot:
Liebt einander“, so fügte er an: „Wie ich euch geliebt habe“. Diese Worte
besagen eindeutig: „Liebt aus dem gleichen Grund, aus dem ich euch geliebt
habe“.
Auf den Bildern Sehen Sie die Heiligen des heutigen Tag. Von der Heiligen Gertrud von Schaffgotsch liegt uns leider kein Bild vor.Sollte jemand über ein Bild der Heiligen Gertrud verfügen wäre es schön wenn man es uns zur Verfügung stellen könnte.

Gott gab uns die Zeit – von Eile hat er nichts gesagt






Es gibt eine wunderschöne Bilderbuchgeschichte von der Schildkröte
Tranquilla Trampeltreu. Ich musste sie meinen Kindern, als sie klein waren,
wochenlang als Gute-Nacht-Geschichte vorlesen. Der gemäch-liche Rhythmus kam
den Kindern entgegen. Sie fragten nach, blätterten zurück und freuten sich
jeweils auf den nächsten Abend, um mit der Schildkröte ein neues Tages-
Abenteuer zu erleben. ‚Schritt für Schritt‘, so wie es Tranquilla, die
Ruhige, Bedächtige, unbeirrt jedem sagte, den sie unterwegs traf, immer mit
der festen Gewissheit, rechtzeitig anzukommen. Sogar von einer Schnecke
wurde sie ausgelacht. Diese machte sich nämlich erst gar nicht auf den Weg
und riet der Schildkröte, es ihr gleich zu tun und zuhause zu bleiben.

Notker Wolf, Abtprimas der Benediktiner, schreibt: „Alles zu seiner Zeit.
Das ist nicht nur eine Frage der Schnelligkeit oder Langsamkeit, sondern
einfach auch die Frage des Zurücknehmens von Druck, auch des Zeitdrucks. Es
ist die Befreiung der Zeit von blossem Nutzen- und Zweckdenken.“ Und Papst
Johannes XXIII meinte einmal, dass er sich vor zwei Dingen hüten wollte: vor
der Hetze und vor der Unentschlossenheit.

In meiner Tageszeitung gibt es wöchentlich eine Kolumne mit immer den-selben
Fragen an bekannte Persönlichkeiten. Eine davon lautet: „Was ist für
Sie wichtiger? Ein Ziel zu erreichen oder möglichst nichts zu verpassen?“
Wie würden Sie antworten?
Sicher kennen Sie „Mac drive“ von Mc Donald‘s, bei dem man sein Fastfood-
Menu fassen kann, ohne aus dem Auto zu steigen. Als Gegenpol gibt es heute
Slow food und Slow up, gerade weil wir oft so gehetzt sind, weil das
Lebenstempo immer rasanter wird. Wir können das Rad der Zeit nicht einfach
anhalten, bestimmt aber manchmal langsamer laufen lassen.

In einem Laden entdeckte ich eine grosse Tasse mit einem Spruch darauf:
‚Gott gab uns die Zeit. Von Eile hat er nichts gesagt‘. Wenn der Alltag
wieder
einmal besonders hektisch ist, denke ich an dieses Wort und setze bewusst
einen Schritt vor den andern.

Donnerstag, 26. Mai 2011

Von Deutschem Boden darf nie wieder ein Krieg ausgehen!




Haben wir Deutschen uns so sehr daran gewöhnt und können uns von dem Fluch „Adolf Hitler“ nicht lösen?

Ja, Adolf Hitler ist ein Fluch für Europa und Deutschland! Durch ihn laufen die Planungen der New Yorker Weltmachtstrategen für die widerspruchs- und widerstandslose kapitalistische, antichristliche New World Order auf Hochtouren.

Für den Vorwurf der Planung von Angriffskriegen und Kriegsverbrechen wurden Paladine des durch „Selbstmord“ verschwundenen NS- Führers, deutsche Feldmarschalle und Generale in Nürnberg 1946 von den Siegern stranguliert.



Die von der UdSSR produzierte DDR und zuvor von den West- Alliierten konstruierte BRD hatten sich weltweit verpflichten lassen, dass von deutschem Boden kein Krieg mehr ausgehen darf. Dazu bekannten sich beide Konstrukte. Außerdem galt für beide „Staatskonstrukte“, sehr genau die UNO- Feindstaatenklausel von 1945 zu beachten und gegen Deutschland umzusetzen. Angeblich sollten dadurch Angriffskriege von deutschem Boden verhindert werden.

Die UdSSR ließ die DDR 1989/90 abwickeln; übrig blieb die BRD. Das für die BRD geschriebene Grundgesetz der Alliierten gilt nunmehr für ganz Deutschland.

Die sowjetischen / russischen Besatzungstruppen verließen Deutschland mit samt ihren Krieggeräten und Atomwaffen. Die westlichen Besatzungstruppen, nunmehr der NATO, verblieben mit diesem Teufelszeug.



Doch von Deutschland gingen seit dem DDR- Anschluss an die BRD 1990 alle Angriffskriege der NATO aus. Deutsche Soldaten unter NATO- Befehl nahmen und nehmen an USA- Kriegen teil.



