Heute möchten wir euch eine Geschichte erzählen die sich soeben zugetragen hat.
Eine Familie die Unverschuldet in Hartz 4 gerutscht ist wurde vom Energieriesen RWE diesen Monat Quasi Liquidiert.
Die 4 Köpfige Familie war nicht in der Lage die Jahresabrechnung in Höhe von Knapp 300 Euro auf einmal zu Bezahlen.Und sie Boten dem Konzern eine Ratenzahlung an.Nur dieser war überhaupt nicht Bereit der Familie zuzuhören.Dem Konzern wurde erklärt das die Familie von 700,-Euro im Monat lebt und einen so großen Betrag nicht auf einmal Bezahlen kann.Die Antwort von dem Konzern lautete:Wir können Ihre momentane finanzielle Situation gut verstehen. Gerne haben wir daher unsere Unterlagen geprüft.Wir haben die Unterbrechung Ihrer Energieversorgung bereits in die Wege geleitet. Haben Sie deshalb bitte dafür Verständnis, dass wir eine Zahlungsvereinbarung ablehnen. Bitte begleichen Sie den Gesamtbetrag umgehend. Nur so können Sie die Unterbrechung Ihrer Stromzufuhr verhindern.
Wir bedauern, dass wir Ihnen keinen positiven Bescheid geben können.Also was blieb dieser Familie jetzt noch übrig?Es wurde alles Zusammengekratzt was an Geld noch Vorhanden war Sämtliche Spardosen der Kinder wurden Geleert so das man nun doch noch die Verlangten 300,-Euro Bezahlen konnte.
Was soll man dazu noch Sagen? Dem Konzern scheinen nur seine Bilanzen und Gewinne zu Interessieren.
Was sind da schon Menschen oder gar eine Familie die nun für den Rest des Monats wohl nun von einem Brot und Wasser aus dem Wasserhahn leben muss.Muss es so etwas in dieser Gesellschaft geben?
Wir die Bewahrer haben uns Entschlossen dieser Familie unter die Arme zu Greifen.
Sollten auch Sie sich Entschließen der Familie Helfen zu wollen so können Sie Gern eine Spende auf folgendes Konto Überweisen.Wir Bedanken uns für ihre Hilfsbereitschaft im Namen der Familie.Möge der Herr Sie Segnen.
Sparkasse Paderborn
Kennwort Familienhilfe
Bankleitzahl 47250101
Konto 360600720
Swift WELADED1PBN
Iban DE58 4752 0101 0000 6450 69
Wie wir so eben erfahren haben steht wohl der Blackout kurz bevor.
Wollen wir hoffen das Unsere Intervention und Hilfe noch rechtzeitig ankommen.
Bei jedem Besuch, der kommt und etwas Kleineres oder Grösseres mitbringt,
entwischt uns dieser Satz ohne darüber nachzudenken. Natürlich ist ein
Mitbringsel nicht nötig, dh notwendend, aber es ist willkommen, vor allem,
wenn es brauchbar und nützlich ist und Freude macht.
Manchmal wächst der schnelle Satz über die Floskel hinaus, wenn er zur
bitteren Wahrheit wird. Man sagt ja schon auch "Einem geschenkten Gaul
schaut man nicht ins Maul." Aber wenn das Dankeschön zu einem süsssauren
Mundverziehen verkommt, weil man höflich und artig ist und Danke sagt. Wir
haben das ja von Kindesbeinen an gelernt: "Säg schön Danke!" - sonst ….?
Kinder und Narren sagen die Wahrheit: Also, warum muss ich danke sagen für
ein Geschenk, das mir a) nicht gefällt, das ich b) nicht brauchen kann und
das ich c) weder fortwerfen, noch weiterschenken, noch auf den Flohmarkt
bringen kann, weil die schenkende Person beim nächsten Mal sicher nachfragt,
ob es mir auch sicher gefallen habe.
Geschenke können einen in arge Nöte versetzen. Aber wohl nur dann, wenn ich
mir selber mit dem Schenken eine Freude machen will, oder mich entlasten,
weil ich nichts schuldig bleiben will. Wer schenkt, soll sich doch
überlegen, wem und wem was? Wem will ich eine Freude bereiten, dem
Beschenkten oder mir selber.
Wenn ich nur mir etwas zulieb tun will, ja und dem Beschenkten auch ein
wenig Freude bereiten will, dann kann ich, wohin ich gehe, immer eine
Schachtel "Zürcherli" mitbringen, das ist das Gebäck mit Schokolade
überzogen, das fast immer gleich gross ist und fast immer gleich schmeckt,
nur jeweils den Namen wechselt.
Darum: Schenken ist manchmal wirklich nicht nötig, aber wenn, dann soll der
Beschenkte auch echte Freude daran haben - also zum Beispiel keine Zürcherli
für einen Diabetiker. Toi, toi, toi beim Menschen neu Kennenlernen.
Diese Kleine Geschichte haben wir von der:
Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
"Manchmal ist es so, als würden die alten Bibeltexte einen Spalt in
staubigen Vorhängen freigeben…", das habe ich bei Ylva Eggehorn gelesen.
Nach diesem Spalt suche ich am Fest von Maria Aufnahme in den Himmel. Die
Suche ist vergebens, denn es gibt keinen Bibeltext zu Maria Himmelfahrt,
daher auch keinen solchen "Spalt".
In der katholischen Kirche wird heute das Magnifikat, der Lobgesang der
Maria, als Evangeliums-Text gelesen. Ein kraftvoller, lesenswerter Text!
Es werden Kräuter gesegnet. Die Kräutersegnung ist so wenig biblisch wie
Marias Aufnahme in den Himmel. Laut einer Legende wurde Maria nach ihrem Tod
ausserhalb Jerusalems beerdigt. Die Apostel gingen zum Grab von Maria. Als
sie zum Grab kamen fanden sie keinen Leichnam, dafür aber duftende Blumen
und Kräuter.
Die Heilkraft der Kräuter war damals vor allem den Frauen bekannt. Sie gaben
ihr Wissen von Generation zu Generation weiter. Kenntnisse von geheimen
Kräften von Blüten, Blättern, Wurzeln und Düften sind so bis heute erhalten
geblieben. Kräuter bereichern unser Essen. Wir geniessen sie in Form von
Tee. Sie sind in Salben, Duschgels, Shampoos, Zahnpasta und vielem mehr zu
finden. Sie sind Bestandteil vieler Medikamente und sind ein Grundstoff in
der Homöopathie. Den Duft der Kräuter geniessen wir verschiedentlich, er
hält uns auch die Motten in den Kleiderschränken fern. Und schliesslich:
Kräuter segnen heisst ja auch den Segen der Kräuter entdecken und schätzen.
Guter Gott, durch die Heilkräuter und Blumen schenkst du uns Gesundheit und
Freude. Segne Kräuter und Blumen, damit auch wir den Segen der Kräuter und
der Natur erkennen. Damit wir die Schöpfung und den Reichtum der Natur
segensreich nützen. AMEN
Lesungen des Tages
1 Kön. 19,9a.11-13a.
Dort ging er in eine Höhle, um darin zu übernachten. Doch das Wort des Herrn erging an ihn: Was willst du hier, Elija?
Der Herr antwortete: Komm heraus und stell dich auf den Berg vor den Herrn! Da zog der Herr vorüber: Ein starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging dem Herrn voraus. Doch der Herr war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben. Doch der Herr war nicht im Erdbeben.
Nach dem Beben kam ein Feuer. Doch der Herr war nicht im Feuer. Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln.
Als Elija es hörte, hüllte er sein Gesicht in den Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle.
Ps. 85(84),9ab-10.11-12.13-14.
Ich will hören, was Gott redet: Frieden verkündet der Herr seinem Volk und seinen Frommen, den Menschen mit redlichem Herzen. [Sela]
Sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten. Seine Herrlichkeit wohne in unserm Land.
Es begegnen einander Huld und Treue; Gerechtigkeit und Friede küssen sich.
Treue sproßt aus der Erde hervor; Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder.
Auch spendet der Herr dann Segen, und unser Land gibt seinen Ertrag.
Gerechtigkeit geht vor ihm her, und Heil folgt der Spur seiner Schritte.
Röm. 9,1-5.
Ich sage in Christus die Wahrheit und lüge nicht, und mein Gewissen bezeugt es mir im Heiligen Geist:
Ich bin voll Trauer, unablässig leidet mein Herz.
Ja, ich möchte selber verflucht und von Christus getrennt sein um meiner Brüder willen, die der Abstammung nach mit mir verbunden sind.
Sie sind Israeliten; damit haben sie die Sohnschaft, die Herrlichkeit, die Bundesordnungen, ihnen ist das Gesetz gegeben, der Gottesdienst und die Verheißungen,
sie haben die Väter, und dem Fleisch nach entstammt ihnen der Christus, der über allem als Gott steht, er ist gepriesen in Ewigkeit. Amen.
Mt. 14,22-33.
Gleich darauf forderte er die Jünger auf, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren. Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken.
Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um in der Einsamkeit zu beten. Spät am Abend war er immer noch allein auf dem Berg.
Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind.
In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen; er ging auf dem See.
Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst.
Doch Jesus begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!
Darauf erwiderte ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so befiehl, daß ich auf dem Wasser zu dir komme.
Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu.
Als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Er schrie: Herr, rette mich!
Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?
Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind.
Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn.
«O du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?»
Die Jünger sind wieder Spielzeug der Wellen und ein weiterer Sturm, dem
ersten gleich (Mt 8,24), bricht los. Damals hatten sie jedoch Jesus bei
sich im Boot, während sie diesmal allein und sich selber überlassen sind...
