Sonntag, 19. Februar 2012

Stellungnahme des Ordens der Armen Ritter Christi (OPMC) zum Rücktritt des Bundespräsidenten



Stellungnahme

des Ordens der Armen Ritter Christi (OPMC)

zum Rücktritt des Bundespräsidenten

Der Orden der Armen Ritter Christi vom Tempel Salomons zu Jerusalem (OPMC) ist sehr darauf bedacht, sich aus politischen Diskussionen heraus zu halten. Es bleibt unserer Tochtergründung, der Gabriel-Gesellschaft, vorbehalten, Kommentare und Stellung-nahmen zu politischen Entwicklungen in der Gesellschaft abzugeben.

Wenn aber ein Bundespräsident zurück tritt, dann ist das genau genommen kein Politikum. Es handelt sich um ein gesellschaftliches Problem, gibt sich doch der Bundespräsident als das Oberhaupt der ganzen Nation aus. Er will nach innen und nach außen die Menschen des Landes vertreten, gleich welcher Religion, welcher Herkunft, welcher Rasse und welcher politischen Ausrichtung die einzelnen Bürger sind. Er hat aber auch die Aufgabe, eine Art Kontrollorgan für die jeweilige demokratisch gewählte Regierung zu sein, auf dass der Bundeskanzler und die Minister, die er ernennt, auch ihrem vor dem Bundestag geleisteten Eid, das Land und seine Bevölkerung zu schützen und Schaden vom Volk abzuwenden, in jeder Hinsicht gerecht werden.

Eigentlich eine schöne, noble Aufgabe – wenn da nicht der fade Beigeschmack entstünde, dass der Bundespräsident nicht vom Volk, sondern ausgerechnet von der Regierung bzw. von der Bundesversammlung gewählt wird.

In einer Monarchie steht das Staatsoberhaupt über der Politik und vor allem über den Parteien, und er ist auch von der Wirtschaft in keinster Weise abhängig. Um genau zu sein: Das Staatsoberhaupt DARF kein Partei-Politiker und DARF von der Wirtschaft nicht abhängig sein. Dieses Problem löst man in unserer immer korrupter werdenden Gesellschaft damit, dass der jeweilige Bundespräsident – und davon hatten wir bis dato schon zehn, der elfte steht in den Startlöchern – für die Zeit seiner Amtsdauer aus seiner Partei austritt.

Wenn dann noch der Verdacht aufkommt, dass das Staatsoberhaupt vor seiner Wahl zum Staatsoberhaupt ein recht korruptes Dasein geführt hat, und er keinen Anlass sieht, von seinem Amt als Staatsoberhaupt zurück zu treten, weil es sich ja gar nicht um sein Handeln als Staatsoberhaupt, sondern um die davor handelt, dann fragen wir uns, ob sich dieses Staatsoberhaupt überhaupt der Würde dieses hohen Amtes bewusst ist. Einmal korrupt und unehrenhaft – immer korrupt und unehrenhaft.

Die Antwort zu dieser Frage haben in den letzten 4 Wochen sage und schreibe zwei Königinnen gegeben: Königin Margarethe II. von Dänemark und Königin Elisabeth II. von England, die beide aufgrund ihres Jahrzehnte langen „Amtes“ darauf hingewiesen haben, dass das Amt des Staatsoberhauptes eine vollkommene Hingabe ist – eine Lebensaufgabe, die sehr viel Disziplin, viele Opfer und ein großes Pflichtbewusstsein erfordert. Ein Staatsoberhaupt, die erste Person des Staates, die erlauchteste Person der ganzen Nation, ist man nicht mal eben kurz für ein paar Jahre – man ist es sein Leben lang. Um eine Nation würdig zu repräsentieren, muss man sogar von klein auf darauf vorbereitet werden, man muss sich in das Volk hinein fühlen und denken. Staatsoberhaupt und Nation werden eine Einheit. Das Staatsoberhaupt identifiziert sich mit dem Volk, das Volk identifiziert sich mit seinem Staatsoberhaupt, und der Name des Staatsoberhauptes ist untrennbar mit dem Namen seines Landes verbunden.

Stirbt das Staatsoberhaupt, so ist ein nervenzerreibender, zeit- und kostenintensiver Wahlkampf und ein langes Suchen nach dem Nachfolger nicht mehr vonnöten, weil der Nachfolger schon von klein auf auf sein Amt vorbereitet wurde – und weil auch das Volk den Nachfolger seit seiner Geburt kennt.

Das sind nun Szenen, die wir aus der Monarchie kennen, und die wir unseren Lesern eindringlich zu Bedenken geben. Die Monarchie ist unserer Mainung nach für eine Nation die weitaus bessere und würdigere Alternative. Das zeigen uns in ganz deutlichem Maße unsere Nachbarländer, die eine monarchistische Staatsform haben. Es handelt sich hierbei um die erwiesenermaßen zufriedensten Bürger und die blühendsten Demokratien, weil der Monarch, der ja über der Politik steht, auf die Beachtung der freiheitlich-demokratischen Grundregeln achtet. Es ist sogar so, dass – auch wenn der Monarch kein „Regent“ ist – dennoch zwischen dem Monarchen und dem Regierungschef ein reger Austausch stattfindet, so dass der Monarch gegebenenfalls seinen Unmut äußern kann, wenn ihm etwas an der Regierungsweise des vom Volk gewählten Regierungschefs missfällt.

In unserer sogenannten „Republik“ kann der Regierungschef nach Belieben schalten und walten, und der Bundespräsident darf erst dann handeln, wenn er vom Parlament dazu aufgefordert wird.