Ich dachte Hitler wäre tot und die Kriegsgefahr gebannt, ja auch die Gefahr des Gegenschlages? Hitler ist nunmehr tot; von Nazis gehen keine Gefahren aus. Deutschland wird von Demokraten, Friedens- und Freiheitsaktivisten quer durch alle Bundestagsparteien beherrscht. Und doch werden Angriffskriege gegen andere Länder aufgrund von Fälschungen für Krieganlässe geführt.

Ganz sicher herrsch(t)en im Nahen Osten, in Nordafrika furchtbare Regimes; aber ihre Länder griffen die USA, Europa und Deutschland nicht an.

Aus fingierten Gründen werden unentwegt und ungestraft nahe und ferne Länder angegriffen, den Völkern schlimmes Leid zugefügt. Nirgends auf der Welt, wo die USA/NATO Länder besetzten und Diktatoren stürzten, zog Frieden, Demokratie, Freiheit und Menschenwürde ein, sondern überall Chaos, Terror, massenhafte Verelendung und es begannen Fluchtbewegungen nach Europa.



Die USA, ihre Verbündeten und ihr Produkt, die BRD, setzen dank ihrer modernsten Waffensysteme die antichristliche, kapitalistische New World Order durch.



Ja es ist so, dass der ebenfalls antichristliche Islam die gleichen Weltmachtinteressen hat, wie die antichristliche NWO und sich Kräfte zusammenraufen, um eigene Imperien gegen das expandierende NWO- Imperium zu behauten oder zu erweitern.

Mit den verstreuten Geowaffensystemen, US- amerikanischer und sowjet- russischer Bauarten, finden bereits geheime, folgenreiche Schlachten statt. Japan hat nicht zufällig ein großes Erdbeben mit Atomkatastrophen als Folgeerscheinung ereilt, sondern HAARP.

Japan wollte den NWO- Klub verlassen und sich aus allen Kriegsabenteuern verabschieden.

Auf jeden Fall eskaliert die NATO ihren seit 1991 begonnenen III. Weltkrieg. Es sind alles Angriffskriege; hier finden Kriegsverbrechen gegen Menschen und gegen Gott statt.



Mag sein, dass den USA, ihrer NATO und der widernatürlichen BRD keine Gegenkraft gewachsen sei; mag sein, dass die NWO- Strategen die Weltbevölkerung mit vielen Methoden dezimieren; das mag alles sein. Aber wir alle werden gewarnt; besonders wir Deutschen, denen stets die Nazi- Zeit vorgehalten wird, in deren Kollektivhaftung sich alle deutschen Generationen befinden, unsere Mitwisserschaft und unser Zulassen fortzusetzen!

Wir Deutschen können gewaltlos der NWO-/ NATO-/ BRD- Kriegspolitik Widerstand leisten, indem wir uns allen BRD- Parteien verweigern! Jede Mitgliedschaft in BRD- Parteien; jede Stimme für diese Parteien macht uns zu Mittätern der Angriffskriege aus Deutschland. Deutschland wird als Kriegsbasis gegen andere Länder missbraucht.

Die „Demokraten“ in Berlin, Brüssel und Washington sollten sich nicht zu sehr freuen, dass 1946, 2006 und 2011 Verantwortliche besiegter Länder oder Organisationen hingerichtet wurden.

Wer immer wieder mit Lug und Trug eigene Völker kriegsbereit schürt und Kriege führt, um das Welt- Sündenbabel zu errichten, wird in der Hölle schmoren!



Parteien- und Stimmenverweigerung ist Christen- und Bürgerpflicht gegenüber eigenen Ländern, Völkern und besonders gegenüber Gott!

Deutsche wacht endlich auf! Verweigert euch der BRD, handelt loyal gegenüber dem Land, dem Deutschen Reich; schließt Frieden in Jesu Gefolgschaft mit Gott und gestaltet Deutschland zu einem Hort des Friedens und der Völkerverständigung!

„Ich habe euch das gesagt, damit... eure Freude vollkommen werde“


Hl.Philip Neri
Ordensgründer, Mystiker 
* 21. Juli 1515 in Florenz in Italien 
† 26. Mai 1595 in Rom


Der Heilige des Tages.




Lesungen des Tages

Apg. 15,7-21.