Ich glaube, dass der Retter auf diese Weise ihre Herzen wieder beleben
wollte, die schläfrig geworden waren. Er versetzte sie in Todesangst,
verstärkte in ihnen das Verlangen nach seiner Anwesenheit und bewirkte,
dass sie ständig an ihn dachten. Deshalb kam er ihnen auch nicht sofort zu
Hilfe, sondern „kam in der vierten Nachtwache zu ihnen; er ging auf dem
See“... Petrus, der immer temperamentvoll und den anderen Jüngern immer
einen Schritt voraus war, sagte zu ihm: „Herr, wenn du es bist, so befiehl,
dass ich auf dem Wasser zu dir komme“... Er sagte nicht zu ihm: „Befiel,
dass ich auf dem Wasser gehen soll“, sondern: „dass ich zu dir kommen
soll“; denn keiner liebte Jesus so wie er. Nach der Auferstehung Jesu tat
er dasselbe: er konnte es nicht ertragen, nicht schneller als die anderen
zu sein: So sprang er in das Wasser, um ihnen zuvor zu kommen und seiner
Liebe zu Christus zu genügen... Petrus stieg also aus dem Kahn und ging auf
Jesus zu, glücklicher darüber, ihm näher zu kommen als darüber, auf dem
Wasser gehen zu können. Als er aber mit der größten Gefahr, nämlich der,
die von dem Wasser ausging, fertig geworden war, fiel er einer weniger
großen Gefahr, nämlich der, die ihm vom Sturm drohte, beinahe zum Opfer. So
ist die menschliche Natur: wir überstehen ernste Gefahren und erliegen dann
kleineren Gefahren... Petrus war noch nicht frei von jeglicher Angst,
obwohl Christus in seiner Nähe war. Es nützt also nichts, Christus neben
sich zu haben, wenn man ihm nicht durch den Glauben nahe ist. Das machte
deutlich, welche Distanz zwischen dem Meister und dem Jünger bestand... „O
du Kleingläubiger, warum zweifelst du? Wenn sein Glaube nicht schwächer
geworden wäre, hätte Petrus den Wind leicht aushalten können. Und der
Beweis dafür: Jesus greift nach Petrus und lässt den Wind weiter wehen...
Christus verfährt mit Petrus wir eine Vogelmutter mit ihrem Jungen, das
sich vorzeitig daran gemacht hat, das Nest zu verlassen und nun
herauszufallen droht: sie hält es mit ihren Flügeln fest und bringt es ins
Nest zurück.
Wie alle, die die Nachrichten vom Morden in Oslo haben zur Kenntnis nehmen
müssen, war auch ich entsetzt und wie gelähmt. Entmenschlichtes Handeln. Und
doch gehört es irgendwie in die tiefsten Abgründe menschlichen Wesens. Es
ist schockierend genug, dass Menschen immer noch bereit sind, unschuldiges
Blut zu vergiessen, um vermeintlich zu retten. Noch schockierender
ist, dass ich davon ausgehen muss: Die Begründungen sind christlich
eingefärbt und das Banner des Kreuzes wird dazu hochgehalten. Da ist
Christus am Kreuz gestorben. Von ihm sind bis auf die Vertreibung von
Geschäftemachern aus dem Vorhof des Tempelareals keinerlei Gewalttaten
bekannt, geschweige denn, dass er gefoltert oder getötet hätte. Und der
Glaube an diesen Erlöser soll nun als Begründung für Mord herhalten.
Das ist pervers.
Wie kann ich dem begegnen, ausser, dass ich mich lähmen lasse? Christlicher
Alltag sieht anders aus, menschlicher Alltag ebenso.
So grosses Unrecht treibt auf die Strasse, sichtbar vor aller Welt stehen
die Menschen zusammen. Das tut gut. Gemeinsam erfahren wir so eine Kraft,
die aus dem Miteinander entsteht: Ein Aufruf zur Liebe! Ein Aufruf zu
gegenseitigem Respekt, der über die Grenzen von Kultur, Religion, Glaube und
Sprache hinweg, uns zusammenführt.
Christlich gesprochen: Wir weigern uns, den Brudermord als Zeugnis
christlichen Glaubens anzuerkennen und bekennen uns zu einem Glauben, der
Respekt gegenüber dem Mitmenschen hochhält. Nehme ich meinen Glauben an Gott
ernst, der für mich wie ein Vater, wie eine Mutter ist, nehme ich meinen
Glauben an Gott, den Sohn ernst, der mir als Bruder begegnet, nehme ich
meinen Glauben an Gott, die heilige Lebenskraft ernst, dann sind meine
Mitmenschen nichts anderes als meine Brüder und Schwestern, die mit mir das
Leben geschenkt bekommen haben, es zu umsorgen und zu erhalten. Und das
schliesst alles aus, was dem widerspricht.
Lesungen des Tages
Num. 12,1-13.
Als sie in Hazerot waren, redeten Mirjam und Aaron über Mose wegen der kuschitischen Frau, die er sich genommen hatte. Er hatte sich nämlich eine Kuschiterin zur Frau genommen.
Sie sagten: Hat etwa der Herr nur mit Mose gesprochen? Hat er nicht auch mit uns gesprochen? Das hörte der Herr.
Mose aber war ein sehr demütiger Mann, demütiger als alle Menschen auf der Erde.
Kurz darauf sprach der Herr zu Mose, Aaron und Mirjam: Geht ihr drei hinaus zum Offenbarungszelt! Da gingen die drei hinaus.
Der Herr kam in der Wolkensäule herab, blieb am Zelteingang stehen und rief Aaron und Mirjam. Beide traten vor,
und der Herr sprach: Hört meine Worte! Wenn es bei euch einen Propheten gibt, so gebe ich mich ihm in Visionen zu erkennen und rede mit ihm im Traum.
Anders bei meinem Knecht Mose. Mein ganzes Haus ist ihm anvertraut.
Mit ihm rede ich von Mund zu Mund, von Angesicht zu Angesicht, nicht in Rätseln. Er darf die Gestalt des Herrn sehen. Warum habt ihr es gewagt, über meinen Knecht Mose zu reden?
Der Herr wurde zornig auf sie und ging weg.
Kaum hatte die Wolke das Zelt verlassen, da war Mirjam weiß wie Schnee vor Aussatz. Aaron wandte sich Mirjam zu und sah: Sie war aussätzig.
Da sagte Aaron zu Mose: Mein Herr, ich bitte dich, laß uns nicht die Folgen der Sünde tragen, die wir leichtfertig begangen haben.
Mirjam soll nicht wie eine Totgeburt sein, die schon halb verwest ist, wenn sie den Schoß der Mutter verläßt.
Da schrie Mose zum Herrn: Ach, heile sie doch!
Ps. 51(50),3-4.5-6a.6bc-7.12-13.
Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!
Wasch meine Schuld von mir ab, und mach mich rein von meiner Sünde!
Denn ich erkenne meine bösen Taten, meine Sünde steht mir immer vor Augen.
Gegen dich allein habe ich gesündigt, ich habe getan, was dir mißfällt. So behältst du recht mit deinem Urteil, rein stehst du da als Richter.
Denn ich bin in Schuld geboren; in Sünde hat mich meine Mutter empfangen.
Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist!
Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir!
Mt. 15,1-2.10-14.
Da kamen von Jerusalem Pharisäer und Schriftgelehrte zu Jesus und sagten:
Warum mißachten deine Jünger die Überlieferung der Alten? Denn sie waschen sich nicht die Hände vor dem Essen.
Und er rief die Leute zu sich und sagte: Hört und begreift:
Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.
Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Weißt du, daß die Pharisäer über deine Worte empört sind?
Er antwortete ihnen: Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird ausgerissen werden.
Laßt sie, es sind blinde Blindenführer. Und wenn ein Blinder einen Blinden führt, werden beide in eine Grube fallen.
«Es sind blinde Blindenführer»
Der Herr hat gesagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird
nicht in der Finsternis umhergehen“. Ja, er macht die Blinden sehend. Wir
sind schon in diesem Leben sehend gemacht durch die Augensalbe des
Glaubens. Der Herr machte mit seinem Speichel einen Teig und strich ihn dem
Blinden auf die Augen (Joh 9,6). Wir Kinder Adams sind ebenfalls
Blindgeborene und brauchen den Retter, der uns sehend macht. Er macht mit
seinem Speichel einen Teig aus Erde: „Und das Wort ist Fleisch geworden und
hat unter uns gewohnt“ (Joh 1,14)... Er hat auch gesagt: „Ich bin der Weg,
die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6)... Er ist die Wahrheit und das
Leben, insofern er am Herzen des Vaters ruht. Er hat sich zu unserem Weg
gemacht, indem er unser Fleisch angenommen hat. Man sagt nicht zu dir: „Gib
dir Mühe und such den Weg, damit du zur Wahrheit und zum Leben kommst“.
Nein, das sagt man nicht. Steh auf, du Faulpelz! Der Weg selber kommt zu
dir und weckt dich aus dem Schlaf, wenn du dich überhaupt wecken lässt:
„Steh auf und geh!“ (Mt 9,6). Vielleicht versuchst du zu gehen, aber kannst
es nicht, weil deine Füße krank sind... Aber das Wort Gottes hat auch Lahme
geheilt. „Ja“, sagst du, „meine Füße sind in Ordnung, aber ich sehe den Weg
nicht.“ Er hat auch Blinde sehend gemacht... „Ich bin das Licht der Welt.
Wer mit nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird
das Licht des Lebens haben.“
Lesungen des Tages
Num. 11,4b-15.
Die Leute, die sich ihnen angeschlossen hatten, wurden von der Gier gepackt, und auch die Israeliten begannen wieder zu weinen und sagten: Wenn uns doch jemand Fleisch zu essen gäbe!
Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst zu essen bekamen, an die Gurken und Melonen, an den Lauch, an die Zwiebeln und an den Knoblauch.
Doch jetzt vertrocknet uns die Kehle, nichts bekommen wir zu sehen als immer nur Manna.
Das Manna war wie Koriandersamen, und es sah wie Bdelliumharz aus.
Die Leute pflegten umherzugehen und es zu sammeln; sie mahlten es mit der Handmühle oder zerstampften es im Mörser, kochten es in einem Topf und bereiteten daraus Brotfladen. Es schmeckte wie Ölkuchen.
Wenn bei Nacht der Tau auf das Lager fiel, fiel auch das Manna.]
Mose hörte die Leute weinen, eine Sippe wie die andere; jeder weinte am Eingang seines Zeltes. Da entbrannte der Zorn des Herrn; Mose aber war verstimmt
und sagte zum Herrn: Warum hast du deinen Knecht so schlecht behandelt, und warum habe ich nicht deine Gnade gefunden, daß du mir die Last mit diesem ganzen Volk auferlegst?
Habe denn ich dieses ganze Volk in meinem Schoß getragen, oder habe ich es geboren, daß du zu mir sagen kannst: Nimm es an deine Brust, wie der Wärter den Säugling, und trag es in das Land, das ich seinen Vätern mit einem Eid zugesichert habe?
Woher soll ich für dieses ganze Volk Fleisch nehmen? Sie weinen vor mir und sagen zu mir: Gib uns Fleisch zu essen!
Ich kann dieses ganze Volk nicht allein tragen, es ist mir zu schwer.
Wenn du mich so behandelst, dann bring mich lieber gleich um, wenn ich überhaupt deine Gnade gefunden habe. Ich will mein Elend nicht mehr ansehen.
