Montag, 23. Juli 2012

Angewiesen auf Schutz und Solidarität



Im 40. Psalm im 12. Vers heisst es: "Du, Herr, wirst mir dein Erbarmen nicht
verschliessen, deine Güte und Treue werden mich immer behüten."

Dieses Psalmwort ist als Bitte formuliert. Es ist Ausdruck für die Ahnung,
ja, das Wissen: "Ich bin angewiesen auf Solidarität, darauf, dass andere zu
mir halten, es gut mit mir meinen und für mich da sind."
Wer sind diese "anderen" in meinem Leben?
Wer meint es gut mit mir?
Wer ist für mich da?

Kaum irgendwo anders wird das so deutlich wie bei Kindern. Wie kein anderes
Tier ist der Mensch auf Jahre hin angewiesen auf Versorgung und Schutz durch
Eltern und andere Erwachsene. Das Kind weiss das nicht, es lässt es sich
einfach gefallen.

Wenn man in ein Alter kommt, in dem man diese Abhängigkeit begreift,
rebelliert man oft genug dagegen, will nicht länger abhängig und angewiesen
sein. Dieser Schritt gehört in die Entwicklung zum Selbstständig- und
Erwachsenwerden. Man kann ihn nicht auslassen. Und doch kommt es für mich
sehr stark darauf an, von wem ich abhängig bin, auf wen ich angewiesen bin.

Wenn ich erlebe und begreife, dass Gott ein "warmes" Herz für uns hat ( so
erkläre ich gern, was Barmherzigkeit bedeutet), dann kann ich die
Abhängigkeit von diesem Gott von Herzen bejahen, kann mich bittend an ihn
wenden, weil ich gern auf ihn angewiesen bin

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