Als ein heftiger Streit entstand, erhob sich Petrus und sagte zu ihnen: Brüder, wie ihr wißt, hat Gott schon längst hier bei euch die Entscheidung getroffen, daß die Heiden durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben gelangen sollen.
Und Gott, der die Herzen kennt, bestätigte dies, indem er ihnen ebenso wie uns den Heiligen Geist gab.
Er machte keinerlei Unterschied zwischen uns und ihnen; denn er hat ihre Herzen durch den Glauben gereinigt.
Warum stellt ihr also jetzt Gott auf die Probe und legt den Jüngern ein Joch auf den Nacken, das weder unsere Väter noch wir tragen konnten?
Wir glauben im Gegenteil, durch die Gnade Jesu, des Herrn, gerettet zu werden, auf die gleiche Weise wie jene.
Da schwieg die ganze Versammlung. Und sie hörten Barnabas und Paulus zu, wie sie erzählten, welch große Zeichen und Wunder Gott durch sie unter den Heiden getan hatte.
Als sie geendet hatten, nahm Jakobus das Wort und sagte: Brüder, hört mich an!
Simon hat berichtet, daß Gott selbst zuerst eingegriffen hat, um aus den Heiden ein Volk für seinen Namen zu gewinnen.
Damit stimmen die Worte der Propheten überein, die geschrieben haben:
Danach werde ich mich umwenden und die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichten; ich werde sie aus ihren Trümmern wieder aufrichten und werde sie wiederherstellen,
damit die übrigen Menschen den Herrn suchen, auch alle Völker, über denen mein Name ausgerufen ist - spricht der Herr, der das ausführt,
was ihm seit Ewigkeit bekannt ist.
Darum halte ich es für richtig, den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten aufzubürden;
man weise sie nur an, Verunreinigung durch Götzen(opferfleisch) und Unzucht zu meiden und weder Ersticktes noch Blut zu essen.
Denn Mose hat seit ältesten Zeiten in jeder Stadt seine Verkündiger, da er in den Synagogen an jedem Sabbat verlesen wird.


Ps. 96(95),1-2a.2b-3.10.

Singet dem Herrn ein neues Lied, singt dem Herrn, alle Länder der Erde!
Singt dem Herrn und preist seinen Namen, verkündet sein Heil von Tag zu Tag!
Erzählt bei den Völkern von seiner Herrlichkeit, bei allen Nationen von seinen Wundern!
Verkündet bei den Völkern: Der Herr ist König. Den Erdkreis hat er gegründet, so daß er nicht wankt. Er richtet die Nationen so, wie es recht ist.



Joh. 15,9-11.

Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!
Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.
Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.


„Ich habe euch das gesagt, damit... eure Freude vollkommen werde“

Freude ist für uns sogar körperlich ein Bedürfnis und eine Kraft. Eine
Schwester, die den Geist der Freude kultiviert hat, spürt die Müdigkeit
weniger und ist stets bereit, das Gute zu tun. Eine von Freude erfüllte
Schwester predigt ohne zu predigen. Eine fröhliche Schwester ist wie der
Sonnenstrahl der göttlichen Liebe, wie die Hoffnung auf ewige Freude, wie
die Flamme einer brennenden Liebe. Freude ist eine der besten Garantien
gegen die Versuchung. Der Teufel führt Staub und Schlamm mit sich und nimmt
jede Gelegenheit wahr, uns damit zu bewerfen. Ein fröhliches Herz weiß, wie
es sich davor schützt.

Ostern kann jeden Tag geschehen


Ein guter Bekannter kam zu mir und erzählte diese kleine
Begebenheit.
Es ist Ostern in einem Schweizer Bergdorf.
Die Menschen versammeln sich zum Gottesdienst. Sie kommen von weither, eine
halbe Stunde zu Fuss ist keine Seltenheit. Alle haben mitgebracht, was
gesegnet werden sollte. Nur eine ältere Frau hat es vor lauter Eile
vergessen. Kein Salz, keine Eier und damit irgendwie auch keine rechte
Osterfreude und kein rechtes Osterfest. Salz und Eier liegen bei ihr immer
noch auf dem Küchentisch und warten darauf mitgenommen zu werden.

„Lieber Herr Pfarrer, kommen Sie bitte zu mir, um mir Salz und Eier zu
segnen.“, so bittet sie den Geistlichen nach dem Gottesdienst in einem
Anflug von Verzweiflung.
„Warum tun sie es nicht selber?“, antwortet dieser. „Kann ich das?“,
erwidert die Frau mit grösstem Erstaunen.
Natürlich kann sie das, sie kann das Salz und die Eier segnen, sobald sie
zurück ist in ihrem Haus. Sie soll segnen, was für sie gesegnet werden muss.

Die Augen der Frau begannen zu leuchten, ihr ganzes Gesicht erstrahlte von
einer unbeschreiblichen Freude: „Jetzt ist wirklich Ostern geworden.“, sagte
sie und machte sich leichten Herzens und tieferfreut auf den Heimweg.

Als mir mein Bekannter diese kleine Geschichte erzählte, war die Freude der
Frau in seiner Stimme zu spüren und in seinen Augen zu sehen. Zu wissen,
dass das Segnen nicht nur Pfarrern und Priestern vorbehalten ist, sondern
ein Teil unseres Auftrages als „Feld-, Wald- und Wiesenchristen“ ist, macht
Ostern zu Ostern – und zwar an jedem Tag. Gott segne Sie.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Hl. Beda der Ehrwürdige, Hl. Gregor VII., Hl. Maria Magdalena von Pazzi

Hl.Beda der Ehrwürdige


Lesungen des Tages

Apg. 15,1-6.