Ps. 81(80),12-13.14-15.16-17.
Doch mein Volk hat nicht auf meine Stimme gehört; Israel hat mich nicht gewollt.
Da überließ ich sie ihrem verstockten Herzen, und sie handelten nach ihren eigenen Plänen.
Ach daß doch mein Volk auf mich hörte, daß Israel gehen wollte auf meinen Wegen!
Wie bald würde ich seine Feinde beugen, meine Hand gegen seine Bedränger wenden.
Alle, die den Herrn hassen, müßten Israel schmeicheln, und das sollte für immer so bleiben.
Ich würde es nähren mit bestem Weizen und mit Honig aus dem Felsen sättigen.
Mt. 14,22-36.
Gleich darauf forderte er die Jünger auf, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren. Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken.
Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um in der Einsamkeit zu beten. Spät am Abend war er immer noch allein auf dem Berg.
Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind.
In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen; er ging auf dem See.
Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst.
Doch Jesus begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!
Darauf erwiderte ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so befiehl, daß ich auf dem Wasser zu dir komme.
Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu.
Als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Er schrie: Herr, rette mich!
Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?
Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind.
Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn.
Sie fuhren auf das Ufer zu und kamen nach Gennesaret.
Als die Leute dort ihn erkannten, schickten sie Boten in die ganze Umgebung. Und man brachte alle Kranken zu ihm
und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.
«Herr, Rette mich!»
Petrus wagt als einziger im Kahn, Jesus zu antworten und bittet den Herrn,
er solle ihm befehlen, auf dem Wasser zu ihm zu kommen. Dass Petrus so
handelt, ist ein Hinweis auf seine innere Einstellung während der Passion:
trotz der aufgewühlten Stimmung im Volk – vergleichbar mit dem hohen
Wellengang auf dem See – folgte er den Spuren des Herrn und ging in der
gleichen mutigen Todesverachtung mit ihm. Aus seiner Verunsicherung lässt
sich aber auf seine Schwachheit in der Versuchung schließen, die auf ihn
wartete: er wagte zwar den Gang auf dem Wasser, begann aber unterzugehen.
Sein schwaches Fleisch und die Angst vor dem Tod trieben ihn in die
verhängnisvolle Verleugnung. Und doch stößt er einen Schrei aus und
verlangt vom Herrn Rettung. Dieser Schrei ist der klagende Ruf seiner
Reue. Noch etwas gilt es bei Petrus zu beachten: sein Glaube übertraf den
Glauben aller anderen; denn während diese noch in Unwissenheit verharrten,
antwortete Petrus als erster: „Du bist der Sohn des lebendigen Gottes“ (Mt
16,16). Er war der erste, der von der Passion nichts wissen wollte und sie
für ein Unglück hielt (Mt 16,22); er war der erste, der versprach, lieber
zu sterben als ihn (Jesus) zu verleugnen (Mt 26,35); er war der erste, der
sich weigerte, sich die Füße waschen zu lassen (Joh 13,8); er zog auch sein
Schwert, um die Gefangennahme des Herrn zu verhindern (Joh 18,10). Dass
bei der Fahrt zum Ufer der Wind sich legte und die Wogen sich glätteten,
symbolisiert den ungestörten ewigen Frieden der Kirche nach der glorreichen
Wiederkunft des Herrn. Dass er sich dann offenbart als der, der er ist,
versetzt sie alle zu Recht in Erstaunen und lässt sie sagen: „Wahrhaftig,
du bist der Sohn Gottes“. Alle Menschen werden dann klar und öffentlich
dafür Zeugnis ablegen, dass der Sohn Gottes der Kirche den Frieden
geschenkt hat, und das werden sie tun nicht mehr in der Niedrigkeit des
Fleisches, sondern in der Herrlichkeit des Himmels.
Lesungen des Tages
Lev. 25,1.8-17.
Der Herr sprach zu Mose auf dem Berg Sinai:
Du sollst sieben Jahreswochen, siebenmal sieben Jahre, zählen; die Zeit von sieben Jahreswochen ergibt für dich neunundvierzig Jahre.
Im siebten Monat, am zehnten Tag des Monats, sollst du das Signalhorn ertönen lassen; am Versöhnungstag sollt ihr das Horn im ganzen Land ertönen lassen.
Erklärt dieses fünfzigste Jahr für heilig, und ruft Freiheit für alle Bewohner des Landes aus! Es gelte euch als Jubeljahr. Jeder von euch soll zu seinem Grundbesitz zurückkehren, jeder soll zu seiner Sippe heimkehren.
Dieses fünfzigste Jahr gelte euch als Jubeljahr. Ihr sollt nicht säen, den Nachwuchs nicht abernten, die unbeschnittenen Weinstöcke nicht lesen.
Denn es ist ein Jubeljahr, es soll euch als heilig gelten. Vom Feld weg sollt ihr den Ertrag essen.
In diesem Jubeljahr soll jeder von euch zu seinem Besitz zurückkehren.
Wenn du deinem Stammesgenossen etwas verkaufst oder von ihm etwas kaufst, sollt ihr einander nicht übervorteilen.
Kaufst du von deinem Stammesgenossen, so berücksichtige die Zahl der Jahre nach dem Jubeljahr; verkauft er dir, dann soll er die noch ausstehenden Ertragsjahre berücksichtigen.
Je höher die Anzahl der Jahre, desto höher berechne den Kaufpreis; je geringer die Anzahl der Jahre, desto weniger verlang von ihm; denn es ist die Zahl von Ernteerträgen, die er dir verkauft.
Ihr sollt einander nicht übervorteilen. Fürchte deinen Gott; denn ich bin der Herr, euer Gott.
Ps. 67(66),2-3.5.7-8.
Gott sei uns gnädig und segne uns. Er lasse über uns sein Angesicht leuchten, [Sela]
damit auf Erden sein Weg erkannt wird und unter allen Völkern sein Heil.
Die Nationen sollen sich freuen und jubeln. Denn du richtest den Erdkreis gerecht. Du richtest die Völker nach Recht und regierst die Nationen auf Erden. [Sela]
Das Land gab seinen Ertrag. Es segne uns Gott, unser Gott.
Es segne uns Gott. Alle Welt fürchte und ehre ihn.
Mt. 14,1-12.
Zu dieser Zeit hörte der Tetrarch Herodes, was man von Jesus erzählte.
Er sagte zu seinem Gefolge: Das ist Johannes der Täufer. Er ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche Kräfte in ihm.
Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und in Ketten ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus.
Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, sie zur Frau zu nehmen.
Der König wollte ihn deswegen töten lassen, fürchtete sich aber vor dem Volk; denn man hielt Johannes für einen Propheten.
Als aber der Geburtstag des Herodes gefeiert wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor den Gästen. Und sie gefiel Herodes so sehr,
daß er schwor, ihr alles zu geben, was sie sich wünschte.
Da sagte sie auf Drängen ihrer Mutter: Laß mir auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes herbringen.
Der König wurde traurig; aber weil er einen Schwur geleistet hatte - noch dazu vor allen Gästen -, befahl er, ihr den Kopf zu bringen.
Und er ließ Johannes im Gefängnis enthaupten.
Man brachte den Kopf auf einer Schale und gab ihn dem Mädchen, und sie brachte ihn ihrer Mutter.
Die Jünger des Johannes aber holten den Leichnam und begruben ihn. Dann gingen sie zu Jesus und berichteten ihm alles.
Johannes der Täufer, Märtyrer der Wahrheit
Die Kirche des ersten Jahrtausends ist aus dem Blut der Märtyrer
entstanden: "Sanguis martyrum - semen christianorum". Die geschichtlichen
Ereignisse im Zusammenhang mit der Gestalt Konstantins des Großen hätten
niemals eine Entwicklung der Kirche, wie sie im ersten Jahrtausend eintrat,
gewährleisten können, wenn es nicht jene Märtyrersaat und jenes Erbe an
Heiligkeit gegeben hätte, die die ersten Christengenerationen kennzeichnen.
Am Ende des zweiten Jahrtausends ist die Kirche erneut zur Märtyrerkirche
geworden. Die Verfolgung von Gläubigen - Priestern, Ordensleuten und Laien
- hat in verschiedenen Teilen der Welt eine reiche Saat von Märtyrern
bewirkt. Das Zeugnis für Christus bis hin zum Blutvergießen ist zum
gemeinsamen Erbe von Katholiken, Orthodoxen, Anglikanern und Protestanten
geworden, wie schon Paul VI. in der Homilie bei der Heiligsprechung der
Märtyrer von Uganda betonte. Das ist ein Zeugnis, das nicht vergessen
werden darf.
In unserem Jahrhundert sind die Märtyrer zurückgekehrt, häufig unbekannt,
gleichsam "unbekannte Soldaten" der großen Sache Gottes. Soweit als möglich
dürfen ihre Zeugnisse in der Kirche nicht verloren gehen. Wie beim
Konsistorium empfohlen wurde, muss von den Ortskirchen alles unternommen
werden, um durch das Anlegen der notwendigen Dokumentation nicht die
Erinnerung zu verlieren an diejenigen, die das Martyrium erlitten haben.
Dies sollte auch einen ökumenisch beredten Zug haben. Der Ökumenismus der
Heiligen, der Märtyrer, ist vielleicht am überzeugendsten. Die communio
sanctorum, Gemeinschaft der Heiligen, spricht mit lauterer Stimme als die
Urheber von Spaltungen. Das Martyrologium der ersten Jahrhunderte stellte
die Grundlage für die Heiligenverehrung dar. Durch die Verkündigung und
Verehrung der Heiligkeit ihrer Söhne und Töchter erwies die Kirche Gott
selbst die höchste Ehre; in den Märtyrern verehrte sie Christus, den
Ursprung ihres Martyriums und ihrer Heiligkeit. In der Folge hat sich die
Praxis der Heiligsprechung herausgebildet, die in der katholischen Kirche
und in den orthodoxen Kirchen noch immer besteht. In diesen Jahren haben
sich die Heilig- und Seligsprechungen vermehrt. Sie offenbaren die
Lebendigkeit der Ortskirchen, die heute viel zahlreicher sind als in den
ersten Jahrhunderten und im ersten Jahrtausend. Die größte Verehrung, die
alle Kirchen an der Schwelle des dritten Jahrtausends Christus darbringen
werden, wird der Beweis der allmächtigen Gegenwart des Erlösers durch die
Früchte von Glaube, Hoffnung und Liebe in Männern und Frauen vieler
Sprachen und Rassen sein, die Christus in den verschiedenen Formen der
christlichen Berufung nachgefolgt sind.