Der Orden der Armen Ritter Christi vom Tempel Salomons zu Jerusalem (OPMC) gibt hiermit ein eindeutiges Bekenntnis zu der Staatsform Monarchie. Das hat vor allem seine Gründe darin, dass nicht nur dem Land an sich, sondern vor allem auch dem Bürger, der sich mit seinem Monarchen identifiziert, ein gehöriges Stück Würde zurück gegeben wird. Auch wenn der Bürger an der Wahl des Staatsoberhauptes keinen Einfluss hat, so hat er es in unserem Bundespräsidialsystem erst Recht nicht. Wer aber auf die unsinnige Idee gekommen ist, dass der Regierungschef sich für die Position des Staatsoberhauptes den Kandidaten aussucht, der ihm am Genehmsten ist, das werden wir nie verstehen. Denn damit ist dem Zuschieben von Macht und Privilegien und der Korruption Tür und Tor geöffnet.

Wir sind aber genauso gegen das System, wie wir es in unserem Nachbarland Österreich vorfinden, in dem der Bundespräsident direkt vom Volk gewählt werden darf. Denn es schadet unserer Meinung nach sehr dem Ansehen und der Würde des Amtes, wenn wir in relativ tumultartigen Szenen den Wahlkampf für den „Posten“ des Staatsoberhauptes beobachten.

Dem Bürger wird mit dem Kommen und Gehen der Bundespräsidenten auch die Möglichkeit verwehrt, sich mit seiner Nation als solches auf eine gesunde Weise zu identifizieren. Wir geben sogar zu bedenken, ob durch das Fehlen einer „Vaterfigur“ die Grundlagen für die schweren sozialpolitischen Mängel in unserer Gesellschaft liegen, in der das Bild der traditionellen Familie (mit Vater, Mutter und vielen Kindern), ja in der sogar die Großfamilie, in der mehrere Generationen zusammen lebten, die Freud und Leid gemeinsam teilten, verwischt, um nicht zu sagen verschwunden ist. Im Monarchen wird jedoch für die ganze Nation der Wert und der Sinn der Familie deutlich.

Der wichtigste Aspekt ist fast sogar der Wertvollste. Der Monarch versinnbildlicht den Begriff der “Einheit”, der Einheit einer Familie, die Einheit der Nation. Auch wenn wir in Spanien z.B. Separationsbestrebungen beobachten, so ist es dennoch der König, der das Land und die verschiedenen Völker eint. Am Deutlichsten sehen wir es in Belgien, in dem drei verschiedensprachige Völker alleine durch die Präsenz des Königshauses die Einheit der belgischen Nation beibehalten. Würde die Monarchie in Belgien abgeschafft, fiele das Land im gleichen Moment mit der Abschaffung der Monarchie auseinander. Doch alle drei Völker sehen keinen Grund, eigene Wege zu gehen, weil sie in ihrem König EINEN gemeinsamen Vater haben.

Es gäbe noch Gründe genug, vor allem kostentechnische, um sich für die Monarchie als Staatsform zu entscheiden. Als ein fast 900 Jahre alter Ritterorden, der von seiner Struktur her schon hierarchisch strukturiert ist, stehen wir der Staatsform Monarchie ohnehin sehr nah. Wir stehen schon alleine deswegen dieser Staatsform näher, weil in der Person des Monarchen bestimmte ehrenhafte Tugenden hervorgerufen werden, angefangen von Fleiß über Pflichtbewusstsein bis hin zur Disziplin, zur Treue und zur Milde. Und da das Volk von seinem Monarchen eine große moralische Instanz voraussetzt, verspürt es selbst den Drang, ebenso ambitioniert in moralischer Hinsicht zu sein; denn der Monarch ist Vorbild – ganz anders als ein Bundespräsident, der ja nur einen „Job“ für eine bestimmte Zeit übernimmt, zu der er von Parteipolitikern gewählt wurde. Der Monarch hingegen macht keinen „Job“, er „IST“. Der Monarch IST das Land, er IST die National-Hymne, er IST die National-Flagge, er vereint in seiner Person als Staatsoberhaupt alle Nationalsymbole gemeinsam, weil er das Nationalsymbol schlechthin IST.

Der Monarch denkt und handelt nicht in Wahlperioden, und er ist nicht einzig seinen Wählern Rechenschaft schuldig, sondern der Monarch, der die Bürde der Geschichte, der Tradition und des Vermächtnisses aller seiner Vorfahren auf seinen Schultern drücken spürt, denkt in Generationen, und zwar der vergangenen und der zukünftigen Generationen.

Wenn wir aber die Republik beibehalten, dann brauchen wir uns wahrscheinlich um zukünftige Generationen keine Sorgen zu machen, da es unsere Nation auf absehbare Zeit nicht mehr geben wird. Denn es ist kein gemeinsamer Vater da, der uns vor Egoismus und Verantwortungslosigkeit gegenüber dem Leben als solches warnt, und der uns auf unsere Verantwortung für die Zukunft unseres Volkes hin weist.

Wenn wir als Ritterorden vor die Wahl gestellt würden, ob „Monarchie“ oder „Republik“, dann wäre unsere Entscheidung klar und eindeutig: Die Monarchie, denn sie hat sich in unzähligen Jahrhunderten besser bewährt als die Republik in sechs Jahrzehnten. Denn nach diesen sechs Jahrzehnten stellen wir fest, dass wir unserer Identität, unserer Geschichte, unserer Einheit und unserer Vergangenheit beraubt wurden und somit auch keine Zukunft haben. Hätten wir einen Monarchen, würde er uns lehren, dass wir nur im Verstehen der Geschichte und der Vergangenheit unserer Nation unsere große Verantwortung für eine Zukunft in Selbstbewusstsein, in Zufriedenheit und in Würde erkennen können.

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