Es kamen einige Leute von Judäa herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht nach dem Brauch des Mose beschneiden laßt, könnt ihr nicht gerettet werden.
Nach großer Aufregung und heftigen Auseinandersetzungen zwischen ihnen und Paulus und Barnabas beschloß man, Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen sollten wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln und den Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen.
Sie wurden von der Gemeinde feierlich verabschiedet und zogen durch Phönizien und Samarien; dabei berichteten sie den Brüdern von der Bekehrung der Heiden und bereiteten damit allen große Freude.
Bei ihrer Ankunft in Jerusalem wurden sie von der Gemeinde und von den Aposteln und den Ältesten empfangen. Sie erzählten alles, was Gott mit ihnen zusammen getan hatte.
Da erhoben sich einige aus dem Kreis der Pharisäer, die gläubig geworden waren, und sagten: Man muß sie beschneiden und von ihnen fordern, am Gesetz des Mose festzuhalten.
Die Apostel und die Ältesten traten zusammen, um die Frage zu prüfen.




Hl Gregor Vll


Ps. 122(121),1-2.3-4a.4b-5.

[Ein Wallfahrtslied Davids.] Ich freute mich, als man mir sagte: «Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.»
Schon stehen wir in deinen Toren, Jerusalem: 
Jerusalem, du starke Stadt, dicht gebaut und fest gefügt.
Dorthin ziehen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn, wie es Israel geboten ist, den Namen des Herrn zu preisen.

Denn dort stehen Throne bereit für das Gericht, die Throne des Hauses David.


Joh. 15,1-8.

Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer.
Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.
Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe.
Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.
Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.
Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten.
Mein Vater wird dadurch verherrlicht, daß ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.




Maria Magdalena von Pazzi



Niemand möge sich der Illusion hingeben, dass er sich in großen Dingen
hervortun wird, wenn er sich nicht zuerst in kleinen hervortut. Glaubt mir,
es gibt sehr viele verschiedene Arten von Eifer und, um es genauer
auszudrücken, von Versuchungen... Um nicht durch die Ausübung dessen, was
ihnen der Gehorsam vorschreibt, dem eigenen Willen entsagen zu müssen,
wollen manche Menschen noch andere, wichtigere Dinge tun. Dabei bemerken
sie nicht, dass, wenn es ihnen für kleine Dinge an Kraft fehlt, sie für
große Dinge noch weniger Kraft haben werden. Wenn sie sich dann auf große
und schwierige Dinge einlassen ohne ein gewisses Maß an Selbstverleugnung
und Seelenstärke, so müssen sie zur Erkenntnis kommen, dass ihr
leidenschaftlicher Einsatz eine Versuchung ist, weil ihnen die Kraft
ausgegangen ist...

Ich schreibe euch das nicht, um euch von sehr schwierigen Vorhaben
abzubringen, bei denen ihr euch als große Diener Gottes erweisen könnt, und
durch die ihr euch bei euren Nachfolgern in Erinnerung bringen werdet. Ich
sage es euch nur, damit ihr euch im Kleinen als groß erweist, damit ihr die
Versuchungen und euren eigenen Wert besser erkennt und so eure ganze Kraft
auf Gott setzt. Wenn ihr auf diesem Weg bleibt, zweifle ich nicht daran,
dass ihr an Demut und Innerlichkeit mehr und mehr zunehmt, dass ihr in den
Seelen viel Frucht hervorbringt und überall, wo ihr auch seid, in Frieden
und Sicherheit lebt. 

In den Bildern sehen Sie die Heiligen des heutigen Tages.