Könnte dieser Satz von Ihnen stammen? Seien Sie entlastet, er stammt nicht
nur von Ihnen, sondern auch von mir. Die amüsante Variante davon ist, dass,
wo immer ein Fest stattgefunden und wir als Familie daran teilgenommen
haben, man sicher gehen konnte, wenn ein Glas umgestossen wurde, zu Boden
fiel und zerbrach, ich war sicher in der Nähe, meist auch daran beteiligt.
So hat schon manches Glas, in Stücke zersplittert, sein Ende gefunden, und
manches Tischtuch wurde frühzeitig der Wäscherei zugeführt. Das ist zum
Lachen. Aber dort, wo das Lachen einem in der Kehle stecken bleibt, ist das
Gleiche, das einem immer wieder zustösst zum Heulen: ausgenutzt zu werden,
verlassen zu werden, missbraucht und verraten zu werden.
Worauf schaue ich dann? Was erwarte ich? - Ich weiss ja: Wenn mich etwas
bewegt, sowohl im Guten wie im Schmerzlichen, dann achte ich mehr darauf. Es
ist als ob es mich anzieht. Eltern, die ein Kind bekommen haben, haben fast
kein anderes Thema mehr und Eltern, die ein Kind verloren haben, sehen nur
noch Schwangere und frischgeborene Säuglinge. Das erstere legt sich
irgendwann einmal. Das Zweite, Schmerzliche, kann ein Leben lang gefangen
halten. Da frage ich mich: Kann ich mich davon lösen, dass ich mich nur noch
als der oder die sehe, die verloren hat, die ausgenützt worden ist. Der
palästinensische Pfarrer Mitri Raheb baut in seinem Internationalen Zentrum
in Bethlehem an einem kollektiven Bewusstsein für seine Bevölkerung, sich
nicht immer nur einfach als Opfer zu sehen.
Kann ich also lernen aus dem Rad des "Immer wieder das Gleiche" auszusteigen
und mich nicht auf das, was mir sogenannt "immer widerfährt", reduzieren zu
lassen, weder von andern noch von mir? Ja, denn wir sind mehr als das, was
uns immer widerfährt, daran glaube ich fest.
Gibt es etwas Feineres als frisch gebackenes, duftendes, knuspriges Brot?
Manche lieben zwar Weggli und Gipfeli. Brot ist und bleibt bei uns aber das
alltägliche, gesunde Grundnahrungsmittel, das uns nie verleidet. Wir gehen
in den Laden und kaufen es ganz einfach, es ist immer da, jeden Tag, ohne
dass wir uns darüber Gedanken machen.
Vielleicht könnten wir heute einmal über das Brot nachdenken. Brot wird aus
Mehl gemacht, Mehl aus Körnern. Wind, Sonne und Regen haben die Körner zu
Halmen und Ähren reifen lassen. Brot ist die Frucht der Erde und der
menschlichen Arbeit. Brot stillt Hunger und Not. Brot kann man teilen und
zusammen essen.
Brot bedeutet aber noch viel mehr. Brot meint alles, was wir zum Leben
brauchen: Liebe, Verständnis, Geborgenheit, Frieden. Einen Menschen haben,
der mich gern hat, dem ich alles anvertrauen kann, der bei mir bleibt, wenn
ich einsam bin, wenn ich Angst und Sorgen habe. Das alles ist das Brot, das
wir täglich brauchen.
Unendlich viele Menschen hungern heute noch nach Nahrung. Wir können uns
nicht satt essen und im Gebet der Herrn um das tägliche Brot bitten, ohne an
die Hungernden in der Welt zu denken.
Brot erinnert uns an den, der gesagt hat: „Ich bin das Brot, das Leben
schenkt" (Joh 6,48), der selber Brot war und ist für den Hunger nach Leben.
Wenn immer ein Mensch bedrückt ist, wenn er Sorgen und Kummer hat, kann er
sich bei ihm Trost und Kraft holen.
Auch wir können zu Brot werden, von dem andere leben. Indem wir unseren
Mitmenschen geben, was sie brauchen: unsere Zuwendung, unsere Anerkennung,
unsere Geduld.
Sie kennen die Situation in einem überfüllten Bus oder im Lift: Die Menschen
stehen dicht neben einander und vermeiden jeden Körperkontakt, oft sogar den
Blickkontakt. Warum? Weil ihnen das zu nahe ist. Wir haben ein eigenes
Gefühl dafür, wie viel Raum wir brauchen und welcher Abstand für uns gut
ist.
Von Schopenhauer stammt die Parabel von den Stachelschweinen:
Es ist kalt. Einige Stachelschweine kommen zusammen, um sich gegenseitig zu
wärmen. Dabei geraten sie mit ihren Stacheln aneinander. Das tut weh, und
sie entfernen sich wieder voneinander. Weil ihnen aber bald wieder zu kalt
wird, rücken sie wieder näher zueinander. Das wiederholt sich mehrmals, bis
die Stachelschweine schliesslich die Entfernung herausgefunden haben, in der
sie sich gegenseitig wärmen können, ohne sich zu verletzen.
Manchmal möchten wir nicht mehr in der Nähe von anderen Menschen sein. Doch
kaum sind sie weg, merken wir, dass der andere uns fehlt. In jeder Familie
und Beziehung braucht es Zeiten der Nähe und Zeiten des Abstandes.
In einem Seminar habe ich einmal diese Übung gemacht: Zwei Personen stellen
sich in grossem Abstand zueinander auf. Dann geht eine Person auf die andere
zu bis diese "Stopp" sagt. Darauf werden die Rollen getauscht. Mit dieser
Übung wird erlebbar, wie das persönliche Bedürfnis nach Nähe und Distanz
sehr unterschiedlich ist. Die Nähe, in der es unangenehm wird, ist bei jedem
anders. Es gibt Unterschiede zwischen den Menschen, wie viel körperliche und
emotionale Nähe und Distanz sie brauchen, das gilt am Arbeitsplatz ebenso
wie in einer Partnerschaft.
Die Übung macht ebenfalls deutlich, dass auch in Alltagssituationen jedes
für seine eigene Grenze verantwortlich ist und dass wir dies auch unserem
Gegenüber klar sagen müssen.
Lesungen des Tages
Ex. 33,7-11.34,5b-9.28.
Mose nahm das Zelt und schlug es für sich außerhalb des Lagers auf, in einiger Entfernung vom Lager. Er nannte es Offenbarungszelt. Wenn einer den Herrn aufsuchen wollte, ging er zum Offenbarungszelt vor das Lager hinaus.
Wenn Mose zum Zelt hinausging, erhob sich das ganze Volk. Jeder trat vor sein Zelt, und sie schauten Mose nach, bis er in das Zelt eintrat.
Sobald Mose das Zelt betrat, ließ sich die Wolkensäule herab und blieb am Zelteingang stehen. Dann redete der Herr mit Mose.
Wenn das ganze Volk die Wolkensäule am Zelteingang stehen sah, erhoben sich alle und warfen sich vor ihren Zelten zu Boden.
Der Herr und Mose redeten miteinander Auge in Auge, wie Menschen miteinander reden. Wenn Mose aber dann ins Lager zurückging, wich sein Diener Josua, der Sohn Nuns, ein junger Mann, nicht vom Zelt.
Der Herr aber stieg in der Wolke herab und stellte sich dort neben ihn hin. Er rief den Namen Jahwe aus.
Der Herr ging an ihm vorüber und rief: Jahwe ist ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig, reich an Huld und Treue:
Er bewahrt Tausenden Huld, nimmt Schuld, Frevel und Sünde weg, läßt aber (den Sünder) nicht ungestraft; er verfolgt die Schuld der Väter an den Söhnen und Enkeln, an der dritten und vierten Generation.
Sofort verneigte sich Mose bis zur Erde und warf sich zu Boden.
Er sagte: Wenn ich deine Gnade gefunden habe, mein Herr, dann ziehe doch mein Herr mit uns. Es ist zwar ein störrisches Volk, doch vergib uns unsere Schuld und Sünde, und laß uns dein Eigentum sein!
Mose blieb dort beim Herrn vierzig Tage und vierzig Nächte. Er aß kein Brot und trank kein Wasser. Er schrieb die Worte des Bundes, die zehn Worte, auf Tafeln.
Ps. 103(102),6-7.8-9.10-11.12-13.
Der Herr vollbringt Taten des Heiles, Recht verschafft er allen Bedrängten.
Er hat Mose seine Wege kundgetan, den Kindern Israels seine Werke.
Der Herr ist barmherzig und gnädig, langmütig und reich an Güte.
Er wird nicht immer zürnen, nicht ewig im Groll verharren.
Er handelt an uns nicht nach unsern Sünden und vergilt uns nicht nach unsrer Schuld.
Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch ist seine Huld über denen, die ihn fürchten.
So weit der Aufgang entfernt ist vom Untergang, so weit entfernt er die Schuld von uns.
Wie ein Vater sich seiner Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über alle, die ihn fürchten.
Mt. 13,36-43.
Dann verließ er die Menge und ging nach Hause. Und seine Jünger kamen zu ihm und sagten: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker.
Er antwortete: Der Mann, der den guten Samen sät, ist der Menschensohn;
der Acker ist die Welt; der gute Samen, das sind die Söhne des Reiches; das Unkraut sind die Söhne des Bösen;
der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Welt; die Arbeiter bei dieser Ernte sind die Engel.
Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein:
Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben,
und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen.
Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten. Wer Ohren hat, der höre!
Die Geduld Gottes
Der Herr und Schöpfer des Universums, Gott, der alle Dinge
geschaffen und sie in eine Ordnung gefügt hat, er hat sich als einer
erwiesen, der für die Menschen nicht nur voller Liebe, sondern auch voller
Geduld ist. Er war immer derselbe, er ist es und wird es bleiben:
hilfreich, gütig, sanft, wahrhaftig – er allein ist gut. Dennoch: als er
seinen unaussprechlich großen Plan entwarf, ließ er allein seinen einzigen
Sohn daran teilhaben. Solange er den Plan seiner Weisheit geheimhielt,
schien er sich um uns nicht zu kümmern und zu sorgen. Aber als er das, was
er von Anbeginn an vorbereitet hatte, durch seinen geliebten Sohn enthüllte
und offenkundig machte, hat er uns alles zur gleichen Zeit angeboten:
seiner Wohltaten teilhaft zu werden, zu sehen und zu erkennen, wie
freigiebig er uns beschenkt. Wer von uns hätte solches je erwarten können?