Die Turmuhr


Auf einem hohen Turme in einer Stadt dieser Zeit ließ ein Herzog eine prachtvolle Uhr aufrichten. Da der Turm achteckig war, so ließ er an jeder der acht Flächen, die natürlich zwischen die acht Ecken fielen, ein Zifferblatt machen, auf daß jedermann von allen möglichen Punkten aus die Stunden bemerken, sehen und sich überzeugen könne, um die wievielte Tagesstunde, Minute und Sekunde es sei. 
Nebst der genauesten Zeiteinteilung von der Stunde bis zur Sekunde zeigte die Uhr aber auch das monatliche Tagesdatum, den Stand des Mondes und auch den Stand der anderen Planeten, sowie die tägliche Dauer des Lichtes vom Aufgange bis zum Niedergange der Sonne, und danebst auch die vier Jahreszeiten, - aber natürlich alle diese besonderen astronomischen Daten auf eigenen, unter dem Hauptuhrblatte angebrachten astronomischen Zifferblättern. 
Nebst all dem aber, was diese Uhr auf ihren Zifferblättern zeigte, hatte sie auch ein ganz vortreffliches Stunden- und Viertelstundenschlagwerk und dabei auch noch ein allerreinstes Glockenspielwerk - und für all diesen überaus kompliziert künstlichen Mechanismus nur ein einziges Triebgewicht; kurz und gut, diese Uhr suchte vergeblich ihresgleichen irgendwo in der ganzen gebildeten Welt! Allein daran liegt nichts, auch daran nicht, daß sie einen so verschiedenen Dienst so überaus richtig verrichtete; aber daß da alle diese unter sich sehr verschiedenen Verrichtungen nur von einem und demselben Triebgewichte in die zweckdienlichste Bewegung gesetzt wurden, das war das eigentliche Wunderbare bei dieser Uhr. 
Als ein Fremder in diese Stadt kam, da fiel ihm die also ersichtliche Uhr wohl zuerst auf, und er fragte den nächsten besten, wie viele Triebfedern und Gewichte wohl etwa diese Uhr habe. Als man ihn beschied: „Nur eines!“, da ward er völlig verblüfft und ungläubig und sprach: „Das ist eine Unmöglichkeit! So viele und so verschiedene Verrichtungen und nur eine Triebkraft!? Nein, nein, das geht nicht, das ist unmöglich!“ 
Wieder kam ein anderer von der Fremde und besah die Uhr und verwunderte sich über und über, als man ihm erklärte, was die Uhr alles verrichte. Er meinte, es müsse da ein jedes Zifferblatt ein eigenes Triebwerk haben, wodurch der Turm natürlich von lauter verschiedenen Uhren angestopft sein müßte. Als man ihm aber erklärte, daß da nur ein einziges Triebwerk all die Zeiger bewege, ward er völlig aufgebracht, da er meinte, daß man sich ob seiner Unwissenheit mit ihm nur einen Spaß erlaube, und er ging von dannen und erkundigte sich nicht weiter um dies Uhrwerk. 
Und wieder kam ein anderer aus der Fremde und bewunderte diese Uhr und fragte nach dem Meister derselben und man gab ihm zur Antwort: „Der Meister dieser Uhr war ein ganz schlichter Landmann, und es ist nicht gewiß, ob er des Lesens und Schreibens kundig war!“ 
Diese richtige Antwort brachte den Fremden in eine förmliche Wut, daß er darob schwieg und bald ging, weil er nicht gekommen sei, um sich da für einen blöden Narren auf eine so plumpe Art schelten zu lassen. Und so kamen noch eine Menge und fragten wie die ersten; als man sie aber näher in die Geheimnisse dieses Kunstwerkes einweihen wollte, da wurden sie alle ärgerlich und sprachen: „Bis wir das mit eigenen Augen gesehen haben, können wir es nicht glauben!“ 
Und siehe, man führte sie in den Turm. Als sie aber da das nahezu zahllose Räderwerk, die vielen Hebel, Zylinder, Haken, Stangen und noch tausend andere mechanische Vorrichtungen und Verbindungen erblickten, da wurden sie förmlich unsinnig und sprachen und schrieen: „Wer kann dieses Werk durchschauen und begreifen? Das kann kein Mensch gemacht haben! Da gehören hundert Menschenalter dazu, um nur die Bestandteile dieses Werkes abzuzählen, geschweige erst zu machen!“ - Und all diese Fremden gingen ganz unsinnig von dannen. 
Nur wenige ließen sich über die Richtigkeit dieses Werkes belehren, obwohl den wenigen Besseren der zu schlichte und unwissenschaftlich gebildete Werkmeister ein Stein des Anstoßes blieb - mehr oder weniger. Was wohl lehret dieses Bild? Was ist dessen innerer, geheimer Sinn? - Darüber denke jeder ein wenig nach und übe sich also im Aufsuchen der inneren Wahrheiten und entdecke darin so viel, als ihm möglich ist, bis seiner Zeit die vollkommene Löse gegeben werden wird! Amen. 

Dienstag, 24. Mai 2011

Das Geschenk des Bettlers



Ich ging die Straße hinunter. Ein bedürftiger, gebrechlicher Greis hielt mich an. Entzündete, tränende Augen, fahlblaue Lippen, zerfetzte Lumpen, unsaubere Schwären. Oh, wie schrecklich hatte die Not dieses unglückliche Geschöpf verunstaltet! 
Er streckte mir seine gerötete, verschwollene, schmutzige Hand hin. Er stöhnte, er ächzte um Hilfe. 
Ich begann, all meine Taschen zu durchsuchen. Aber weder Geldbeutel noch Uhr, nicht einmal das Taschentuch war da. Ich hatte nichts mitgenommen. 
Der Bettler aber wartete noch immer und seine ausgestreckte Hand bebte und zitterte vor Schwäche. Verwirrt und verlegen ergriff ich mit kräftigem Druck diese schmutzige, zitternde Hand. 
„Zürn mir nicht, Bruder; ich habe gar nichts bei mir, mein Bruder.“ Der Bettler richtete seine entzündeten Augen auf mich; ein Lächeln kam auf seine fahlen Lippen — und dann drückte auch er meine erkalteten Finger. 
„Lass es gut sein, Bruder“, sagte er leise; „auch dafür bin ich dir dankbar. Auch das ist eine Gabe, mein Bruder.“ 
Da fühlte ich, dass auch ich von meinem Bruder eine Gabe empfangen hatte. 

Tagesgebet







Allmächtiger, ewiger Gott,
erfülle uns mit Freude und Dankbarkeit,
Denn in der Himmelfahrt deines Sohnes
Hast du den Menschen erhöht.
Schenke uns das feste Vertrauen,
Dass auch wir zu der Herrlichkeit gerufen sind,
In die Christus uns vorausgegangen ist,
Der in der Einheit Des Heiligen Geistes
Mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Amen.

Maria - Fest Auxilium



Lesungen des Tages

Apg. 14,19-28.

Von Antiochia und Ikonion aber kamen Juden und überredeten die Volksmenge. Und sie steinigten den Paulus und schleiften ihn zur Stadt hinaus, in der Meinung, er sei tot.
Als aber die Jünger ihn umringten, stand er auf und ging in die Stadt. Am anderen Tag zog er mit Barnabas nach Derbe weiter.
Als sie dieser Stadt das Evangelium verkündet und viele Jünger gewonnen hatten, kehrten sie nach Lystra, Ikonion und Antiochia zurück.
Sie sprachen den Jüngern Mut zu und ermahnten sie, treu am Glauben festzuhalten; sie sagten: Durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen.
In jeder Gemeinde bestellten sie durch Handauflegung Älteste und empfahlen sie mit Gebet und Fasten dem Herrn, an den sie nun glaubten.
Nachdem sie durch Pisidien gezogen waren, kamen sie nach Pamphylien,
verkündeten in Perge das Wort und gingen dann nach Attalia hinab.
Von dort fuhren sie mit dem Schiff nach Antiochia, wo man sie für das Werk, das sie nun vollbracht hatten, der Gnade Gottes empfohlen hatte.
Als sie dort angekommen waren, riefen sie die Gemeinde zusammen und berichteten alles, was Gott mit ihnen zusammen getan und daß er den Heiden die Tür zum Glauben geöffnet hatte.
Und sie blieben noch längere Zeit bei den Jüngern.


Ps. 145(144),10-11.12-13ab.21.

Danken sollen dir, Herr, all deine Werke und deine Frommen dich preisen.
Sie sollen von der Herrlichkeit deines Königtums reden, sollen sprechen von deiner Macht,
den Menschen deine machtvollen Taten verkünden und den herrlichen Glanz deines Königtums.
Dein Königtum ist ein Königtum für ewige Zeiten, deine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht. [Der Herr ist treu in all seinen Worten, voll Huld in all seinen Taten]

Mein Mund verkünde das Lob des Herrn. Alles, was lebt, preise seinen heiligen Namen immer und ewig!


Joh. 14,27-31.

Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.
Ihr habt gehört, daß ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich.
Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt.
Ich werde nicht mehr viel zu euch sagen; denn es kommt der Herrscher der Welt. Über mich hat er keine Macht,
aber die Welt soll erkennen, daß ich den Vater liebe und so handle, wie es mir der Vater aufgetragen hat. Steht auf, wir wollen weggehen von hier.


„Meinen Frieden gebe ich euch“

O Friedensfürst, auferstandener Jesus, schau mit Wohlwollen auf die ganze
Menschheit. Von dir allein erwartet sie Hilfe und Rettung. Deine Liebe
gilt, wie zur Zeit deines Erdenlebens, zuerst den Kleinen, Bescheidenen,
Leidenden. Du gehst den Sündern immer entgegen. Mach, dass alle dich
anrufen und finden, damit sie in dir den Weg, die Wahrheit und das Leben
erkennen (Joh 14, 6). Schenke uns deinen Frieden, du Lamm, das zu unserem
Heil geopfert wurde (Apg 5, 6; Joh 1, 29): „Lamm Gottes, du nimmst hinweg
die Sünde der Welt, schenke uns den Frieden.“Jesus, wir bitten dich: Nimm
alles aus dem Herzen der Menschen, was ihren Frieden gefährden könnte,
festige sie in der Wahrheit, in der Gerechtigkeit, und in der brüderlichen
Liebe. Erleuchte die Regierenden. Ihre Bemühungen um das Wohlergehen der
Völker sei begleitet von der Bemühung ihren Frieden zu sichern. Entfache
den Willen aller, trennende Schranken niederzureißen und die Bande der
Liebe zu stärken. Entfache die Bereitschaft aller, Verständnis
aufzubringen, mitzuleiden und zu vergeben, damit alle in deinem Namen
vereint seien und in den Herzen, den Familien, der ganzen Welt Friede, dein
Friede, herrsche. 

Der Richtige Start!


Letzthin ist ein Bekannter auf mich zugekommen, den ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Und das erste war, was er zu mir sagte: „Du hast zugenommen!“

Eigentlich wollte ich ihm darauf eine schnelle Antwort geben, so etwa in der Art: „Wenn Gutes mehr wird, soll man es nicht daran hindern!“ Aber es gelang mir nicht. Denn diese, seine ersten, Worte haben mich verletzt und getroffen.

Jetzt haben wir uns so lange nicht mehr gesehen und das Erste, was er zu mir sagt, ist eine Bemerkung zu meinem Übergewicht. Weil das natürlich ein auch von mir deutlich identifiziertes Problem ist, brauche ich nicht noch seinen Fingerzeig darauf. Ich spüre mein Übergewicht selbst und kämpfe tagtäglich damit. Ich brauche seine Bemerkung nicht. Sie ist nicht nötig und reduziert mich auf mein Äusseres.