Gott hatte also zusammen mit seinem Sohn alles wohlvorbereitet; dennoch
hat er uns erlaubt – und das gilt bis zum heutigen Tag -, dass wir uns nach
Belieben von unseren ungeordneten Neigungen fortreißen lassen, verleitet
von Vergnügungen und Leidenschaften. Nicht, dass er auch nur im geringsten
Vergnügen an unseren Sünden gefunden hätte: er ertrug lediglich die Zeit,
in der das Böse wütete, ohne ihm zuzustimmen; er bereitete die jetzige
Herrschaft der Gerechtigkeit vor. Während dieser Periode zeigten unsere
eigenen Werke, dass wir des Lebens unwürdig waren. Jetzt werden wir seiner
würdig aufgrund der Güte Gottes. Wir haben uns als unfähig erwiesen, von
uns aus ins Reich Gottes einzutreten; es ist seine Kraft, die uns jetzt
dazu fähig macht... Gott hat uns nicht gehasst noch verstoßen, er war nicht
nachtragend, sondern geduldete sich lange Zeit.
Dieses furchtbare Geschehen in Norwegen lässt mich nicht los. Wenn ich im Bett liege und die Augen schliesse, drängen sich sofort die Bilder vom Täter und den erschossenen Jugendlichen, die Bilder von hilflos trauernden Eltern in meinen Kopf.
Diese Schreckenstat ist ungeheuerlich. Unsere Warum-Fragen lassen sich nicht beantworten. Sie bleiben gestellt und rumoren weiter in unseren Köpfen und Herzen. Und natürlich spüre auch ich Wut. Durchaus auch Wut auf den lieben Gott, der es so weit kommen liess, dass eine solche Tat geplant und durchgeführt werden konnte. Das ist aber nur ein Teil in mir.
Ein anderer Teil in mir sagt etwas Anderes. Er zeigt den lieben Gott an der Seite der Erschossenen, an der Seite der Überlebenden, an der Seite der Eltern und Angehörigen, an meiner Seite. Ein lieber Gott, der geschockt ist über diese Tat - wie wir - und nun all denen zur Seite steht, die dringend seine Tröstungen, seinen Beistand brauchen.
Trotzdem, die Frage nach dem Warum bleibt! Warum? Wie konnte es zu dieser Tat kommen? Einfache und schnelle Antworten sind unangebracht. Diese Fragen werden uns bleiben. Sie stecken schon lange in unseren Lebensrucksäcken. Sie sind schon bei anderen Gelegenheiten gestellt worden. Niemand kann uns Antwort geben. Trotzdem dürfen wir diese Fragen nicht loslassen. Und sie lassen uns nicht los. Wir nehmen sie darum mit auf den Weg zu Gott. Mit ihm zusammen in der Ewigkeit werden Antworten kommen. In dieser Zuversicht liegt unsere Kraft und Stärke.
Jetzt ist es wichtiger, dass wir einander beistehen, einander trösten, miteinander die Zukunft anpacken und sie so gestalten, dass solches Geschehen kaum oder nicht mehr möglich wird. Gott führt uns nicht wie Marionetten. Er will vielmehr, dass wir aufeinander achtgeben, einander mahnen und schützen, manchmal auch voreinander schützen.
Guter Gott, wir vertrauen auf dich! Trotz allem. Amen.
Aufgrund der Terroranschläge in Oslo gibt es heute keinen Eintrag in unserem Blog.
Wir Gedenken der Toten und sprechen allen Angehörigen sowie allen Norwegern unser
Tiefstes Mitgefühl und Beileid aus.
Mögen die Straftäter schnellsten dingfest gemacht werden.
In Trauer Die Bewahrer.
Wir gedenken der Opfer des doppelten Terroranschlags in Oslo mit mehr als 90 Toten. Unser Gebet gilt auch allen Einsatzkräften der Rettungsdienste und der Polizei.
Herr, schau auf uns und schenke Frieden! Frieden in den Herzen, Frieden in den Familien, Frieden auf der ganzen Welt!
+nnDnn+
Lesungen des Tages
Ex. 24,3-8.
Mose kam und übermittelte dem Volk alle Worte und Rechtsvorschriften des Herrn. Das ganze Volk antwortete einstimmig und sagte: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun.
Mose schrieb alle Worte des Herrn auf. Am nächsten Morgen stand er zeitig auf und errichtete am Fuß des Berges einen Altar und zwölf Steinmale für die zwölf Stämme Israels.
Er schickte die jungen Männer Israels aus. Sie brachten Brandopfer dar und schlachteten junge Stiere als Heilsopfer für den Herrn.
Mose nahm die Hälfte des Blutes und goß es in eine Schüssel, mit der anderen Hälfte besprengte er den Altar.
Darauf nahm er die Urkunde des Bundes und verlas sie vor dem Volk. Sie antworteten: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun; wir wollen gehorchen.
Da nahm Mose das Blut, besprengte damit das Volk und sagte: Das ist das Blut des Bundes, den der Herr aufgrund all dieser Worte mit euch geschlossen hat.
Ps. 50(49),1-2.5-6.14-15.
[Ein Psalm Asafs.] Der Gott der Götter, der Herr, spricht, er ruft der Erde zu vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang.
Vom Zion her, der Krone der Schönheit, geht Gott strahlend auf.
«Versammelt mir all meine Frommen, die den Bund mit mir schlossen beim Opfer.»
Die Himmel sollen seine Gerechtigkeit künden; Gott selbst wird Richter sein. [Sela]
Bring Gott als Opfer dein Lob, und erfülle dem Höchsten deine Gelübde!
Rufe mich an am Tag der Not; dann rette ich dich, und du wirst mich ehren.»
Mt. 13,24-30.
Und Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte.
Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg.
Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein.
Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut?
Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen?
Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus.
Laßt beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune.
"Selig seid ihr, denn eure Augen sehen und eure Ohren hören"
Ein ausgerissener Baum, selbst einer, der direkt über der Wurzel
abgeschnitten wurde und dann wieder gepflanzt wurde, – zum Beispiel die
Weide – treibt wieder aus und blüht von neuem; und ein Mensch, der
umgehauen wurde, soll nicht wieder aufblühen? Die abgeernteten Aussaaten
ruhen, schlafen in den Scheunen und erwachen im Frühling zu neuem Leben;
und der abgeerntete Mensch, der in die Scheunen des Todes geworfen wurde,
soll nicht wieder zum Leben erwachen? Eine Knospe am Weinstock, ein
abgeschnittener und umgepfropfter Zweig, sie erwachen wieder zum Leben und
tragen Früchte; und der Mensch, für den alles erschaffen wurde, soll sich
nicht wieder aufrichten können, wenn er gefallen ist?
Schaut auch das genau an, was um euch herum geschieht. Betrachtet das Bild
dieses ausgedehnten Universums. Ich säe Weizen aus oder irgendein anderes
Korn; es fällt, es vergeht und kann dem Menschen nicht mehr zur Nahrung
dienen. Doch aus seinem Verfall wird es neu geboren, erhebt sich,
vervielfacht es sich. Ich habe nur ein einziges Korn gesät und ernte davon
zwanzig, dreißig oder mehr. Doch für wen wurde es erschaffen? Etwa nicht zu
unserem Gebrauch? Nicht für sich selbst wurden diese Saaten aus dem Nichts
erschaffen. Das also, was für uns erschaffen wurde, stirbt und wird wieder
geboren, und wir, für die dieses Wunder sich täglich vollzieht, wir sollten
von dieser Wohltat ausgeschlossen sein? Wie kann man glauben, dass es für
uns keine Auferstehung von den Toten gibt?
Lesungen des Tages
Hld. 3,1-4a.
Des Nachts auf meinem Lager suchte ich ihn, den meine Seele liebt. Ich suchte ihn und fand ihn nicht.
Aufstehen will ich, die Stadt durchstreifen, die Gassen und Plätze, ihn suchen, den meine Seele liebt. Ich suchte ihn und fand ihn nicht.
Mich fanden die Wächter bei ihrer Runde durch die Stadt. Habt ihr ihn gesehen, den meine Seele liebt?
Kaum war ich an ihnen vorüber, fand ich ihn, den meine Seele liebt. Ich packte ihn, ließ ihn nicht mehr los, bis ich ihn ins Haus meiner Mutter brachte, in die Kammer derer, die mich geboren hat.
Ps. 63(62),2.3-4.5-6.8-9.
Gott, du mein Gott, dich suche ich, meine Seele dürstet nach dir. Nach dir schmachtet mein Leib wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser.
Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum, um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen.
Denn deine Huld ist besser als das Leben; darum preisen dich meine Lippen.
Ich will dich rühmen mein Leben lang, in deinem Namen die Hände erheben.
Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele, mit jubelnden Lippen soll mein Mund dich preisen.
Ja, du wurdest meine Hilfe; jubeln kann ich im Schatten deiner Flügel.
Meine Seele hängt an dir, deine rechte Hand hält mich fest.
Joh. 20,1-2.11-18.
Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, daß der Stein vom Grab weggenommen war.
Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.
Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein.
Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten.
Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat.
Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wußte aber nicht, daß es Jesus war.
Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen.
Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.
Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.
Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.
„Geh zu meinen Brüdern“
Von denen, die Salböl zum Grabe Christi gebracht haben, ist Maria
Magdalena die einzige, deren Gedächtnis wir feiern. Christus hat sieben
böse Geister aus ihr ausgetrieben (Lk 8,2), um für die sieben Werke der
göttlichen Gnade Platz zu machen. Weil sie so beharrlich am Grab verweilte,
konnte sie die Engel sehen und mit ihnen sprechen, und wird, nachdem sie
den Herrn gesehen hat, sein Apostel bei den Aposteln. Der Mund Gottes
selbst hat sie angewiesen und ihr Sicherheit verliehen, und so bricht sie
auf und berichtet ihnen, dass sie den Herrn gesehen hat und was er gesagt
hat. Beachten wir doch, liebe Brüder, wie sehr Maria Magdalena an Würde
Petrus nachstand, dem Haupt der Apostel, und Johannes, dem von Christus so
geliebten Theologen, und wie sie trotzdem mehr als sie bevorzugt war. Sie
haben, als sie ans Grab gelaufen kamen, nur die Binden und das Schweißtuch
gesehen. Maria aber hat bis zum Schluss am Eingang des Grabes verharrt und
hat vor den Aposteln nicht nur die Engel, sondern den im Fleisch
auferstandenen Herrn der Engel gesehen. Sie hat seine Stimme gehört, und
Gott hat sie so durch sein eigenes Wort in seinen Dienst genommen.