Eine Frau hat mir einmal im Gespräch gesagt, dass sie sich immer aufrege, wenn Männer zu ihr sagen, sie sehe gut aus. In der Regel sei das eine Reduzierung und ein Nein zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit ihr.
Das heisse nicht, dass sie im richtigen Kontext ein Lob für ihre Erscheinung nicht schätze. Aber im beruflichen Alltag erlebe sie es als eine Botschaft, sich nicht weiter mit ihr auseinandersetzen zu wollen.

Das Gespräch mit meinem Bekannten blieb kurz. Seine Botschaft war klar. Und meine Lust war klein.
Damit wird wieder einmal deutlich, wie gut es uns tut, wenn jemand mit Erscheinung und Worten sagt: „Es ist schön, Dich wieder einmal zu sehen!“
Da wächst die Lust und das Interesse, sich miteinander auseinander zu setzen. Und da haben dann durchaus auch einmal die Feststellungen „Du hast zugenommen!“ oder „Du siehst gut aus!“ ihr Recht und ihren Platz.

Montag, 23. Mai 2011

Scherben!


Scherben bringen Glück – sagt das Sprichwort. Im Leben eines jeden Menschen
aber gibt es Scherben, die ganz und gar nicht nach Glück aussehen: 
Versäumtes und Misslungenes, Zerbrochenes und Zerschlagenes,
Schicksalsschläge und Versagen, Unfertiges und Geflicktes...


Welches sind die Scherben in meinem Leben? 
Wie gehe ich mit ihnen um? 
Welche Bedeutung oder auch welche Kraft gebe ich ihnen? 

Phil Bosmans gibt uns dazu einige Anregungen:

„Fang den Tag von heute nicht mit den Scherben von gestern an! 
Der Tag gestern, alle Tage und alle Jahre von früher 
sind vorbei, begraben in der Zeit. 
An ihnen kannst du nichts mehr ändern. 

Hat es Scherben gegeben? 
Schlepp sie nicht mit dir herum! 
Denn sie verletzen dich Tag für Tag, 
und zum Schluss kannst du nicht mehr leben. 

Es gibt Scherben, die wirst du los,
wenn du sie Gott in die Hände legst. 

Es gibt Scherben, die kannst du heilen,
wenn du ehrlich vergibst. 

Und es gibt Scherben, 
die du mit aller Liebe nicht heilen kannst. 
Die musst du liegen lassen.“ 