Maria von Magdala geht ihren Weg in der Nachfolge Jesu, den Weg bis unters
Kreuz. Sie gehört zu den Frauen, die Jesus begleitet, obwohl es nicht
ungefährlich ist, zu ihm zu stehen, unter das Kreuz zu stehen. Es ist Maria
von Magdala, die die Botschaft zu den Jüngerinnen und Jüngern bringt:
"Jesus lebt". Sie wird auch Apostelin der Apostel genannt, heute ist ihr
Gedenktag.
Sie teilt heute ihren Platz im Weg-Wort mit Wangari Maathai, Simon de
Beauvoir, Aung San Suu Kyi, Rigoberta Menchu und Frida Kahlo. Diese Frauen
sind bekannt, wenn auch nicht so wie Maria von Magdala. Sie haben
Friedensnobelpreise erhalten, geschrieben oder gemalt, sie sind berühmt für
ihren Weg, den sie gegangen sind. Diese Liste der Frauen lässt sich beliebig
ergänzen, mit Christina, Regina, Esther, Emeria, Vreni, Veronika… Es sind
nicht berühmte Frauen, an die ich denke, aber auch sie gehen ihren Weg.
Dabei sind es nicht unbedingt die grossen Taten, die bewegen, sondern die
kleinen Schritte. Wangari Maathai beginnt mit Bäume pflanzen, ganz im
Kleinen. Heute gibt es das Green Belt Movement. Frida Kahlo hat im Malen
ihrem körperlichen und seelischen Schmerz Ausdruck gegeben. Sie ist die
berühmteste Malerin Mexicos und betonte bewusst ihre indigenen Wurzeln.
Christina, selber sehr arm, arbeitet auf einem Pflanzfeld, dessen Ernte dazu
dient, noch Ärmeren zu helfen. Emeria nimmt sich Zeit, neben dem Kampf ums
tägliche Brot Frauen im Nähen zu unterrichten. Sie hilft, dass mehr Frauen
einen kleinen Nebenerwerb finden. Es gibt tausend Beispiele im ganz normalen
Alltag. Frauen und Männer, die mutige Wege gehen. Sie machen erste kleine
Schritte, damit die Welt eine gerechtere wird. Sie lassen ihre Freundinnen
und Freunde nicht im Stich. Sie setzten sich ein für das Leben. Reihen wir
uns ein und gehen auch wir unseren Weg in der Nachfolge Jesu. Gehen auch wir
den Weg, der zum Leben führt.
Lesungen des Tages
Ex. 19,1-2.9-11.16-20b.
Im dritten Monat nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten - am heutigen Tag - kamen sie in der Wüste Sinai an.
Sie waren von Refidim aufgebrochen und kamen in die Wüste Sinai. Sie schlugen in der Wüste das Lager auf. Dort lagerte Israel gegenüber dem Berg.
Der Herr sprach zu Mose: Ich werde zu dir in einer dichten Wolke kommen; das Volk soll es hören, wenn ich mit dir rede, damit sie auch an dich immer glauben. Da berichtete Mose dem Herrn, was das Volk gesagt hatte.
Der Herr sprach zu Mose: Geh zum Volk! Ordne an, daß sie sich heute und morgen heilig halten und ihre Kleider waschen.
Sie sollen sich für den dritten Tag bereithalten. Am dritten Tag nämlich wird der Herr vor den Augen des ganzen Volkes auf den Berg Sinai herabsteigen.
Am dritten Tag, im Morgengrauen, begann es zu donnern und zu blitzen. Schwere Wolken lagen über dem Berg, und gewaltiger Hörnerschall erklang. Das ganze Volk im Lager begann zu zittern.
Mose führte es aus dem Lager hinaus Gott entgegen. Unten am Berg blieben sie stehen.
Der ganze Sinai war in Rauch gehüllt, denn der Herr war im Feuer auf ihn herabgestiegen. Der Rauch stieg vom Berg auf wie Rauch aus einem Schmelzofen. Der ganze Berg bebte gewaltig,
und der Hörnerschall wurde immer lauter. Mose redete, und Gott antwortete im Donner.
Der Herr war auf den Sinai, auf den Gipfel des Berges, herabgestiegen. Er hatte Mose zu sich auf den Gipfel des Berges gerufen, und Mose war hinaufgestiegen.
Dan. 3,52.53.54.55.56.
Gepriesen bist du, Herr, du Gott unserer Väter, gelobt und gerühmt in Ewigkeit. Gepriesen ist dein heiliger, herrlicher Name, hoch gelobt und verherrlicht in Ewigkeit.
Gepriesen bist du im Tempel deiner heiligen Herrlichkeit, hoch gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.
Gepriesen bist du, der in die Tiefen schaut und auf Kerubim thront, gelobt und gerühmt in Ewigkeit.
Gepriesen bist du auf dem Thron deiner Herrschaft, hoch gerühmt und gefeiert in Ewigkeit.
Gepriesen bist du am Gewölbe des Himmels, gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.
Mt. 13,10-17.
Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen?
Er antwortete: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen; ihnen aber ist es nicht gegeben.
Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluß haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.
Deshalb rede ich zu ihnen in Gleichnissen, weil sie sehen und doch nicht sehen, weil sie hören und doch nicht hören und nichts verstehen.
An ihnen erfüllt sich die Weissagung Jesajas: Hören sollt ihr, hören, aber nicht verstehen; sehen sollt ihr, sehen, aber nicht erkennen.
Denn das Herz dieses Volkes ist hart geworden, und mit ihren Ohren hören sie nur schwer, und ihre Augen halten sie geschlossen, damit sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihren Ohren nicht hören, damit sie mit ihrem Herzen nicht zur Einsicht kommen, damit sie sich nicht bekehren und ich sie nicht heile.
Ihr aber seid selig, denn eure Augen sehen und eure Ohren hören.
Amen, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben sich danach gesehnt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.
„Selig seid ihr, denn eure Augen sehen“
Unser Herr hat gesagt: „Viele Propheten und Gerechte haben sich danach
gesehnt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen“. Mit Propheten
sind hier die großen tiefgründigen Denker gemeint, die sich auf die Schärfe
ihres angeborenen Verstandes berufen und sich etwas darauf einbilden.
Solche Augen sind nicht selig. Unter Gerechten sind Menschen mit einer
Herrennatur zu verstehen, Menschen von großer Tatkraft, die Herren sind
ihrer selbst, ihrer Worte, ihrer Werke, ihrer Zunge, und die im Fasten,
Nachtwachen und Gebet alles vermögen, was sie sich vornehmen. Aber sie
machen davon viel Aufhebens, als handle es sich um etwas Außergewöhnliches,
und verachten die Anderen. Das sind ebenso wenig Augen, die das sehen, was
sie selig macht. Sie alle wollten sehen und haben nicht gesehen. Sie
wollten sehen und waren doch von ihrem eigenen Wollen bestimmt. Das eigene
Wollen bedeckt wie Schuppen oder Schleier die leiblichen Augen und hindert
sie daran zu sehen... solange du im Eigenwillen verharrst, bist du um die
Freude gebracht, mit dem inneren Auge zu sehen. Denn alles wahre Glück
kommt aus der Hingabe, aus der Loslösung vom eigenen Willen. All das
entfaltet sich in der Tiefe der Demut... Je kleiner und demütiger man ist,
desto weniger Eigenwillen hat man... Wenn alles befriedet ist, nimmt die
Seele ihr eigenes Wesen wahr und all ihre Fähigkeiten; sie erkennt sich als
vernunftbegabtes Abbild Dessen, aus Dem sie hervorgegangen ist. Die
Augen,... deren Blick so weit reicht, können aufgrund dessen, was sie
sehen, zurecht selig genannt werden. Da entdeckt man das Wunder aller
Wunder, das, was ganz rein und einem ganz sicher ist; was einem am
wenigsten genommen werden kann... Könnten wir doch diesen Weg gehen und auf
eine Weise sehen, dass unsere Augen selig sind. Gott helfe uns dabei!
Wie viel gäbe ich dafür, wenn ich die Gelassenheit meiner Jugend wieder
zurückbekäme? Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht. Aber ich bewundere
Menschen, die bei Ungerechtigkeiten anderen gegenüber gelassen sind und auch
dann noch gelassen bleiben, wenn sie selbst argen Angriffen auf die eigene
Person ausgesetzt sind. Ich kann es nicht mehr. Früher war ich gelassener.
Und heute? Heute weiss ich nicht mehr, ob meine Gelassenheit der Quelle
innerer Ruhe entsprang oder die Folge eines dicken Schutzschilds war, der
mich nicht nur schützte, sondern mich eingepackt hielt in ein "Geht mich das
überhaupt etwas an?" - Gefühl. Je älter ich werde, desto dünner wird meine
Haut und desto stärker wächst das Wissen: Ich kann nicht einfach daneben
stehen, wenn Ungerechtigkeiten vor meinen Augen passieren. Ebenso kann ich
auch die eigenen Ungerechtigkeiten nicht einfach ausblenden.
Das hat mich viel Gelassenheit gekostet und ich vermisse sie. Dass ich
dünnhäutiger geworden bin, dafür bin ich dankbar, auch wenn das heisst, dass
ich mehr Schmerzhaftes auszuhalten habe. Wofür ich aber ganz und gar nicht
dankbar bin ist, dass mit dem Wachsen der dünneren Haut auch die
Gelassenheit mehr und mehr abhanden gekommen ist.
Es wäre schön, sie käme wieder - nicht nur zu Besuch oder für Ferien,
sondern als lebenslange Begleiterin. Um das bete ich mit ganz bestimmten
Worten. Sie werden Reinhold Niebuhr zugeschrieben:
Gott schenke mir Gelassenheit,
das hinzunehmen, was ich nicht ändern kann,
Mut, das zu ändern, was ich ändern kann,
und Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.
Lesungen des Tages
Ex. 16,1-5.9-15.
Die ganze Gemeinde der Israeliten brach von Elim auf und kam in die Wüste Sin, die zwischen Elim und dem Sinai liegt. Es war der fünfzehnte Tag des zweiten Monats nach ihrem Auszug aus Ägypten.
Die ganze Gemeinde der Israeliten murrte in der Wüste gegen Mose und Aaron.
Die Israeliten sagten zu ihnen: Wären wir doch in Ägypten durch die Hand des Herrn gestorben, als wir an den Fleischtöpfen saßen und Brot genug zu essen hatten. Ihr habt uns nur deshalb in diese Wüste geführt, um alle, die hier versammelt sind, an Hunger sterben zu lassen.
Da sprach der Herr zu Mose: Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen. Das Volk soll hinausgehen, um seinen täglichen Bedarf zu sammeln. Ich will es prüfen, ob es nach meiner Weisung lebt oder nicht.
Wenn sie am sechsten Tag feststellen, was sie zusammengebracht haben, wird es doppelt soviel sein, wie sie sonst täglich gesammelt haben.
Dann sagte Mose zu Aaron: Sag der ganzen Gemeinde der Israeliten: Tretet hin vor den Herrn; denn er hat euer Murren gehört.
Während Aaron zur ganzen Gemeinde der Israeliten sprach, wandten sie sich zur Wüste hin. Da erschien plötzlich in der Wolke die Herrlichkeit des Herrn.
Der Herr sprach zu Mose:
Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sag ihnen: Am Abend werdet ihr Fleisch zu essen haben, am Morgen werdet ihr satt sein von Brot, und ihr werdet erkennen, daß ich der Herr, euer Gott, bin.
Am Abend kamen die Wachteln und bedeckten das Lager. Am Morgen lag eine Schicht von Tau rings um das Lager.
Als sich die Tauschicht gehoben hatte, lag auf dem Wüstenboden etwas Feines, Knuspriges, fein wie Reif, auf der Erde.
Als das die Israeliten sahen, sagten sie zueinander: Was ist das? Denn sie wußten nicht, was es war. Da sagte Mose zu ihnen: Das ist das Brot, das der Herr euch zu essen gibt.
Ps. 78(77),18-19.23-24.25-26.27-28.
In ihrem Herzen versuchten sie Gott, forderten Nahrung für den Hunger.
Sie redeten gegen Gott; sie fragten: «Kann uns denn Gott den Tisch decken in der Wüste?
Dennoch gebot er den Wolken droben und öffnete die Tore des Himmels.
Er ließ Manna auf sie regnen als Speise, er gab ihnen Brot vom Himmel.
Da aßen die Menschen Wunderbrot; Gott gab ihnen Nahrung in Fülle.
Er ließ den Ostwind losbrechen droben am Himmel, führte in seiner Macht den Südwind herbei,
ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub, gefiederte Vögel wie Sand am Meer.
Er ließ sie mitten ins Lager fallen, rings um Israels Zelte.
Mt. 13,1-9.
An jenem Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich an das Ufer des Sees.
Da versammelte sich eine große Menschenmenge um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer.
Und er sprach lange zu ihnen in Form von Gleichnissen. Er sagte: Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen.
Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie.
Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war;
als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte.
Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat.
Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach.
Wer Ohren hat, der höre!
„Es ging ein Sämann aus zu säen“
Wenn ihr mich jetzt fragt, liebe Brüder, was Christus durch den Sämann
sagen will, der früh am Morgen hinausging, um auf seinem Feld die Saat
auszubringen, so seht in ihm den lieben Gott selbst, der seit Beginn der
Welt an unserem Heil arbeitet. So hat er uns, vor der Ankunft des Messias,
seine Propheten geschickt, um uns wissen zu lassen, was zu unserem Heil
nötig ist. Er hat sich nicht damit begnügt, seine Diener zu schicken; er
ist selber gekommen, um uns den Weg zu zeigen, den wir einschlagen sollen;
er ist gekommen, um uns das Evangelium zu verkünden. Wisst ihr, was ein
Mensch ist, der nicht gestärkt ist durch das Wort des Heiles oder es
missbraucht? Er gleicht einem Kranken ohne Arznei, einem verirrten
Reisenden ohne Führer, einem mittellosen Armen. Drücken wir es klarer aus,
liebe Brüder: es ist ganz und gar unmöglich Gott zu lieben und ihm zu
gefallen, wenn wir uns nicht vom Wort Gottes nähren. Was kann uns denn dazu
bewegen ihm anzuhangen, wenn nicht unsere Kenntnis von ihm? Und wodurch
werden wir mit ihm bekannt gemacht, mit all seiner Vollkommenheit, seiner
Schönheit und seiner Liebe zu uns, wenn nicht durch das Wort Gottes, das
uns alles lehrt, was er für uns getan hat? Das Wort Gottes zeigt uns die
Güter, die im anderen Leben für uns bereit stehen, sofern wir uns bemühen,
Gott zu gefallen.
Gott sind Wunder möglich, uns Menschen gelingen sie kaum. Wir haben dafür viele andere Mittel, um Hilfe in die Wege zu leiten. Und manches Mal brauchen wir auch Geld dazu!
Die Sozialhilfe (unsere gesellschaftliche Solidarität mit den Menschen auf der Schattenseite des Lebens) steht unter Beschuss. Interessant ist, dass die Schützinnen und Schützen die Sonne im Rücken haben. Es geht ihnen gut! Sie haben Arbeit. Sie haben Lohn. Sie haben Aussichten. Sie können sparen oder gar investieren. Und sie haben häufig keine Ahnung vom Leben auf der Schattenseite, von den Anderen, die sie da attackieren.
Vielleicht wäre es gut, wenn alle, die Sozialhilfe abbauen wollen, zuerst einmal Situationen, die in die Abhängigkeit von Sozialhilfe und Fürsorge führen, und vor allem die Menschen, die das erleben müssen, kennen lernten. Vielleicht setzten sie ihre politischen Forderungen dann an anderen Orten an und - oh Wunder - treffen sich wieder mehr mit Menschen aus anderen politischen Lagern. Und die Einsicht würde wachsen, dass Solidarität sich manchmal auch in Franken und Rappen zeigen muss. Wunder dürfen wir Gott überlassen
Dazu noch diese alte Geschichte:
Der Rabbi erzählt: "Eines Tages fand ein armer Holzhacker einen Säugling mitten im Walde. Wie sollte er ihn ernähren? Er betete zu Gott, und da geschah das Wunder: dem Holzhacker wuchsen Brüste, und er konnte das Kind säugen."
"Rabbi", wendet ein Jünger ein, "diese Geschichte gefällt mir nicht. Warum so eine ausgefallene Sache mit Brüsten bei einem Mann? Gott ist allmächtig; er könnte einen Beutel Gold neben den Säugling legen, dann hätte der Holzhacker eine Amme gedingt."
Der Rabbi klärt lange und entscheidet: "Falsch! Warum soll Gott ausgeben bares Geld, wenn er auskommen kann mit einem Wunder?"
Lesungen des Tages
Ex. 14,21-31.15,1.
Mose streckte seine Hand über das Meer aus, und der Herr trieb die ganze Nacht das Meer durch einen starken Ostwind fort. Er ließ das Meer austrocknen, und das Wasser spaltete sich.
Die Israeliten zogen auf trockenem Boden ins Meer hinein, während rechts und links von ihnen das Wasser wie eine Mauer stand.
Die Ägypter setzten ihnen nach; alle Pferde des Pharao, seine Streitwagen und Reiter zogen hinter ihnen ins Meer hinein.
Um die Zeit der Morgenwache blickte der Herr aus der Feuer- und Wolkensäule auf das Lager der Ägypter und brachte es in Verwirrung.
Er hemmte die Räder an ihren Wagen und ließ sie nur schwer vorankommen. Da sagte der Ägypter: Ich muß vor Israel fliehen; denn Jahwe kämpft auf ihrer Seite gegen Ägypten.
Darauf sprach der Herr zu Mose: Streck deine Hand über das Meer, damit das Wasser zurückflutet und den Ägypter, seine Wagen und Reiter zudeckt.
Mose streckte seine Hand über das Meer, und gegen Morgen flutete das Meer an seinen alten Platz zurück, während die Ägypter auf der Flucht ihm entgegenliefen. So trieb der Herr die Ägypter mitten ins Meer.
Das Wasser kehrte zurück und bedeckte Wagen und Reiter, die ganze Streitmacht des Pharao, die den Israeliten ins Meer nachgezogen war. Nicht ein einziger von ihnen blieb übrig.
Die Israeliten aber waren auf trockenem Boden mitten durch das Meer gezogen, während rechts und links von ihnen das Wasser wie eine Mauer stand.
So rettete der Herr an jenem Tag Israel aus der Hand der Ägypter. Israel sah die Ägypter tot am Strand liegen.
Als Israel sah, daß der Herr mit mächtiger Hand an den Ägyptern gehandelt hatte, fürchtete das Volk den Herrn. Sie glaubten an den Herrn und an Mose, seinen Knecht.
Damals sang Mose mit den Israeliten dem Herrn dieses Lied; sie sagten: Ich singe dem Herrn ein Lied, denn er ist hoch und erhaben. Rosse und Wagen warf er ins Meer.
Ex. 15,8-9.10.12.17.
Du schnaubtest vor Zorn, da türmte sich Wasser, da standen Wogen als Wall, Fluten erstarrten im Herzen des Meeres.
Da sagte der Feind: Ich jage nach, hole ein. Ich teile die Beute, ich stille die Gier. Ich zücke mein Schwert, meine Hand jagt sie davon.
Da schnaubtest du Sturm. Das Meer deckte sie zu. Sie sanken wie Blei ins tosende Wasser.
Du strecktest deine Rechte aus, da verschlang sie die Erde.
Du brachtest sie hin und pflanztest sie ein auf dem Berg deines Erbes. Einen Ort, wo du thronst, Herr, hast du gemacht; ein Heiligtum, Herr, haben deine Hände gegründet.
Mt. 12,46-50.
Als Jesus noch mit den Leuten redete, standen seine Mutter und seine Brüder vor dem Haus und wollten mit ihm sprechen.
Da sagte jemand zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir sprechen.
Dem, der ihm das gesagt hatte, erwiderte er: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?
Und er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder.
Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.