Samstag, 21. Mai 2011

Sonntags Worte


Liebe Schwestern und Brüder in Christi,
Zu 1 Petr 2,5-9
Am Bau der "Titanic", dem größten Passagierdampfer der Welt, waren viele hundert Arbeiter beschäftigt. Doch bereits in jenen Baujahren geschah etwas, das den späteren Untergang dieses Schiffes gleichsam herausgefordert hatte. Gemeint sind die vielen skandalösen Sprüche an den äußeren Wänden dieses Luxusdampfers, die beim Anstreichen zwar verdeckt wurden, aber bald danach wieder zum Vorschein kamen. Unter ihnen file vor allem die Aufschrift in Buchstaben von einem Meter Höhe auf: "No God", zu deutsch: "Wir brauchen Gott nicht." Da die "Titanic" einen doppelten Schiffsboden besaß, hielt man sie für unsinkbar. Auch die wütendsten Stürme, so glaubte man, würden ihre Macht an ihr vergebens erproben.
Dahinter steckte der gleiche fatale Stolz wie hinter dem Turmbau zu Babel. Derartige Geschichten ließen sich noch viele erzählen ...
In unserer heutigen Lesung aber beginnt eine andere Baugeschichte,
Die durch einen ganz anderen Geist möglich wurde und eine große Vollendung erwarten lässt. Petrus überliefert sie uns:
Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen (1 Petr 2,5).
Auf dieser “Baustelle”, die unsere Kirche ist, braucht uns Gott – und nicht nur als Arbeiter. Dort muss unser Engagement so stark sein, dass alle, die dazu gehören, gleichsam zu "Baumaterial" werden müssen - allerdings von ganz besonderer Qualität. Christus ist nach unserer Lesung der "lebendige Stein" - das Fundament, auf dem der Bau errichtet wird. Petrus schreibt: Kommt zu ihm, dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen, aber von Gott auserwählt und geehrt worden ist (1 Petr 2,4).
Zwar ist dieses Fundament von den Menschen verworfen worden, von Gott aber erwählt und anerkannt. Somit wird dieses Haus zur Einladung und zur Sicherung für unser gemeinsames Leben mit Gott schon in dieser Welt.
Es ist hilfreich zu wissen, dass unsere Kirche nicht perfekt ist, was viele Menschen aber voraussetzen und somit enttäuscht werden müssen; sie ist eine Baustelle, an der wir uns engagieren sollen.
Wenn sich eine junge Familie ein Häuschen baut, zieht sie aus guten Gründen schon in ihr entstehendes Heim ein, sobald es zu einem guten Teil bewohnbar ist, und wartet nicht bis zur perfekten Fertigstellung. Das haben wir alle so gehalten, DA wir ja als Getaufte in unsere Kirche eingezogen sind, die nach unserer heutigen Lesung (1 Petr 2,4-9) noch immer eine Baustelle ist, von Gott fundiert und betrieben. Dabei gibt es auch für uns noch einiges zu tun. Dazu fordert uns Petrus auf:
Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft (1 Petr 2,5a), und ER verwendet dabei ein außergewöhnliches, scheinbar widersprüchliches Bildwort: Lebendige Steine.
Ein Stein ist hart, nicht leicht zu verändern, aber ER ist zuverlässig und gibt durch seine Festigkeit Halt und Sicherheit;
“lebendig sein” bedeutet beweglich und anschmiegsam sein,
Sich anpassen, sich beteiligen, seinen Platz einnehmen –
Funktionen, die unabdingbar sind für diesen gemeinsamen Bau.
Dieses Bildwort gibt uns eine Menge an Qualitäten auf, aber diese
Qualifikationen erwarten auch die heutigen Menschen von uns.
Schon I'm AT gibt es Hinweise auf die von Gott und auch mit Menschen erbaute Kirche:
Die Israeliten taten, was Josua befohlen hatte, und nahmen zwölf Steine mitten aus dem Jordan, so viele, wie es Stämme der Israeliten gab, wie es der Herr dem Josua befohlen hatte. Sie nahmen sie mit hinüber zu ihrem Rastplatz und stellten sie dort auf (Jos 4,8)
Oder auch:
Elija baute den zerstörten Altar Jahwes wieder auf. Er nahm zwölf Steine, nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs. Er fügte die Steine zu einem Altar für den Namen Des Herrn (1 Kön 18,30ff).
Jesaia schließlich hatte die Vision:
Darum - so spricht Gott, der Herr: Seht her, ich lege einen Grundstein in Zion, einen harten und kostbaren Eckstein, ein Fundament, das sicher und fest ist. Wer glaubt, der braucht nicht zu fliehen (Jes 28,16).
Petrus mahnt: Euch, die ihr glaubt, gilt diese Ehre.
Und ER warnt: Für jene aber, die nicht glauben, ist dieser Stein, den die Bauleute verworfen haben, zum Eckstein geworden, zum Stein, an den man anstößt, und zum Felsen, an dem man zu Fall kommt (1 Petr 2,7f),
Was der Prophet Jesaia schon vorausgesehen hat:
Er wird das Heiligtum sein für Israel: der Stein, an dem man anstößt, der Felsen, an dem man zu Fall kommt (Jes 8,14).
Vor diesen Bildworten müssen wir uns entscheiden:
Sind wir bereit, als "lebendige Steine" uns mit diesem Fundament bildenden Christus und untereinander nach Gottes Willen zu verbinden, mit zu tragen, zu stützen, Lücken zu füllen, Einheit zu bilden, was auch das Vatikanum II fordert: “Die Kirche ist ja in Christus gleichsam das Sakrament, d.h. Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit”,
Oder uns aus den üblichen individualistischen Gründen zu distanzieren? - Doch dann würde Christus mit seinem Engagement bis aufs Blut ein Stolperstein für uns und für viele suchende Menschen werden.
Wenn wir das alles bedenken, dann können wir unsere Wünsche und Hoffnungen für unsere Kirche nicht nur dem Papst und den Bischöfen aufbürden. Christus ist das Fundament seiner Kirche und wir als Glieder dieser Kirche – die lebendigen Steine - sollen und können unsere Kirche mitgestalten im Geist Jesu, der seine Kirche zusammenhält und uns durch sein Wort und seine Sakramente heiligt, qualifiziert, befähigt zu einer lebendigen Gliedschaft.
Verheißt doch unsere Lesung:
Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat (1 Petr 2,9).
Wir sollten uns nicht beschweren, dass unsere Kirche nicht so perfekt ist, wie wir sie uns wünschen – eben eine Baustelle mit klobigen Steinen, hartem Schotter, weichem Sand, mit Absperrungen und Umgehungen.
Wenn wir - die Glieder dieser Kirche – nämlich uns konstruktiv als "lebendige Steine" auf dem Fundament Christus verstehen und uns dem Bauherrn - wiederum Christus - anvertrauen, dann könnte auch heut geschehen, was nach der Apostelgeschichte (s. 1. heutige Lesung) schon ganz am Anfang der Kirche geschehen ist: Das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der Jünger in Jerusalem wurde immer größer (Apg 6,7).
Schon jetzt aber können wir die Verheißung Jesu aus dem heutigen Evangelium entgegen nehmen, die uns mit großer Freude erfüllen darf: Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten?
Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin (Joh 14,1ff).
Möge der Geist Jesu uns zu diesem Bemühen bewegen, stärken und festigen. Amen.
Mit diesen Worten wünscheich euch einen gesegneten Sonntag.
Brüderliche Grüße
+nnDnn+
++ Fr. Berthold