„Wer den Willen meines Vaters erfüllt..., der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.“
„Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, sagt der Herr.“ (vgl. Jes 55,8)
Das Verdienst besteht nicht darin, viel zu tun oder zu geben, sondern
vielmehr darin, viel zu empfangen, zu lieben. Es wird gesagt, dass geben
seliger ist als nehmen (vgl. Apg 20,35), und das stimmt, doch wenn Jesus
für sich die Seligkeit in Anspruch nehmen möchte zu geben, dann wäre es
nicht dankbar, es zurückzuweisen. Lassen wir ihn alles nehmen und geben, so
wie er will. Die Vollkommenheit besteht darin, seinen Willen zu tun. Und
die Seele, die sich ihm ganz ausliefert, wird von Jesus selbst „seine
Mutter, seine Schwester“ und seine ganze Familie genannt. Anderswo heißt
es: „Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten“ (das heißt,
dann wird er meinen Willen tun) „und mein Vater wird ihn lieben, und wir
werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.“ (Joh 14,23). Wie einfach ist es
doch, Jesus zu gefallen und sein Herz zu erfreuen! Man braucht ihn nur zu
lieben, ohne auf sich selber zu schauen, ohne groß die eigenen Fehler zu
erwägen...Die Seelenführer lassen in der Vollkommenheit voranschreiten,
indem sie auftragen, eine große Zahl von Tugendakten zu erfüllen, und sie
haben recht. Doch mein Seelenführer, der Jesus selbst ist, lehrt mich
nicht, meine Tugendakte zu zählen. Er lehrt mich, alles aus Liebe zu tun,
ihm nichts abzuschlagen, damit zufrieden zu sein, wenn er mir Gelegenheit
gibt, ihm zu beweisen, dass ich ihn liebe. Doch das alles geschieht im
Frieden, in der Hingabe. Jesus ist es, der alles macht, ich hingegen mache
nichts.
Wie ist das mit Gottes Liebe?
Gottes Liebe ist nie für sich allein und sucht nie die eigene Ehre. Seine Liebe sieht nie auf sich selbst, sondern immer auf den Nächsten.
Und der begegnet uns in allen Menschen.
Diesen Geist der Liebe können wir sehen. Er ist kein Gespenst, er ist auch nicht nur Gefühl.
Besonders schön beschreibt Jesus diese sichtbare Liebe. Wie so oft, erzählt er dafür eine Geschichte:
Ein Samariter kam zu dem, der unter die Räuber fiel. Er hatte Mitleid mit ihm. Und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. (Lk 10.34)
Das ist eine Rettungsgeschichte. Das ist eine Lebensgeschichte.
Und dabei ist das interessant:
Was der barmherzige Samariter für einen Glauben hatte, erzählt uns Jesus nicht.
Er erzählt nur, dass der Samariter im Geist der Nächstenliebe gehandelt hat.
Das ist ein Glaube, den man sehen kann, der eben nicht für sich allein bleibt, nicht abgeschlossen im Inneren eines Menschen, sondern der auch in der Welt wirksam ist, der Gemeinschaft schafft.
Lesungen des Tages
Ex. 14,5-18.
Als man dem König von Ägypten meldete, das Volk sei geflohen, änderten der Pharao und seine Diener ihre Meinung über das Volk und sagten: Wie konnten wir nur Israel aus unserem Dienst entlassen!
Er ließ seinen Streitwagen anspannen und nahm seine Leute mit.
Sechshundert auserlesene Streitwagen nahm er mit und alle anderen Streitwagen der Ägypter und drei Mann auf jedem Wagen.
Der Herr verhärtete das Herz des Pharao, des Königs von Ägypten, so daß er den Israeliten nachjagte, während sie voll Zuversicht weiterzogen.
Die Ägypter jagten mit allen Pferden und Streitwagen des Pharao, mit seiner Reiterei und seiner Streitmacht hinter ihnen her und holten sie ein, als sie gerade am Meer lagerten. Es war bei Pi-Hahirot vor Baal-Zefon.
Als der Pharao sich näherte, blickten die Israeliten auf und sahen plötzlich die Ägypter von hinten anrücken. Da erschraken die Israeliten sehr und schrien zum Herrn.
Zu Mose sagten sie: Gab es denn keine Gräber in Ägypten, daß du uns zum Sterben in die Wüste holst? Was hast du uns da angetan? Warum hast du uns aus Ägypten herausgeführt?
Haben wir dir in Ägypten nicht gleich gesagt: Laß uns in Ruhe! Wir wollen Sklaven der Ägypter bleiben; denn es ist für uns immer noch besser, Sklaven der Ägypter zu sein, als in der Wüste zu sterben.
Mose aber sagte zum Volk: Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen, und schaut zu, wie der Herr euch heute rettet. Wie ihr die Ägypter heute seht, so seht ihr sie niemals wieder.
Der Herr kämpft für euch, ihr aber könnt ruhig abwarten.
Der Herr sprach zu Mose: Was schreist du zu mir? Sag den Israeliten, sie sollen aufbrechen.
Und du heb deinen Stab hoch, streck deine Hand über das Meer, und spalte es, damit die Israeliten auf trockenem Boden in das Meer hineinziehen können.
Ich aber will das Herz der Ägypter verhärten, damit sie hinter ihnen hineinziehen. So will ich am Pharao und an seiner ganzen Streitmacht, an seinen Streitwagen und Reitern meine Herrlichkeit erweisen.
Die Ägypter sollen erkennen, daß ich der Herr bin, wenn ich am Pharao, an seinen Streitwagen und Reitern meine Herrlichkeit erweise.
Ex. 15,1-2.3-4.5-6.
Damals sang Mose mit den Israeliten dem Herrn dieses Lied; sie sagten: Ich singe dem Herrn ein Lied, denn er ist hoch und erhaben. Rosse und Wagen warf er ins Meer.
Meine Stärke und mein Lied ist der Herr, er ist für mich zum Retter geworden. Er ist mein Gott, ihn will ich preisen; den Gott meines Vaters will ich rühmen.
Der Herr ist ein Krieger, Jahwe ist sein Name.
Pharaos Wagen und seine Streitmacht warf er ins Meer. Seine besten Kämpfer versanken im Schilfmeer.
Fluten deckten sie zu, sie sanken in die Tiefe wie Steine.
Deine Rechte, Herr, ist herrlich an Stärke; deine Rechte, Herr, zerschmettert den Feind.
Mt. 12,38-42.
Zu dieser Zeit sagten einige Schriftgelehrte und Pharisäer zu ihm: Meister, wir möchten von dir ein Zeichen sehen.
Er antwortete ihnen: Diese böse und treulose Generation fordert ein Zeichen, aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona.
Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Innern der Erde sein.
Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona.
Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo.
„Hier ist einer, der größer ist als Salomon“
Der Prophet Nathan hatte sich mit Batseba abgesprochen, sie haben beide ihr
Vorhaben dem Greis vorgetragen, dem weisen König David, der sterben sollte
(1Kön 1). Darauf hat Salomo, dessen Name „friedvoller Herr“ bedeutet, die
Salbung zum König empfangen. Dann ist das ganze Volk nach ihm
hinaufgestiegen; die Menge spielte auf dem Horn und gab sich so der Freude
hin, dass die Erde von ihrem Rufen erbebte, denn der König hatte erklärt:
„Salomo ist es, den ich als König über Israel und Juda einsetze“ (Vers
35.40). Diese Thronbesteigung ist zweifellos ein Vorausbild des
Geheimnisses, von dem Daniel spricht: „Ich schaute in einer Nachtvision,
und siehe: Auf den Wolken des Himmels kam einer wie ein Menschensohn und
gelangte bis zu dem Alten an Tagen und wurde zu ihm geführt. Und ihm wurde
die Herrschaft und die Ehre und das Königtum gegeben.“ (Dan 7, 13-14).Ein
Prophet also hat es erwirkt, dass Salomo als König eingesetzt wurde, so wie
Christus, der Sohn Gottes, in Erfüllung der Prophezeiungen im geistlichen
Sinn als Friedensfürst anerkannt wurde, als König der Herrlichkeit des
Vaters, der alles an sich zieht. Salomo ist König geworden, während sein
Vater noch lebte, so wie auch Christus König wurde durch Gott den Vater,
der nicht sterben kann. Ja, ganz sicher hat er ihn zum König gemacht, zum
„Erben des Alls“ (Hebr 1,2), der, der nicht stirbt und niemals sterben
wird. Und, was wunderbar und einzigartig ist: Christus, der Erbe eines
Vaters, der immer leben wird und nicht sterben muss, er ist gestorben, ein
für alle Male; er ist wieder lebendig geworden und wird niemals mehr den
Tod sehen.Damals „setzte sich Salomo auf den Maulesel des Königs“ (1Kön
1,38). Doch besser noch: Christus sitzt jetzt auf dem Thron seines Vaters,
das heißt über der ganzen Kirche..., „über Herrschaften und Gewalten,
Thronen und Mächten“ (Eph 1,21) „zur Rechten der Majestät im Himmel“ (Hebr
1,3). Deshalb steigt die ganze Menge nach ihm hinauf, das Volk, das singt
und sich freut. Und die Erde erbebt bei ihrem Rufen. Auch wir haben die
große Freude derer vernommen, die diese Herrlichkeit verkündet haben, das
heißt die Freude der Apostel, die in den Sprachen aller sprechen konnten
(Apg 2). Denn „über die ganze Erde ging der Ruf ihrer Stimmen hinaus“ und
„ihre Worte sind bis an die Enden des Erdkreises ausgegangen“ (Ps 18,5).
Es ist Ferienzeit, viele Menschen sind unterwegs mit den Rollkoffern, mit
Sack und Pack. Sie fahren in den Süden oder Norden, in den Osten oder
Westen. Züge sind überfüllt, Strassen verstopft und einige von uns, die im
Arbeitsalltag sind, schauen den Ferienreisenden zu, mit gemischten Gefühlen.
Wir freuen uns für die Menschen, die Ferien geniessen dürfen. Wir ärgern uns
über die mit Gepäck überfüllten Züge und die mit Wohnmobilen verstopften
Strassen. Wir wünschten, auch wir könnten die Seele baumeln lassen.
Und was hindert uns daran dies zu tun? Auch mitten im Alltag ist es möglich
kleine Ferienfenster zu öffnen. So wie Erhard Domay schreibt:
Nicht immerzu auf die Uhr schauen,
sich treiben lassen, aber nicht getrieben werden,
um Himmelswillen nicht an jedem Ziel bereits das nächste im Auge haben,
Entdeckungen machen, aber nicht solche,
zu denen die Fremdenführer verführen,
trotzdem, sich verführen lassen,
aber von Lebenslust und Daseinsfreude,
zur Ruhe kommen, alles Erlebte lang in sich nachklingen lassen,
dieses und jenes bewahren, um es niemals wieder zu vergessen,
die Steine, die Blüten, die Brunnen,
die Schmetterlinge fragen: "Was wollt ihr mir sagen?"
Im Unbelebten das Belebte suchen,
im entfalteten Leben die Ahnung des Todes spüren
und im verwitterten Gestein den Atemzug des Lebens entziffern.
Einen jeden Tag vom Zeitenbaum pflücken
wie eine Frucht vom Baum des Lebens,
sich erinnern, was das ist: dankbar sein.